Sára Péter: Berzsenyi emlékmúzeum Niklán (Somogyi Múzeum 10., 1967)

DANIEL BERZSENYI Er ist einer der grőssten Klassiker der ungarischen dichterischen Lite­ratur. Mit seinem ausserordentlichen Talent schuf er eine solche bedeutende Dichtkunst, welche sowohl hinsichtlich des Stils, als auch der Sprache die weitere Entwicklung unserer Literatur wirksam beeinflusste. Der gewichtige Inhalt seiner Oden, die Schönheiten seiner Verse wirken auch noch heut­zutage frisch und lebendig. Die universalen Werte seiner Dichtkunst drücken am besten die durch Zoltán Kodály erfolgten musikalischen Auf­arbeitungen aus, Einige seiner Verse wurden auch in englische, bulgarische, französische, lateinische, deutsche, russische, rumänische und schwedische Sprache übertragen. Er wurde am 6. Mai 1776 im Komitat Vas, in der Gemeinde Egyhá­zashetye aus alter, edler, grundbesitzerischen Familie geboren. Seine Studien vollendete er im Lyzeum der Stadt Sopron, er lernte jedoch nicht mit grosser Lust und Fleiss. Er war ein unbändiger, heissblütiger Junge, der sich gegen die Schuldisziplin öfters empörte, aber die Verse liebte er lei­denschaftlich, und begann auch schon in seiner Jugend Verse zu machen. Seine ersten Verse schrieb er unter dem Einfluss von Gessner und Mathi­son, als Vorbild und Lehrmeister diente ihm aber immer Horatius, zum Dichten von Oden begeisterte ihn auch sein Beispiel. Er heiratete noch ganz jung und wirtschaftete zuerst auf seinem mütter­lichen Landgut in Sömjén, im Kemenesalja genannten Hűgelgebiet, später aber in der im Komitat Somogy liegenden Gemeinde Nikla. Der Junge Landwirt verheimlichte aber seine dichterische Tätigkeit, und benützte nur die einsamen, der Wirtschaft entwendeten Stunden zum Dichten. Seine jugendlichen Dichtungen charakterisierte noch eine naive, kon­servative, adelige Auffassung, jedoch die ganz Europa erschütternden Ereignisse des gegen Napoleon geführten Krieges beeinflussten den ganz isoliert schaffenden Dichter derart, dass er die Geschichte und die Wahrheit aus einer höheren, universalen Perspektive beobachtete. Unter dem Einfluss dieser gewichtigen Ereignisse erkannte er mit Bestürzung die grosse Zu­"ückgebliebenheit des Landes, und der um die Zukunft seiner Heimat be­sorgte Dichter schrieb mit starkem dramatischen und tiefem Verantwort­lichkeitsgefühl seine hinreissend wirkenden Oden, in welchen Berzsenyi mit dem Mute der grőssten Dichter den Sittenverfall seiner Zeit und die unverantwortliche Trägheit des Adels geisselte. Seine unter dem Titel: „An die Ungarn" geschriebenen Oden und seine, das Leben des einsamen Dichters, seine Gefühle, sein Grübeln beschreibenden Elegien gehören zu den bedeutendsten Werken der ungarischen Dichtung. Die Zeitgenossen Berzsenyis konnten aber sein geniales dichterisches Talent, seine unvergesslich schönen Verse nur spät zur Kenntnis nehmen, denn der Dichter enschloss sich erst im Jahre 1808 dazu seine Werke zu veröffentlichen. So gelangte er mit Ferenc Kazinczy, dem hervorragendsten 21

Next

/
Oldalképek
Tartalom