Fehér Erzsébet: József Attila kiállítás Balatonszárszón (Somogyi Múzeum 4., 1965)

DEUTSCHE RESUME József Attila — der grösste ungarische Dichter der Epoche zwischen den zwei Weltkriegen, — hat den letzten Monat seines Lebens in Balatonszárszó, im Heim seiner jüngeren Schwester verbracht. Er ist hieher nach Monate lang dauernder sanatorischer Behandlung am Abend des 4-ten Novembers 1937 in Begleitung seiner älteren Schwester angekommen und am Abend des 3-ten Dezembers hat er sich in zusammengebrochenem Seelenzustand vor einen Zug geworfen. Er war damals 32 Jahre alt. Das kleine Gedenkmuseum war die letzte Wohnung des Dichters, von hier führte sein verhängnisvoller Spaziergang bis zum nahen Eisenbahnschranken. In der Wohnung hatte der Dichter damals ausser einigen persönlichen Gebrauchsgegenständen kein Eigentum, und so hielten die Veranstalter der Ausstellung die Rekonstruktion der seither verlorengegangenen Wohnungseinrichtung für unnötig. Da er auch in seine letzte Wohnung in einem Koffer seinen ängstlich verwahrten Schatz: seine Handschrifte mit sich brachte, wollten die Veranstalter mit der Präsentation seines literarischen Nachlasses, wenn auch nicht einmal die gegenständliche, so doch die authentische geistige Atmosphäre seiner letzten Tage in Szárszó herauf beschwören. Der handschriftliche Nachlass des Dichters ist jetzt das Eigentum des Literarischen Museums von Petőfi. Das Mate­rial der Ausstellung in Balatonszárszó ist eine Kopie des Originals. Es ist eine Kopie darum, weil man das wertvolle Material sonst von dem beschädigenden Einfluss des Lichtes und des feinen Staubes nicht verwahren könnte. Das erste Stübchen der Ausstellung bezeichnet ausser der sehematischen Darstellung auch die Gipfel seiner dichterischen La­ufbahn. Wir haben aus seiner Kinder - und Jugendjahren in erster Linie jene Motive hervorgehoben, deren drückende Erlebnisse ihn bis zum Tode begleiteten und schliesslich irgendwie, wenn auch nicht unmittelbare, so doch die indirekten Gründe seines letzten, tra­gischen Entschlusses geworden sind. Diese Motive fasste der Dich­ter selbst in seiner Selbstbiographie ab, welche er einige Monate vor seinem Tode geschrieben hat. Er ist im Jahre 1905 in Budapest geboren, in einem Miethaus der Vorstadt. Sein Vater — der unternehmungslustige Seifensieder — hat drei Jahre nach der Geburt des Sohnes seine Familie verlassen mit dem Absicht um nach Amerika auszuwandern. Die Sorge der Familie lastete auf den Schultern der Mutter, die mit Gelegenheits­arbeiten das knappe Brot für die drei Kinder verdiente. Sie muss­te die zwei kleineren Kinder — so auch den fünfjährigen Attila — in Asyl geben. Als sie dieselben zu sich nehmen konnte, brach der 27

Next

/
Oldalképek
Tartalom