Horváth János: Kunffy Lajos, 1993
weißem Bart, der in Somogytúr ein gemütliches Museum als sein Zuhause hat. Er wurde am 2. Oktober 1869 in Orci, in einer kunstliebenden Familie geboren. Seine Mutter, geb. Hermina Hochsinger gebär 4 Kinder. Mit Herstellung von Volkstextilstickerei, Hausmusikmachen und Wohltätigkeitsveranstaltungen machte sie das Leben der Familie* bunter, seelisch reicher. Der Vater, Adolf Kunffy, der letzte Garibaldianer diente mit Napoleon-Ideen durchtränkt 4 Jahre lang in Neapel, in der Armie von Garibaldi unter Flagge der ungarischen Legion. Mit tüchtiger und fleißiger Arbeit erwarb er sich ein ansehnliches Landgut und dazu erhielt auch den Adel, Er beschrieb seine Erlebnisse in Italien und veröffentlichte sie. Die Familie richtete sich in ihrem Kaposvarer Zuhause nach Dürgerlicher Lebensform ein. Lajos Kunffy schloß seine Grund- und Mittelschule in Kaposvár ab. Die Ferien verbrechte er auf dem Lande. Nach dem Abitur begann er mit seinen Studien an juristischer Fakultät der Pester Universität und gleichzeitig besuchte auch die Stunden der Musterzeichnenschule. Während seines dritten Juristenjahres diente er als Linien* oldat in der Armie. Dann fuhr er im Jahre 1890 nach München, in eines der Kunstzentren vom Ende des Jahrhunderts. Ein Jahr lang besuchte er die Privatschule von Simon Hollösy. Hier wurzelte er in sich der Kunstfleiß zu Zeichnendetailarbeit ein. Im Frühling 1891 wurde er an der Klasse vom Lehrer Hacki in Münchener Akademie immatrikuliert. Unter dem anziehenden Einfluß der Kunstmeldungen aus Paris wollte er aber nur ein Halbjahr dort bleiben. Im Herbst findet man ihn in Paris als Lehring der Julian-Akademie. Seine Meiste* sind ausgezeihnete Vertreter der zeitgenossischen französischen Historiemalerei, z.B. Jean Paul Laurens und Benjamin Constant. 3 Jahre lang arbeitete er fleißig und bildete sich. Er schloß Freundschaft mit in Paris lebenden Ungarn, unter ihnen mit seinem Kaposvarer Landsmann, Rippl-Rónai. Er erschien zum erstenmal in Paris, im Salon des Artistes mit seinem Werk „Teegesellschaft", und in demselben Jahr tauchte er auch auf der Ausstellung der Budapester Kunsthalle auf. Auf Initiative seiner Eltern kehrte er 1897 auf anderthalb Jahr heim, um seine juristischen Studien abzuschließen, dann fuhr er nach Paris zurück. An bretonischen Küsten malte er sein dekoratives sezessionistisches Gemälde „Bretonische Küste" (1898). Es ist ein modernes und schönes Werk. (In heutigen Jahren wurde es auf zahlreichen internationalen Ausstellungjen zur Schau gestellt.) Im Sommer 1899 kehrte er auf das Vargaer Gut seines Vaters zurück und vertiefte sich im Malen des Lebens und der Leute des kleinen Dorfes. Seine Palette wurde immer bunter und heller. 1900 zog er nach Budapest um, weil ihm die dynamische Kunstatmosphera der Hauptstadt gefiel. Zu dieser Zeit machte Albert Berzeviczy im Parlament gegen neue künstlerische Trendé einen erregten Ausfall. Zu diesem Ausfall ließ Lajos Kunffy eine Reflexion in der Fachschrift „Kunsthalle" erscheinen. In Namen des Zeitgeistes verteiligte er mit einer scharfen Logik die Freiheit der modernen Kunst. Kunffy mit 31 Jahren hatte ideale hochwertige Grundprinzipe. Im Jahre 1901 heiratete er die schöne und gebildete Ella Tiller. Nach ihrer Hochzeitsreise in Italien, die an schönen Erlebnissen sehr reich war, siedelten sie sich in Paris an. Die im Familienkreis bzw. an französischen Küsten gemalten Gemälde hatten im Salom d' Automne den besten Empfang. Dieser künstlerische Verein wählte ihm zu seinem juryfreien Mitglieder. Kunffy erwies sich auch auf dem Gebiet der Kulturdiplomatie als erfolgreich. Die Budapester Gesellschaft für bildende Kunst beauftragte ihn mit Organisierung einer Ausstellung aus Werken von