Aradi V. István: Tornay Ednre András szobrászművész, 1989

VORWORT Für die Bildhauerkunst unserer Zeit, dass heisst des Endes der achtziger Jahren ist nicht eine oder andere bestimmende Kunstrichtung Kennzeichend sondern eine ein wenig manieristische Anschauung jenseits der einzelnen Stilen. Diese Anschauung ähnelt sich in vielem dem Lebensgefühl der Jahrhundertwende, der guten alten Friedenszeiten, aber die jetzigen Perspektiven sind mehr begrenzt. Trotzdem ist unsere Bildhauserkunst sehr vielfarbig: es gibt sowohl die Werke der neuen Welle, der geometrischen-neogeoischen Richtung, der sachlichen Volkskultur, deren Künstler die postdadaischen Formen in ihre Worke integrieren, als auch die Werke der Bioart gehörenden Künstler - Géza Samu und András Huber. Auf dem Grund ihrer Geistigkeit und der Verwendung der Materialien könnten die Kompositionen von Endre András Tornay mit den letzteren, charakteristisch ungarischen Kunstwerken in Vergleich gebracht werden. Aber nur in ihrer Geistigkeit, weil es dem Künstler gelungen ist seine eigene individuelle Ausdruckweise in der Bearbeitung, Komponierung und Formung zu schaffen und entfalten. Die Plastiken und die Medaillen von Tornay sind in Ungarn seit der Ende der Siebziger Jahren wirklich bekannt geworden. Ich betone: Ungarn, weil der Künstler aus Siebenbürgen stammt, und er siedelte nach Ungarn über erst während der Mitte des vorigen Jahrzehnten, noch vor dem jetzigen grossen Emigrationswelle. Er siedelte im Jahre 1976 in Balassagyarmat an. In seinem jetzigen Wohnort, Kőszeg (Güns) ist er im Jahre 1982 niedergelassen. Nach der Suche seines eigenen Stils in seinen früheren naturalisch-expressiven Bronzenwerken - Selbstbildnis, 1970 - enftaltet er sein eigenes Motiv: das Gebilde der Wellenform, das uns an die stilisierte Herzdarsteilung erinnert. Mit diesem Gebilde, das mit einem Gerade durchgeschnitten ist, kann der Künstler sowohl nonfigurative Formen, als auch längseitig ausgestreckt und mit Kopf versehen auch figureile Darstellungen schaffen. Dieses Motiv, beziehungsweise seine Varianten, die auf ein flaches Postament gestellt werden, bilden das Grundwortschatz seiner künstlerischen Sprache. Neben diesen ausgesprochen individuellen plastischen Elementen gibt es natürlich auch andere Formen in seinen Werken, zB. die Formen, die man auf ein grobbehautes Dachwerk, einen Zaun, ein Grabholz oder ein Kreuz erinnern. (Diese Formen sind aber nicht verziert und voll mit volkskünstlichen Motiven, wie Zb. die Szekler Tore, sondern konstruktiv-funktionellen Gebilde der Volksarchitektur.) Der Künstler - abgesehen von seiner bedeutenden Medaillenkunst - arbeitet in dem letzten Jahrzehnten in erster Linie mit Holz, eventuell Holz ist mit verschiedenen Metallen, meistens mit Blei kombiniert. Weil er seine Kleinplastiken aus Holz schaft, und diese auch die archaischen Elemente der Volkskultur beschwören, ist seine Kunst sehr oft mit dem Namen von Géza Samu zusammen erwähnt. Dieser Vergleich ist treffend, insofern sie derselben Generation gehören und hinsichtlich dem Charakter ihrer Werke, aber ihre Gestaltungsweise und Bearbeitungsweise des Materials ist ganz verschieden. Am allermeisten kann man jene Plastiken von Samu mitTornays Werken vergleichen, die Samu während der siebziger Jahren geschaffen hatte, und die von der Formenwelt der bäuerlichen Gebrauchsgegenständen ausgehen. Diese Werke sind rustisch: man kann auf ihnen die Spuren des Stichels und der Axt gut bemerken. Die Oberfläche der Werken von Tornay ist aber sorgfältig bearbeitet, geschliffen und glatt. Seine Formen sind blockförmig, rundlich und abstrakt. Obwohl seine Kompositionen sich von den klassischen Kreisplastiken unterscheiden, soweit sie von mehreren Elementen aufgebaut werden, könnten sie dank der anspruchsvollen Bearbeitung des Materials und der Ordnung der Proportionalität miteinander irgendwie in Verwandschaft gebracht werden. Die Werke von Tornay sind streng komponiert, sie weisen nicht direkt auf die alltäglichen Objekte hin, wie die op-art Plastiken, beziehungsweise die Werke von Samu, und sie sind keinesfalls zufällig, wie die Werke der „object trouvé" Richtung. Wenn man die Werke der bisherigen, fünfzehnjährigen Tätigkeit von Endre András Tornay betrachtet, ist er von der Folgenrichtigkeit seines künstlerischen Schaffens mit Recht überwältigt. Seine Kompositionen sind von selbst erdachten Motiven in zahlreichen Formen aufgebaut, in denen trotz der Ähnlichkeit der Grundformen die Kompositionen immer verschieden sind. Von

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