Horváth János: Rippl-Rónai állandó kiállítás Kaposvár, 1978

1902 I ä s st er sich in Kaposvár nieder, von nun an können wir seine zweite Periode rechnen. Die Eigenart und Stim­mung der hier gemalten Gemälde bildet das kleinstädti­sche Leben: ,, . .. zu Hause gab mir das intime Leben die Inspirationen, ich beobachtete die Gewohnheiten, das Leben der Familie, der Verwandschaft, der Bekannten. Kle­instädtische Figuren, Typen interessierten mich." — schre­ibt er in seinen Erinnerungen. Auf seinen Gemälden bekam eine grosse Rolle der liebe, alte On'kel Piacsek mit seiner grossen Nase, in einem Lehnstuhl des Zimmers in intimer Stimmung zwischen Puppen sitzend, oder mit dem Vater des Malers Wein trinkend. Seine Bülder veränderten sich auch in ihren Formen, die Kontur beginnt ihre betonte Rolle zu verlieren, die Farben werden auf seinen Gemälden vor­herrschend (zum Beispel : „Weihnachten", „Onkel Piacsek mit Puppen", „Traurigkeit", „Als man von seinen Erinne­rungen lebt" usw. (Schon auch im München und Neuilly schuf er Pastellbilder, zu Hause nach mehr: „Schlittschuh­läufer über dem Kapos", „Man pflastert die Kaposvárer Hauptstrasse". Die aschige Frische des Pastells nützte et meisterhalt aus. Der Pastell verliert leider seiner Natur nach langsam seine Frische, so sind diese seine Werke dem Un­tergang nahe. Im 1902 führt er sich in Budapest, im Merkur Palast mit seinen mehr als 300 Weriken ein. Im 1906 ver­anstaltete er eine Ausstellung in Kaposvár, dann dieses Material ergänzend wieder in Budapest, in dem Könyvei Kálmán Salon. In der letzteren Ausstellung wies schon einen entscheidenden Erfolg, man kaufte beinahe alle Gemälde von ihm auf. Im Jahre 1890 kaufte er die sogenannte Villa Rom (Róma­villa) auf dem Rom-Hügel am Kaposvár. Hier veianderte sich seine Malermanier. Er begann mit einer neuen Tech­nik zu arbeiten, er selbst nannte es für seine „kuikuruzen­artige" Periode, welche uns an den Pointilismus erinnert, nur hier beschränken sich die Forben nicht auf Punkte, son­dern auf breite Pinseldrücke. Seine Farben werden immer tief glühender, „Mein Vater und Onkel Piacseik beim Rot­wein" , „Park mit Akten". Im 1910 adoptiert er das Töch­terchen der verstorbenen Schwester seiner Frau, namens Anelle, von nun an erscheint auch Anelle auf seinen Ge­mälden, zum Beispiel auf dem Bilde „Lazarine und Anel­le". Im 1914., zur Zeit des Ausbruches des ersten Weitekrieges we­ilte er in Frankreich, wo er interniert wurde. Von hier kehrte er durch die Schweiz heim. Die „ikuikuruzenartigen" Bilder werden später müder. Sein letztes Ölgemälde malt er im Jahre 1919 von seiner Modelle Bányai Zorka mit dem Titel „Zorka in schwarzem Kleid". Seine letzte Periode knüpft sich zum Ernst-Museum. Früher (1902) verfertigte er auch farbige Glasfenster vom gross­en Foramat für dieses Museum. Aus dieser Periode sind die bedeutendsten Werke: „Tantchen mit den Augengläsern", einige Porträte: Móricz Zsigmond, Babits Mihály, Osváth Ernő, Szabó Lőrinc, Karinthy Frigyes, aber mit seinen frü­heren Weriken vergleichend sind diese nicht mehr so be­deutend. Im Jahre 1927 begann er zu kränkeln. Er wurde in Balatonfüred behandelt, aber im Herbst kehrte er schon schwerkrank nach Hause und starb am 25-sten November in der Villa Rom. Die Achtung und die Erinnerung an ihm errrichtet jetzt ein Gedenkmuseum für den Künstler in der Villa Rom, in des­sen Kunst das Heim mit der intimen Stimmung eine so grosse Rolle spielte. Es ist unmöglich zwischen diesen Ge­denken in den Zimmern des Hauses ohne Rührung herum­zuwandern. Gleichzeitig fühlt der Besucher absichtlich oder unwillkürlich, dass hier ein Künstler europäischen Ranges und doch ein eigenartig ungarischer Künstler lebte und wirkte. Seine Malerie inspirierte das Kaposvárer Elternhaus, der Somogyer Boden, das Kleinstadtleben und die schim­mernden Farben der Blumengärten. Sein künstlerisches Wirken ist ein glänzendes Kapitel unserer modernen natio­nalen Malerkunst. Mit seinem Talent und Stil knüpfte er unsere Heimat zuerst in der Epoche der künstlerischen Revolutionen ins zu Paris glühende künstlerisch-gestige Leben, welches auch Ady begeistert hat. Josef Rippl-Rónai übersiedelte aus Paris nach Somogy. In seinem Kaposvárer Heim wurde bald das eine, bald das andere Zimmer nicht nur sein Atelier, sondern auch sein Modell. Die wamm-braune Möbel mit seinen intimen Leben, die alten Porzellane des Speisezimmers, die Kommode der bläulichweisse Kachelofen, wie sie aus der Reformzeit des vorigen Jahrhunderts hier geblieben wären, und die sind alle auf seinen Gemälden zu finden. Nach Paris, nach seiner sogenannten „schwarzen Periode" veränderte sich hier die Farbenslkala seiner Bilder, Die in seinem Heim farbige, gestickte, ausgenähte Gewebe und die Buntheit der alten Kaschmir-Tücher boten ihm die blendende Welt der Farben dar. Aus diesen blühenden Fairben, aus seiner täg­lichen Umwelt sind seine äusserst schöne, mit Innigkeit gemalte frische Bilder geboren. Mit seiner ausserordent­lichen schöpferischen Persönlichlkeit, mit seinem Maler­pinsel konnte er das einfachste Thema zum Bild formen. Wir fühlen, dass die hier gemalte Bilder in der Atmos­phäre des „genius loci" (Geist des Ortes) strahlend ge­boren sind. Die Gemälde von Josef Rippl-Rónaii sind die Offenbarung einer tief fühlenden menschlichen Seele mit Farben, und diese glänzende farbige Bilder sind nicht nur ergeifende Ausdrücke seiner engeren Umveilt, seines Heimes, sondern auch seiner malerischen, menschlichen Grösse. Ob nicht die wertvollste Beendigung dieser kurzen Würdigung die schöne Metaphora von Julis (Gyula) László sei?: „Ein schillernder Regenbogen saugte sich in das Blaue des Himmels ein, als er gestorben ist." Frau Kisdégi geb. Doktor Irene Kirimi Übersetzer: Lehel Török

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