Szentendre évszázadai (Szentendrei Múzeumi Füzetek 3. Szentendre, 1996)
Die Jahrhunder von Szentendre 1996 feiern wir in der Stadt das 850. Jubilum der ersten authentischen Erwähnung von Szentendre. 1146 fertigte der König Géza II. ein Dokument: „S. Andreae secus Danubium" . Vom früheren Vorhandensein der Siedlung zeugen die Andenken der archäologischen Kulturen. Wegen der günstigen Lage der Umgebung siedelte sich der Mensch schon in der Frühsteinzeit hier an. Szentendre hat keine ständige lokalgeschichtliche Ausstellung. Im Zusammenhang mit dem Jubiläum besteht nun endlich die Möglichkeit. Gleich an zwei Orten das Ergebnis der jahrzehntelangen Sammlungsarbeit, oder wenigsten einen Teil von ihr der Bevölkerung der Stadt und der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. In der auf dem Hauptplatz befindlichen Galerie können wir den Spuren der mehrere Jahrtausende zählenden Vergangenheit der Stadt vom Beginn bis zum 2. Weltkrieg folgen. Im ersten Saal können wir die Andenken der archäologischen Zeiten sehen: vom Neolithikum an hinterließ hier jedes Volk der archäologischen Epochen Spuren. Von besonderer Bedeutung ist der Aufenthalt der Römer. Aus dem 2-A. Jahrhundert n. Chr. stammen eine Villa, ein römisches Militärlager (Ulcisia Castra) und ein Bestattungsfeld, das von den Archäologen ausgegraben wurde. Das Ausstellungsmaterial aus der Zeit der Völkerwanderung und dem Mittelalter ist geringer. Aber von diesem Zeitpunkt an stehen uns schriftliche Dokumente in immer größerer Zahl zur Verfügung. Das Zentrum der mittelalterlichen Siedlung war der Kirchplatz - Rathaus - Hauptplatz mit dem dreieckigen Marktplatz, mit der sich darüber erhebenden Kirche und Häuser standen noch zwischen dem heutigen Haupt-Platz und der Donau. Mauern der Steinhäuser und Keller der Siedlung blieben aus dem 15. und 16. Jahrhunder erhalten. Szentendre war nach der Türkenzeit ein 9 Jahre lang unbewohnter Ort. 1960 wird es mit Serben und Dalmaten neu besiedelt. Im zweiten Saal zeigen wir mit schriftlichen Dokumenten die Geschiche der sich zum Marktflecken entwickelnden Siedlung, ihre Blütezeit vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhundert. Der größte Teil der Serben war Händler oder Handwerker, die Dalmaten und die zurückkehrenden oder sich neu ansiedelnden Ungarn beschäftigten sich mit dem Weinbau. Die - meistens lederverarbeitenden - Meister vereinten sich schon früh in Zünften. Zuerst waren es 1695 die Stiefelmacher. Wir stellen hier die Andenken der Zünfte aus, Waffen und die Haushaltsgeräte des 17-19. Jahrhunderts. Die Tracht einer serbischen Frau mit Foto wird ebenfalls gezeigt. Zur Tracht gehören noch die Strümpfte, auch mit Perlen gewebte Textilien und Schmuckhandtücher. Der Handel, der hauptsächlich über die Wasserstraße abgewickelt wurde, trug größtenteils zum Aufschwung des Weinanbaus bei und verhalf der Bevölkerung zum Wohlstand. Auch der örtliche Handel wurde immer lebendiger. Krmerlden und Gaststtten lösten einander ab. Im dritten Saal ist ein Krämerladen zu sehen, das Geschäft der Familie Dietz aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neben den orthodoxen Serben lebten auf dem Eselsberg auch gebietlich abgesondert die römisch-katholischen Dalmaten, die den Weinbau einbürgerten. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich die Schwaben in zunehmender Zahl an, die Händler und Baumeister waren. Die Slowaken gelangten wegen der zunehmen den Arbeit in den Weingärten in die Stadt. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Leben der unterschiedlichen Nationalitäten der Stadt ziemlich einheitlich und verbürgerte sich. Dieses bezeugen am ehesten die Trachten und die Wohnungskultur. Darüber bewahren wir alte Fotografien. Die bürgerlichen Stücke der geschichtlichen Sammlung stellen wir im vierten Saal aus.