Ottományi Katalin szerk.: Régészeti tanulmányok (Studia Comitatensia 30. Szentendre, 2007.)

Körösi Andrea: Tierknochenreste in der römischen Siedlung von Páty

ANDREA KÖRÖSI TIERKNOCHENRESTE IN DER RÖMISCHEN SIEDLUNG VON PÁTY Im Fundmaterial dominieren die Knochenreste der wirtschaftlichen Nutztiere. Die Rinderknochen gehören zu Einzeltieren abweichen­der Körpergröße. Auf dem Fundort kamen die Reste von Zwergtieren, niedrigen, mittelgroßen, großen und gigantischen Rindern vor. Die Schädel- und Hornzap­fenbruchstücke weisen auf Einzeltiere des Typs brachi­ceros hin. Im Fundmaterial von Páty sind beide Typen der Klein­wiederkäuer vertreten, der zweite Typ kommt unter den wirtschaftlichen Nutztieren vor. Die Reste der sog. fleischigen Region machen das Zweidrittel der Kno­chenfunde aus. Im Fundmaterial gibt es auch hornlose Bruchstücke, ferner die Hornzapfenbruchstücke von Kurzhörnern und dicke, starke, dreikantige und schne­ckenhausartig eingerollte Hornzapfenbruchstücke (sog. „Kupferschaftyp") zu finden. Das Verhältnis der horn­losen Schädel beträgt 25 % und das der Einzeltiere mit schneckenhausartig eingerolltem Horn 20 %. Die Hornzapfen der Ziegen sind von gerader Säbelform. Die Hornzapfen der Schafe und Ziegen wurden am Ansatz abgeschnitten, damit man das Horn und den Hornzapfen nutzbar machen kann. Diese Tiere waren großenteils von großer und mittelgroßer Körpergrö­ße, aber kleine und große Einzeltiere sind ebenfalls zu finden. Das Verhältnis der jungen Einzeltiere beträgt 55,1 %. Unter den wirtschaftlichen Nutztieren nimmt das Schwein die dritte Stelle ein. Die Zahl der Kno­chen des Schädels und der vorderen Extremitäten ist am höchsten. Die Knochen des Schweinknöchels und der Klaue kamen in kleiner Menge ans Tageslicht, aus ihnen waren die Lieblingsgerichte der Römer gekocht worden. Die Schweineknochen gehören überwiegend zu Einzeltieren von mittelgroßer und kleiner Körpergröße. 66,4 % der Tiere wurden jung geschlachtet. Die unvoll­kommenen Skelette von fünf Pferden wurde freigelegt und außer ihnen gibt es viele „Streufunde". Die vorderen Extremitäten von zwei Skeletten sind lang, die hinteren kurz und die Metapodien sind schlank. Die Pferdekno­chen gehörten zu Einzeltieren abweichender Körpergrö­ße. Die Widerristhöhe liegt zwischen 127 und 146 cm. Die Pferde waren großenteils von niedriger und mittel­großer Körpergröße, aber zwei Einzeltiere gehörten der groß-mittelgroßen Kategorie an. Keine Knochenreste von großen, sog. „römischen Soldatenpferden" kamen in Páty vor. An sechs Schädelbruchstücken konnte beobachtet werden, dass der Kopf des Tieres auf dem Hinterhauptbein vertikal zwiegespalten wurde. Auf den Röhrenknochen und die Mandibeln können die Spuren der Zerstückelung häufig beobachtet werden. Die Esel­knochen gehören zu einem kleinwüchsigen Tier niedri­ger Widerristhöhe. Mehrere Hundesklette kamen vor, die zu Einzeltieren abweichender Körpergröße und Gestalt gehört hatten. Die Widerristhöhe schwankt zwischen 44 und 68 cm. Die Hundeschädel können drei Typen zugeordnet wer­den. Der größte Schädel ist lang und er ist von breitem Jochbogen. Die Crista sagittalis externa ist hoch und kräftig, der Gesichtsschädel ist gewölbt und schlank. Der wolfartige Schädel gehörte zu einem Schäferhund starken Knochensystems und großen Körpers. Der Schädel des zweiten Typs ist mittellang, die Crista sa­gittalis externa ragt sich weniger heraus und die Jochbö­gen sind breit. Dem dritten Typ sind die an Hetzhunde erinnernde Hundeschädel zuzuordnen. Zwei Geflügel­arten, nämlich das Haushuhn und die Hausgans, sind im Fundmaterial vertreten. Die Zahl der Geflügelkno­chen ist niedrig, sie sind die Knochenbruchstücke von kleinen und mittelgroßen Hühnern, großen Hähnen und Kapaunen. Sechs Wildtierarten kamen vor. Die für diese Epoche kennzeichnende Wildtierfauna ist mit vier Großwildarten vertreten (Urrind, Rothirsch, Reh und Wildschwein), außer ihnen kamen noch die Knochen von Feldhasen und Füchsen ans Tageslicht. Die Grö­ße des linksseitigen riesengroßen Hornzapfens eines männlichen Urrindes fällt in den oberen Streifen des Größenbereichs der neolithischen Urrinder. Unter den wirtschaftlichen Nutztieren sprechen die jungen Ein­zeltiere für die primäre Wichtigkeit der Nutzbarma­chung des Fleisches. Nicht nur die Schweine-, sondern auch die Rinderschädel wurden verwendet. Die jungen Rinder wurden hauptsächlich wegen des Fleisches ge­züchtet, während die ausgewachsenen Tiere als Zugtiere gehalten wurden. Das Fleisch, die Haut und das Fell der jungen Schafe und die Milch und die Haare der ausge­wachsenen Schafe und Ziegen wurden verwendet. Auch die Schweine wurden wegen des Fleisches gehalten. Das Pferd wurde als Reitpferd benutzt, aber die vielen Kno­chen mit Schnittspuren lassen uns daran denken, dass das Pferdefleisch verzehrt wurde. Die Großwilde wurde wegen des Fleisches, der Haut und Trophäe, bzw. der Fuchs wegen des Felles, der Hase wegen des Fleisches und Felles gejagt. Auf vielen Knochen sind die Spuren der Zerkleinerung und Verarbeitung zu beobachten. Sie wurden als der Stiel von Ahlen, verschiedenen Mitteln und als „beinerne Schlittschuhe" verwendet. Übersetzt von Katalin H. Simon 400

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