Farkas Rozália szerk.: Gazdaság- és társadalomtörténeti tanulmányok (Studia Comitatensia 25. Szentendre, 1995)

Szabó Róbert: A ceglédi Csala-família története

Robert Szabó: DIE GESCHICHTE DER FAMILIE CSALA VON CEGLÉD Die Familie römisch-katholischen Glaubens wanderte nach den ältesten zur Vefügung stehenden Angaben im 18. Jahrhundert aus Gömör nach Jászberény in der ungarischen Tiefebene. Die Männer hatten handwerkliche Berufe, ein Mitglied der Familie war Kürschnermeister. Das erste auch namentlich bekannte Familienhaupt, Bálint Csala, zog aus Existenzgründen am Ende der 50-er Jahre des 19- Jahrhunderts in das überwiegend protestantische Cegléd, wo er eine Familie gründete. (Seitdem zerriss die Familie aus der Stadt in der Tiefebene und ihrer Umgebung in mehrere Zweige). Nach dem Umzug nach Cegléd kam es zu einer nicht typischen Änderung der Beschäftigung: aus den Handwerkern wurden Bauern. In erster Linie durch Bertalan Csala, der als erfolgreicher Unternehmer 20 kat. Morgen Ackerland kaufte und als Mittelbauer die frühen Traditionen der landwirtschaftlichen Struktur des Marktfleckens übernehmend sein Land bestellte. Auch seine Kinder folgten dem Beruf des Vaters: sie lernten in der Grundschule, eigneten sich wirtschaftliches Wissen an und halfen in der Familienwirtschaft. Der älteste Sohn übernahm schon im Alter von 15 Jahren während der Soldatenjahre seines Vaters die Leitung der Wirtschaft. 17-jährig wurde auch er Soldat und nach einem Jahr italienischer Kriegsgefangenschaft und zwei­jährigem ungarischen Soldatendienst wurde er 1921 abgemustert. Bei seiner Eheschliessung gelangte er mit seinen Verwandten in einen Gewissenskonflikt: aus Liebe zu seiner Frau gab er Revers, was bei seinen streng katholischen Eltern Ablehnung bei der Taufe des ersten Kindes hervorrief. Im Interesse der einzigen Lösung des Problems und der Wiederherstellung des Familienfriedens verliess er den mit den Eltern gemeinsamen Haushalt und begann mit einer selbständigen Wirtschaft. Die exakt geführte doppelte Buchhaltung über die auf den gepachteten Feldern verrichteten Arbeiten blieb erhalten. Aufgrunddessen stellt sich heraus, dass er besteht war, eine neuartige Wirtschaftsmethode einzuführen. Besondere Bedeutung erhielt die im Maisanbau erprobte Einbürgerung der Produktionstechnik in der Umgebung von Cegléd, die den Namen "Serpentin Anbau" erhielt. Auf seine Anregung wurden mehrere lokale Wirtschaftsvereine (Milchgenossenschaften der Gehöfte, Bauernkreis, Pächtergesellschaft der gemeinsamen Weiden) gegründet. Auf sein im öffentlichen Leben lebhaft werdendes Interesse weisen auch seine in den lokalen Zeitungen veröffentlichten Schriften hin. In seinen Artikeln, die sich mit dem Wirtschaftlichen Leben beschäfigten, forderte er von der Regierung die Verwirklichung der Wirtschaftspolitik, die sich für die Interessen der Kleingrundbesitzer einsetzt. Seine Unzufriedenheit führte ihn zur Unabhängigen Kleinbauernpartei und zur Übernahme einer politischen Rolle. In kurzer Zeit forderte er als gewähltes Mitglied des städtischen Vertretungskörpers als einer der lokalen Leiter der Partei die Lösung der Probleme. Nach dem Weltkrieg beschäftigte er sich mit der Landespolitik: zuerst war er Mitglied der Interimistischen Nationalversammlung und übernahm eine bedeutende Rolle bei der Hilfe des Neuaufbaus seiner Stadt. 324

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