Farkas Rozália szerk.: Gazdaság- és társadalomtörténeti tanulmányok (Studia Comitatensia 25. Szentendre, 1995)

Novák László: A Duna-Tisza köze északnyugati vidékének településnéprajzi viszonyai a 18–19. században

László Nóvák DIE SIEDLUNGSETHNOGRAFISCHEN VERHÄLTNISSE DES NORDWESTLICHEN GEBIETES DES DONAU-THEISS­ZWISCHENSTROMLANDES IM 18.-19- JAHRHUNDERT In unserer Studie prüften wir die siedlungsetnografischen Verhältnisse von vier Ortschaften. Wir betonten die bestimmende Rolle der erdkundlichen Landschaft, die entscheident die Lebens­bedingungen formte: den Charakter, das System der Landwirtschaft und die Siedlungsart, die Siedlungskonstruktion. Unter den vier Ortschaften standen drei solange unter der Hoheit des Grundherrn, bis sich in der zweiten Hälfte des 19- Jahrhunderts die urbariale Ablösung vollzog. Lacháza genoss als Ort­schaft von Kiskunság (Klein-Kumanien) eine privilegierte Stellung. Das Siedlungssystem wurde von den speziellen Besitzverhältnissen und der Methode der Feld­markbenutzung bestimmt. In den Ortschaften der Leibeigenen wurde die Ortschaft innerhalb der Grundstücksorganisation (sessio) organisiert, während die Entwicklung der kleinkumanischen Siedlung von der Redemption bestimmt wurde. Der Leibeigene bekam vom Grundherrn anstelle von Frondienst ein Grundstück mit Haus, Fundus und dazu noch Zubehörfelder, Äcker und Heuwiesen von bestimmter Grösse und konnte gleichzeitig an der Benutzung der gemeinsamen Weiden beteiligt werden. Nicht nur die Leibei­genen, sondern auch die nichtshabenden Kätner bekamen die Möglichkeit zum Weinanbau. Weil der Grundherr für gewöhnlich zum Feldbau weniger geeignete, sandigere Böden benutzbar machen wollte, gab er in gesonderten Verträgen gegen Zehntenbezahlung denjenigen solche Böden, die einem solchen Unternehmen bereit waren. Das Siedlungssystem der Kleinkumanen von Lacháza wurde durch den Abkauf bestimmt. Jeder Kaufte je nach seinen finaziellen Möglichkeiten Boden für sich und hatte im Verhältnis der redemp­tionalen Summe Anteil an den unterschiedlichen Bestellungszweigen der Gebiete der Feldmark. Also - im Gegensatz zu den Siedlungen der Leibeigenen - war der Grund des Besitzes nicht das Hausgrundstück, sondern der abgelöste Stammboden. Das System der Feldmarkbenutzung wurde nicht nur vom Wirtschaftscharakter sondern auch von der Siedlungskonstruktion bestimmt. Die vier Siedlungen waren Orte von kleiner Feldmark, wo sich ein unveränderliches Fruchtwechselsystem der Feldmarkbenutzung entwickelte. Die Feldmark wurde auf drei Faichtwechsel aufgeteilt; die Äcker wurden nach Saatfeldern, Kalkaturen bestellt. Das Fruchtwechselsystem Hess die Entwicklung von Betriebsstellen, Unterkünften und Gehöften in der Feldmark nicht zu. Sie konnten nur in den weiter entfernten Heiden entstehen. Die Entwicklung der Betriebe in der Feldmark machte auch die Nähe zum Zentrum der Siedlung unnötig. Die funktionelle Aufteilung der Gewanne wurde notwendigerweise in allen vier Orten durchgeführt, ähnlich wie auch in den umliegenden Siedlungen. Die Bewohnerzahl, die Enge der Ansiedlungsorte, die Feuersicherheit und der Anspruch nach grösserem wirtschaftlichen Gebiet sind alle Faktoren, die die Entwicklung der Doppelgewanne und Gartenwirtschaft ergaben. Lacháza und Pereg hatten grössere Gebiete mit Quartiergärten, wo auch Wirtschaftsgebäude Platz erhielten, wichtige Arbeiten durchgeführt werden konnten (Korngewinnung), Futterarten gelagert wurden und Möglichkeiten zur Gartenbestellung gegeben waren. Auch in den von Deutschen bewohnten Siedlungen entstanden die Doppelgewanne, obwohl das Vieh in den Ställen neben den Wohnhäusern gehalten wurde. Die Schoberhöfe dienten grundlegend der Korngewinnung, den Ansprtichen des Drusches auf der Dreschtenne und natürlich der sicheren Unterbringung des Futters und der Ladungen. 184

Next

/
Oldalképek
Tartalom