Novák László szerk.: Néprajzi tanulmányok Ikvai Nándor emlékére I. (Studia Comitatensia 23. Szentendre, 1994)
Balassa Iván: Az ásó és a vele végzett munka Magyarországon
weder in der Zeit der Völkerwanderung noch nach der Landnahmezeit. Die ersten Stücke kommen im 15. Jahrhundert, meistens um die Burgen und Feldbefestigungen vor, und sie stammen vermutlich vom Westen. Sie haben oftmals einen Stiefel, ihr Stiefel ist ganz geschlossen, manchmal mit einem Loch für den Nagel. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist es belegt, dass in den verschiedenen ungarischen Gebieten verschiedene Spaten gebraucht wurden. Im Katalog der steierischen Hütten (1825) findet man Spaten von Somogy, Győr, Debrezin, Zemplén, Siebenbürgen, die sich nach Form und Stärke unterscheiden. Die Grosse Ungarische Tiefebene wurde von Mecenzef-Hütten, Siebenbürgen von den Hütten aus Torockó, Csík, Krassó-Szörény versorgt. Die Achsel der meisten Spaten hat man zurückgebogen, so war er entweder mit Fussbekleidung oder barfuss zu verwenden. Am Ende des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der grossen Erdarbeiten, montierten die Erdarbeiter auf ihre Spaten je einen Bügel (Feder), mit dessen Hilfe sie den Spaten tiefer in den Boden drücken konnten. Mit einem solchen Werkzeug konnten sie mehr Boden ausbeuten und das war wichtig, weil sie nach Kubikmetern bezahlt waren. Diese Art verbreitete sich in unserem Jahrhundert auch in den Gartenarbeiten, aber nur sporadisch. Wählte man einen Spaten, so beobachtete man seinen Klang. Ein guter Spaten sollte schön klingen, gegenfalls enthielt er zu viel Eisen. Ein Spaten stiel in Ungarn war 130—140 cm lang, gerade und er hatte keinen Griff. Der Spaten war auch eine Masseinheit: der Spatenstich, d.h. die Tiefe, in die man mit einer Bewegung den Spaten drücken kann. Man sagt also: ein. zwei oder mehrere Spatenstiche, und diese Masseinheit bezieht sich nicht nur auf die Tiefe, sondern manchmal auch auf die Breite. Man kann mit dem Spaten vielfältige Arbeiten machen. In den Bergen, wo der Gebrauch des Pflugs unmöglich war, hat man auch unter das Getreide gegraben. Aber im letzten Jahrhundert ist der Spaten zum wichtigsten Gartenwerkzeug geworden. Man hat die Bülten an der Stelle der entwässerten Sümpfe mit einer aus dem Spaten umgeformten, merkwürdigen Hacke zerschlagen, dann den verebneten Boden für die Agrikultur umgegraben. In der Försterei wird der Spaten auch heute bei der Ausgrabung der Bäume und bei der Gründung neuer Anpflanzungen verwendet. Der Spaten ist ein wichtiges Werkzeug für die Regulierung der Flüsse, für die Anfertigung der Strassen, sowie für die Ausgrabung der Brunnen auf dem Lande. Für die Ausgrabung einer Erdmiete wurden Spaten besonderer Form gebraucht. Bei den Grabausgrabungen wurden die gwöhnten Gartenspaten gebraucht, nur für die Seitenzelle verwendete man eine Form mit kürzerem Stiel. Dieses Werkzeug ist für den Hausbau unentbehrlich, aber die Einbrecher gebrauchten gleichfalls Spaten, um unter die Mauer zu graben und ins Haus zu gelangen. Der Spaten ist zu einem Symbol geworden. Er symbolisierte im allgemeinen die Bauer- und besonders die Erdarbeiterbevölkerung, die den Spaten nicht nur als Arbeitsgerät, sondern manchmal als Waffe für die Verteidigung und den Angriff verwendeten. Viele Redewendungen knüpfen sich an dieses Wort, z.B. Ásó-kapa válaszsza el őket" (Spaten und Hacke soll sich trennen), d.h. die Eheleute sollen bis zum Tode zusammen leben. Der Spaten ist ein sehr altes und auch noch heute gebrauchtes Arbeitsgerät, das in seiner ursprünglichen Form nicht mechanisiert wurde. 457