Novák László szerk.: Néprajzi tanulmányok Ikvai Nándor emlékére I. (Studia Comitatensia 23. Szentendre, 1994)

S. Lackovits Emőke: Gazdasági naplótöredék a háromszéki Esztelneken

örökítése, 28 amely célját maradéktalanul teljesítette is. Ugyanakkor a feljegyzé­sek nem korlátozódtak csak a gazdaság területére. A dokumentum nemcsak napló, hanem számadáskönyv is, annak legfontosabb jellegzetességeivel. 29 A benne megörökítettek alapján krónikának is nevezhetnénk, amely még ma is tanulság lehet az utódok számára. BRUCHSTÜCK EINES WIRTSCHAFTLICHEN TAGEBUCHES AUS ESZTELNEK IN HÁROMSZÉK (SIEBENBÜRGEN) Für Historiker und Ethnographen sind die Schriftdenkmäler der Kultur des Szeklertums ausgezeichnete Quellen. Seit den XVII—XVIII. Jahrhunderten ist eine reiche Memoarliteratur bekannt, was man auch über die Tagebücher behaupten kann. Die Tagebücher wurden Symbole der Unvergänglichkeit, die einen Einblick in die Lebensweise einer Epoche, einer gesellschaftlichen Gruppe ermöglichen und über die Alltage des Lebens Nachricht geben. Die Wichtigkeit der Ereignisse wird durch den Schreiber bestimmt, diese Ereignisse passen immer in die Ereignisse seines Lebens hinein. Die Tagebücher des XIX. Jahrhunderts sind würdige Nachfolger der früheren Tagebücher, Gedenkschrifte, geschichtlichen Zurückerinnerungen. Auch diese „über­brücken die Klüfte zwischen Vergangenheit und Zukunft". Die Gattung des Schreibers des Tagebuches ist individuell, das grösste Wert seiner Schrift liegt in ihrer Erlebnisartigkeit. Dadurch kann man auch das Tagebuch­bruchstück, geschrieben zwischen 1855—1890 in der Kurie Szacsvay in Esztelnek cha­rakterisieren, das teils mit den früheren siebenbürgischen Tagebüchern, teils aber mit den bauerlichen wirtschaftlichen Tagebüchern verwandt ist. Die hier erhalten gebliebenen Aufzeichnungen kann man in drei Hauptteile teilen: 1. wirtschaftliche Aufzeichnungen, 2. Wetterbeobachtungen, 3. Angaben, Re­zepte der volkstümlichen Heilkunde. Die wirtschaftlichen Aufzeichnungen sind in weitere Untergruppen zu teilen: a) Angaben für Empfang und Beschäftigung der Arbeitskraft, b) Einkommen, Ausgaben, c) Zu Jahreszeiten gebundene Arbeit, d) An­gaben zur Viehhaltung. Letzteres ist das umfangreichste Teil im Tagebuch. Das Gut hatte im allgemeinen 3—8 Angestellte, Knechte, Kutscher, Schäfer sowie äussere und innere Mägde, die vom Ort oder aus der Umgebung (Kurtapatak, Csomorta, Lem­hény, Kézdiaimás, Nyújtód) stammten. Die Angestellten bekamen jährlich neben der Bezahlung und den Naturalien auch gewisse Kleiderstücke. Unter den Aufzeichnungen sind die Angaben für Obstanbau ausserordentlich be­merkenswert, aus denen man feststellen kann, wie wichtig diese Tätigkeit im Gut war. Dem Leser des Tagebuches wird auch ein farbiges Bild über das Wetter be­kanntgegeben, diese Beschreibungen bewiesen die Launenhafigkeit des Wetters unter kontinentalem Klima am östlichen Teil des Karpatenbeckens, z.B;. Früh jähr s wetter im Dezember, Schnee zu Ostern usw.). Bedeutend und bemerkenswert ist die Beschreibung verschiedener Methoden des Heilens von Menschen und Tieren, sowie die Art und Weise der Herstellung zeitge­nössischer Pflanzenschutzmittel. An den Heilmethoden und Rezepten kann man die Wirkung der zeitgenössischen, am bekanntesten Fachliteratur des Heilens bemerken. Das Tagebuch wurde von mehreren Leuten geführt, wahrscheinlich immer von dem Mann, der die Wirtschaft im Gut leitete. Die Sprache der Schrift ist mit der gesprochenen Sprache identisch. Das Tagebuch kann man aufgrund seines Inhalts gewiss mit der Benennung Chronik bezeichnen. 28 BELLON Tibor: op. cit. 171. 29 KOCSIS Gyula: op. cit. 175—176. 421

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