Novák László szerk.: Néprajzi tanulmányok Ikvai Nándor emlékére I. (Studia Comitatensia 23. Szentendre, 1994)

Hoffmann Tamás: Erdő és kultúrtáj – Európai vázlat

Arbeitsmaschinen angewendet (diverse Wasser- und Windmühlen, bzw. die maschi­nelle Kombination von diesen). Doch das alles war noch zu wenig. Die Durchschnittserträge stiegen erst dann, als vom 13. Jahrhundert an es mehr Sonnentage und damit reichere Ernten gab. Es entstand eine vollkommen neue Situation, bedeutende Lebensmittelvorräte wuchsen an, es gab also genug zu essen, was wiederum den Bevölkerungszuwachs im positi­ven Sinn beeinflusste. Die mehr Kalorien verzehrende Gesellschaft fand den Weg in die Städte. In den Handels- und Industriezentren konzentrierten sich bedeutende Massen. Die Dörfer gerieten bald in eine schlimme Arbeitskräftekrise. Es gab Ge­genden im Mittel- und Westeuropa des 13—14. Jahrhunderts, wo fast die Hälfte der Dorfbewohner verzog. Die mit ihrer Lage fast immer unzufriedenen Bauern Hessen sich wegen günstigeren Abgabenbedingungen von anderen Gutsbesitzern „verführen", und sie zogen dorthin, wo sie rechtliche Vergünstigungen erwarteten, wo aber vor allem die Bäume der Urwäldei gerodet werden mussten, um sich niederlassen zu können. Trotzdem kamen sie zurecht. Sie haben sich den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Im Verhältnis zu der Urbevölkerung wandeten sie eine höhre Technologie, zweckmässigere Betriebssysteme, und eine wirksamere Arbeitsorganisation an, überall erhöhten sie die Leistungen der agrarischen Produktionskräfte. Was hier geschah, unterschied sich im grossen Masse von der einstmals „barba­rischen" Rodung der Wälder. Früher besetzten die Bauern, von Hunger geplagt, die neuen Flächen, wo sie die Bäume fällten, die Felder besäten, und als der Boden nichts mehr hergab, weiterzogen. Dieser Vorgang setzte sich in Osteuropa auch noch im Mittelalter fort, sogar auch noch darüber hinaus, als die russischen Landarbeiter (Muschik) in Sibirien erschienen. In Russland erfolgte jedenfalls erst ab dem 17. Jahrhundert eine Veränderung in der Landwirtschaft. Den auf die Lichtungen der Wälder strömenden Bauernfamilien folgten stufenweise sich in grössere Siedlungen konzentrierende Dorfgemeinschaften, die mit kollektiver Arbeit zweckmässig gewirt­schaftet haben. Jedoch die Spuren der Raubwirtschaft konnten in diesen Gebieten Europas bis zu unseren Tagen nicht beseitigt werden. Es ist möglich, dass die Abkühlung im 16. Jahrhundert, die — mit kleineren Un­terbrechungen — bis zur zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts anhielt (und in der Fachliteratur nicht besonders zutreffend als „kleine Eiszeit" bekannt ist), die Umgestalter der Natur in erster Linie dazu zwang, die Bewirtschaftung zu inten­sivieren. In West- und Mitteleuropa wohin sich das Hauptgewicht verschob, verzeich­nete sich als gangbarer Weg die Einführung von wirksameren, intensiven Methoden. Die Kornproduktion, d. h. die anwachsende Bedeutung der Zerealien auf den Feldern und in der Ernährung war eine geradlinige Folgeerscheinung der Strukturverände­rungen in der Agrarproduktion. Dazu kam auch die auf den Erhalt der Umwelt zie­lende Forstwirtschaft. Es ist offensichtlich, dass unter diesen Umständen der wirt­schaftliche Nutzniessen und grösste Gegner der Wälder nicht mehr die Landwirt­schaft, sondern die Industrie war. Die Wertschwankungen dieses Vorgangs können wir bei der Futterproduktion erkennen. Die wichtigsten Nutztiere der Bauern im Zentrum des Kontinents sind Rinder und Schweine. Ihre wilden Urahnen waren Lebewesen des Waldes, die Mehrzahl ihrer domestizierten Nachfolger betrachtete auch das Untergehölz der Wälder als natürliche Weidefläche bis zum ausgehenden Mittelalter. Das aber war nur in den Regionen der Laubwälder möglich, im Süden oder in der Kieferregion nicht. Im Süden wurden Schafe und Ziegen gehalten ihre Vorfahren stammen von den Hoche­benen Asiens), Rinder sind eher als Zugtiere und nicht für die Milchproduktion ge­nutzt worden. Die Pferde sind überall als spätere Ergänzung des Viehbestandes der Bauernwirtschaften hinzugekommen. Sie verbreiteten sich erst im letzten Drittel der Geschichte der Landwirtschaft. Die Pferdezucht entwickelte sich erst seit dem Mit­telalter. Dieses einhufige Steppentier konnte erst durch die Anwendung von Zaum­zeug als Arbeitstier genutzt werden. Bis dahin wurde es als Reittier, mit oder ohne Sattel genutzt, bzw. bei Feiern, Begräbnissen als Zugtier geringer Lasten, z. B. einer zweirädigen Karre. Die Ladung der Wagen mit Eisen beschlagenen Rädern im Mit­telalter wog manchmal über eine Tonne. Starke, grosse Pferde wurden gebraucht. Diese konnten nicht über Nacht, auf der Weide angepflockt werden, wie das beson­ders in Südosteuropa bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts fast überall Usus war. Sie mussten gefüttert, das Futter musste produziert werden. Das Heumachen ist seit jeher bekannt, doch die Tiere bekamen es erst im Win­ter, bei hohem Schnee und Eis, wenn sie an die Pflanzen in der Natur nicht heran­kamen. Doch das Heu war von geringerem Futterwert. In Norditalien erschienen die 98

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