Novák László szerk.: Néprajzi tanulmányok Ikvai Nándor emlékére I. (Studia Comitatensia 23. Szentendre, 1994)
Hoffmann Tamás: Erdő és kultúrtáj – Európai vázlat
hunderte, sowie die Bauerrebellionen und im allgemeinen die unruhigen Jahre der langen Kriege, der Ansiedlungen usw. nirgend eine günstige Wirkung auf die Bevölkerungszunahme aus, die Bevölkerunskurve sank also). Andererseits förderen die europäischen Änderungen die stufenweise Auslehrung des Südens, bzw. die überhaupt nicht sehenswürdige, aber unaufhaltbare Bevölkerungszunahme von Nordwest und Mitteleuropa. Am Anfang unserer Geschichte lebten in den von den Kelten bewohnten römischen Provinzen vielleicht 4 Millionen Personen, im 14. Jahrhundert schon mehr, als dreimal soviele Leute. In England war die Zahl der Eingeborenen wahrscheinlich ungefähr eine halbe Million und wuchs auf einen siebenfachen Wert bis zum 14. Jahrhundert, damals war sie ein wenig höher, als 3 Millionen. In der mittelmeerischen Zone war der Getreidebau besonders in der westlichen Hälfte des Beckens immer bedeutend, hier wird auch heute beinahe die Hälfte der für die Landwirtschaft benutzten Gebiete gepflügt, es prangen relativ wenige Gärten, im Vergleich zu der östlichen Hälfte des Beckens. Zugleich war die Bevölkerunskonzentration der Ostzone im Altertum höher, als im westlichen Teil, später aber, im frühen Mittelalter und im Mittelalter wurde sie viel kleiner. Im Gegensatz zu den Geschehnissen dieser Gegend überlebte die Bevölkerung die Alltage des Mittelalters beinahe ohne eine strukturelle Umwandlung auf der Iberischen Halbinsel, in Südfrankreich und im nördlichen Teil von Italien (besonders in der Provinz). Der Verlust war der grösste in der Epoche zwischen der römischen Kaiserzeit und der KarolingEpoche, damals verringerte sich die Bevölkerung beinahe um zwei Drittel in Europa, aber im Süden und Südosten verschwand jede zweite, dritte Person, was die Wirkung der kleineren Ernährungsfähigkeit infolge der wirtschaftlichen Stockung beweist. Zwischen den 10. und 14. Jahrhunderten wuchs die Bevölkerung von Italien von 5 Millionen auf 7—8 Millionen. Davon war die Änderung der nördlichen Städte sehr positiv, wo die wirtschaftlich unterstützte Bevölkerungszunahme die Bevölkerungsabnahme der südlichen Gegend kompensierte. Die Richtung der Bewegung ist ähnlich in Nordfrankreich, England und Mitteleuropa, wo in den 10—14. Jahrhunderten die Zahl der Bevölkerung auf einen dreifachen Wert wuchs, hier stieg die Kurve langsam. Danach, in den 13—14. Jahrhunderten wurde die Bevölkerungszunahme schneller (damals erhöhte sich die Bevölkerungszahl beinahe auf den doppelten Wert während vier Generationen), später, am Ende des Mittelalters hinderte die Krise so sehr die Bevölkerungszunahme, dass die Zahl der Bevölkerung nirgend höher war, als am Anfang des 13. Jahrhunderts. Jahr Frankreich Deutschland England Insgesamt 1200 12 8 2,2 22,2 Millionen 1340 21 14 4,5 39,5 Millionen 1470 14 10 3 27 Millionen 1620 21 IG 5 42 Millionen Die Wirkung der Geschehnisse ist klar, wenn wir die Bevölkerungsdichte betrachten: sie war noch ganz niedrig auf der Moselgegend, im Tal der Seine in der Karoling-Epoche: 5 Personen je km 2 , um das Jahr 1300 betrug sie schon 30 Personen je km 2 . Zur Zeit der Konskription der englischen königlichen Güter (1086) war dieser Wert 11,4 Personen/ km 2 und im Jahr 1377 ebendort 20 Personen/km 2 (Laut anderer Angaben wuchs die Bevölkerung auf einem dreifachen Wert in den 11—14. Jahrhunderten.) Um das Jahr 1514 war Holland mit einem Wert von 37/km 2 das am dichtesten bewohnte Gebeit in Europa (was in dieser Epoche verschwindend gering ist im Vergleich zu den Werten von 600—1500 Personen/km 2 von China, Japan usw., die eine Bewässerungswirtschaft führten. Die Lage war ähnlich in Flandrien, Brabant und in der Lombardei. In Luxemburg im Jahr 1514 war die Bevölkerungsdichte 12 Personen/km 2 , in der Schweiz (auf Grund der Daten von 1479 schätzend) 15 Personen/km 2 und sie war dieselbe auch in Tirol im Jahr 1604. Im ganzen können wir sagen, dass in allen Gegenden, wo eine Umgestaltung der Feldwirtschaft geschah, schwankte die Bevölkerungsdichte des Mittelalters zwischen 10 und 100 Personen je km 2 . Dazu kamen das Hungern in einigen Jahren, wenn der Ertrag schlecht war, die zyklische Krise der Wirtschaft (die in erster Reihe in der Gestaltung der Preise zum Ausdruck kam), später die Epidemien und sozialen Spannungen, die in den 14—15. Jahrhunderten die Wirtschaft, bzw. die Bevölkerungszunahme nicht bloss zur Stagnation zwangen, sondern beide wesentlich zurückwarfen. 7 Schliesslich pulsierten die Feldwirtschaft, ebenso wie ihr bebautes Gebiet, die Kulturgegend. In dieser Schwankung üben das Klima, die wirksamere Arbeit und die 96