Maróti Éva szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 22. Szentendre, 1991)

Tettamanti Sarolta: Újabb régészeti adatok Szentendre középkori településtörténetéhez

ten haben wichtige Daten zur Siedlungsgeschichte der mittelalterlichen Stadt beigetragen. Auf dem ca. 3500 m 2 grossen — zwar schematischen jedoch gut überblickbaren — Gebiet stand ein, wahrscheinlich im XIV. Jh. gebau­ter adeliger Herrenhof mit mehreren Räumen. Beim Bau des Herrenhofes wurde eine Siedlung aus dem vorheri­gen Jahrhundert gestört und vernichtet. (An 3 Stellen haben wir auch Siedlungsreste aus der Römerzeit — Mauer, Gruben — beobachten können, mit Keramik die sich zwischen die zweite Hälfte des П. Jahrhunderts und den Anfang des III. Jahrhunderts datieren läßt.) Den gesamten Grundriß des mittelalterlichen Gebäudes werden wir leider nie kennenlernen, weil das Gebiet als eines der am dichtesten besiedelten Gebiete des heutigen Zentrums gilt. Wir wissen aber, daß seine nordöstliche Front unter der südlichen Ecke und dem östlichen Flügel des Rathau­ses lag. Das ganze Objekt, dessen nordwestliche, nördliche Grenze man während der Erdarbeiten beobachten konnte, ist am Ende des XVI. Jahrhunderts oder im nächsten Jahrhundert während der Türkenkriege verwüstet worden — möglicherweise ist es zweimal abgebrannt. Vor Beginn der Bauarbeiten am Anfang des XVIII. Jahr­hunderts wurden die Ruinen geebnet und mit dem Ausgraben des Grundes und mit der Ausbildung der Keller wurden die mittelalterlichen Baudenkmäler weiter verwüstet. Auf dem Gebiet von Szentendre wurde noch nie so viel Fundmaterial aus den XIII—XVI. Jahrhunderten ans Tageslicht gebracht wie hier (ca. 4000 Gefäßbruchstücke). Aus dem Keramikmaterial der Vortürkenzeit greifen wir zwei Stücke heraus: ein kleines Gefäß mit Henkel und Tülle grün emailliert aus dem XIV—XV. Jahrhundert (Abb. 16.2.), den Rest eines Bechers, XV. Jahrhundert aus Enns. (Abb. 16. 1.) Beide sind Importwaren, wie auch die vielen grauen Keramiken aus Österreich. Bruchstücke weißer ungarischer Becher und Töpfen wurden auch in großem Maße gefunden. Das Material aus der Türkenzeit ist auch sehr umfangreich. Neben den emaillierten Resten erscheinen auch besondere Typen: gut geschlämmte gut gebrannte, im allgemeinen gelb gefärbte Kerami­ken (z.B. Abb. 18. 2.); körnige, gelb-braun-rot farbige schlecht durchbrannte Gefäßbruchstücke (z.B. Abb. 18. 3.); schön rotgebrannte Krüge. (Abb. 18. 1.) Bemerkenswert ist, daß Reste von typischen türkischen Produkten sehr wenige vorliegen. Dies stimmt mit den Daten insofern überein, daß das mittelalterliche Dorf, später Markt­flecken im ersten Jahrhundert der Türkenzeit realtiv ungestört sein früheres Leben lebte ohne eine bedeutende türkische Bevölkerung, aber wegen der Kriege wurde die Siedlung um die Jahrhunderwende oder am Anfang des XVII. Jahrhunderts allmählich entvölkert. Das im Band 7. der Archäologischen Topographie Ungarns bearbeitete Material — das wir hier zu Hilfe heranzogen — zeugt auch darüber. Übersetz von Péter Ivándy 467

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