Maróti Éva szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 21. Szentendre, 1991)

Maróti Éva: A római kori pecsételt kerámia és a Resatus-kérdés

den drei Portraits 344 . Der Hinweis des Gefäßes auf einen Totenschmaus wird von den übrigen Sze­nen des Steines nicht unterstützt. Aufgrund des bisher aufgeführten Materials halte ich es für wahrscheinlich, daß wir die von E. Thomas am südöstlichen Teil vom Komitat Fejér vorausgesetzte frühzeitliche Werkstatt 346 in Gorsi­um suchen müssen. Diese Vermutung wird von den zahlreichen gestempelten Keramiken, von den 19 Fragmenten mit Resatusstempel, von den sich um Gorsium gruppierenden weiteren Fundorten un­terstützt. Der frühen Tätigkeit des Resatus widersprechen auch die Zeitpunkte nicht, die von L. Nagy zwischen 75—90/95 nach Chr., von E. Thomas auf das letzte Viertel des 1. Jahrhunderts nach Chr., von D. Gabler auf den Anfang des 2. Jahrhunderts festgesetzt worden sind. Die frühzeitliche Resatus-Werkstatt dürfte sich also in Gorsium befinden, jedoch konnte diese Werkstatt auch schon ihre Waren in andere Ortschaften des Gebietes des civitas Eraviscorum liefern, z.B. auch nach Aquincum 348 . Nach L. Nagy ist die Werkstatt später in der Zeit zwischen 90/95—135 nach Chr. nach Aquincum übergesiedelt 349 . Nach meiner Meinung ist Resatus nicht nach Aquincum übergesiedelt, er gründete dort möglicherweise nur eine Filiale unter der Leitung von Scorilo Ressati libertus 350 und Viktor Ressati 1 ( ) 351 . Vielleicht deutet darauf auch die Tatsa­che, daß das sogenannte Resatus-Blatt neben dem Namenstempel schon an den Stücken von Aquin­cum zu finden sind, — wollten die zwei Fabriken ihre Waren durch verschiedene Markierung von einander unterscheiden? Von Aquincum ist ein Tongefäß mit dem Markenzeichen von Viktor be­kannt, den die Forschung für den Sohn des Resatus hält 352 . Scorilo von dakischer Abstammung, der im Verlauf des ersten Dakenkrieges hierher geraten sein konnte, war vielleicht sein freigelassener Sklave 353 . Die ursprüngliche Werkstatt des Resatus fungierte und entwickelte sich in Gorsium wei­ter, die Filiale in Aquincum. In Aquincum erzeugten natürlich mehrere Werkstätten gestempelte Schüsseln 354 —so mag es wahrscheinlich auch in Gorsium gewesen sein. Darauf weisen die hier ge­fundenen, mehrere mit Meisterzeichen versehenen Fragmente, z.B. AICC [ ] 355 , VATI[ ] 356 , DEC[ ] 357 hin. Ein Teil der gestempelten Stücke von Gorsium wurde zusammen mit den zwischen 150—190 nach Chr. angefertigten Sigillaten von Lezoux gefunden 358 . Die Zusammenhänge der im zweiten Drittel des 2. Jahrhunderts Terra Sigillate erzeugenden Werkstatt von Gorsium und den Pro­dukten des Resatus und der Töpferanlage der Gasfabrik von Aquincum sind nachweisbar 359 . Zwis­chen den gestempelten Motiven von Gorsium und Aquincum kann viel Gleichheit entdeckt werden. Aufgrund dieser Erwägungen ist es leicht vorstellbar, daß dieses Grabmal von guter Ausführung, das in seinem Bildfeld eine wohlhabende keltische Handwerkerfamilie darstellt und nach der In­schrift dem in seinem 30. Lebensjahr verstorbenen Resatus gestellt wurde, dem von seinen Gefäßen her bekannten keltischen Töpfer Resatus errichtet wurde. Das relativ junge Lebensalter schließt die Möglichkeit der Identifizierung mit dem Töpfer nicht aus, wußten ja die hinterbliebenen Angehöri­gen im 1—2. Jahrhundert nach Chr. das Alter des Verstorbenen oft nur annähernd, mit einer Diffe­renz von einigen Jahren. Darauf weist die von der Statistik nicht bestätigte große Zahl 360 der Ver­storbenen mit 0 oder mit 5 endendem Alter hin. Auch in unserem Fall muß mit der Möglichkeit der Abrundung des Lebensalters gerechnet werden. Auch wenn wir das auf dem Stein angegebene Le­bensalter akzeptieren ist es nicht unmöglich, daß unser Resatus in seinem 30. Lebensjahr schon ein bekannter Töpfer gewesen ist, der Werkstätten besaß und seine Waren im Gebiet des civitas Eravisco­rum verbreitet waren. (Übersetzt von Dagmar Szakács) 414

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