Ikvai Nándor szerk.: Tápiómente néprajza (Studia Comitatensia 16. Szentendre, 1985)

Német nyelvű összefoglalás

wider, in denen die Heilpraktiken des Volkes noch sehr verbreitet waren und die verschiedenen Verfahren auch angewendet wurden. Auf die gleiche Periode entfällt auch die Tätigkeit der meisten Heilpraktiker, Zahnzieher und Masseusen in den Dörfern. Die Heilmethoden der Volksmedizin können in zwei voneinander relativ stark abweichende Gruppen eingeteilt werden: in rationale und irrationale Verfahren. Die Heilung mit Hilfe der Magie beruhte unter anderem auf Analogien. Das Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem" wurde z. B. bei der Heilung von Gelbsucht, Rotlauf oder Ausfluß (Weißfluß) verfolgt, indem die Krankheit, die eine bestimmte Farbe aufwies, jeweils mit gleichfarbigen Kräutern bzw. Medikamenten behandelt wurde. Aus ähn­licher Überlegung legte man auf den Hundebiß Hundehaare gegen Tollwut. Auch in den Fällen wandte man sich der Analogie zu, wenn gewisse Gegen­stände, wie z. B. Zwirn, Äpfel, Gerste, mit denen zuvor Geschwüre und Wunden ausgedrückt worden waren, begraben oder ins Wasser geworfen wurden, damit die Krankheit so verschwindet, wie diese Gegenstände in der Erde oder im Wasser ver­schwinden. Zahlreiche Krankheiten wurden mit Zaubersprüchen vertrieben. Die betende Person richtete ihre Worte nicht unmittelbar an die Krankheit, sondern sie bat einen Vermittler um Hilfe, der entweder einer der Heiligen des christlichen Glaubens oder irgendein anderes überirdisches Wesen war. Die als rational bezeichnete Praxis der Volksmedizin bediente sich in erster Linie der Heilpflanzen, zu ihren Heilmitteln gehörten aber auch manche tierische Stoffe und Mineralien sowie das menschliche Sekret. Am Tápió kannte und ver­wendete man sehr viele Heilpflanzen. Jeder sammelte ein bis zwei Sorten zum eige­nen Verbrauch, einen Spezialisten dafür gab es dagegen nirgendwo. In jedem Dorf gab es einige geschickte Bauern oder Schmiede, die sich aufs Zahnziehen verstanden, und Frauen, die Verrenkungen beseitigen und Schmerzen an den Extremitäten durch Massage lindern konnten. Die Tätigkeit dieser Heilprak­tiker wurde durch den bedingungslosen Glauben und das Vertrauen unterstützt, die ihnen die notleidenden Menschen entgegenbrachten. Die Kranken wandten sich an eine Person, mit der sie in der selben Gemeinde lebten und auf deren Heilmethoden und -mittel sie sich völlig verließen. Durch die Erweiterung der medizinischen, gesundheitlichen Betreuung wird heutzutage die Volksmedizin immer mehr in den Hintergrund gedrängt. László Hintalan: SPRÜCHE UND KINDERSPIELE AM TÁPIÓ Über die Spiele und Spielgewohnheiten, die in den Dörfern am Tápió üblich sind, haben wir gegenwärtig sehr wenig Informationen. In den bisher erschienenen ethnographischen Werken und Angabensammlungen sind insgesamt nur etwa 40 No­ten und Beschreibungen zu finden. Auf der Grundlage der vorliegenden Angaben läßt sich feststellen, daß das Spielmaterial dieser Gegend auch noch in der jüngsten Vergangenheit einen recht großen Reichtum aufwies. Hunderte von Spielen konnte man aus den Erzählungen der Informatoren kennenlernen, die auf systematisch zusammengestellte Fragen ant­worteten. Die hier publizierten 210 Spiele sollen diesen Reichtum veranschaulichen. Diese Fülle von Beispielen ist gleichzeitig der Grund dafür, daß die Spiele nicht detailliert beschrieben werden konnten. Die Unterhaltungsgewohnheiten der Jugend haben sich in den Jahren 1945 bis 1950 grundsätzlich verändert. Demzufolge sind die hier vorgestellten Spiele nicht Spiele der heutigen Kinder, sondern die ihrer Eltern und Großeltern, und sie spiegeln eine Periode von vor 40 bis 80 Jahren wider. Bei der Verarbeitung des gesammelten Materials wurden jene traditionellen Spiele bevorzugt, die konkret mit einer be­stimmten Gegend in Zusammenhang gebracht werden konnten. Beim Sammeln wur­den Text, Melodie und Benennung des Spiels, die Zusammensetzung und das Alter der Teilnehmer sowie Zeitpunkt (Festtag, Alltag, Jahreszeit) und Platz des Spielens notiert. Wir haben festgestellt, daß auch in dieser Gegend fast alle Typen ungari­1048

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