Ikvai Nándor szerk.: Gödöllőiek, szentendreiek. Művészettörténeti tanulmányok (Studia Comitatensia 10. Szentendre, 1982)

Gödöllőiek - Polónyi Péter: Visszaemlékezések a gödöllői művésztelepre

pils, members of family, one-time women-workers of the weaving studio, complemen­tary to each other, portray the social and human background of the Gödöllő masters' art, the momentum of their personality and conduct representing a program and forming a community. This evidence offers informations of source value about the „Ars poetica", the mentality, the ethics and habitude of Gödöllő artists as well as about their relati­onships to their contemporaries, and their pedagogic activity that can also contribute to a more detailed interpretation of the statements of art historians, and beside the traditional forms of research they can justify and corroborate sociological approaches. POLÖNYI, PÉTER: ERINNERUNGEN AN DIE KÜNSTLERKOLONIE VON GÖDÖLLŐ Im Frühling 1981 wurde in Gödöllő, Komitaat Pest, die vormals hier wirkende Künstlerkolonie im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt. Alles bisherige übertreffend bietet diese Ausstellung ein vollständigeres Bild über das vielseitige Wirken der Meister, die die bedeutendste ungarische Werkstatt der Sezession zustandegebracht haben. Die Kolonie, deren Gründung mit den Namen von Aladár Körösfői-Kriesch und Sándor Nagy verbunden ist, erlebte ihre Glanzperiode zwischen 1901 und 1920. Während dieser zwei Jahrzehnte bedeutete Gödöllő für 16 Künstler nicht nur das Daheim, sondern auch einen, geistige Zugehörigkeit ausdrückenden, qualifizieren­den Rang. Die Mitglieder der Kolonie betrieben beinahe jeden Zweig der bildenden Kunst und Kunstgewerbe im Sinne des jede Kunstart in Einheit zusammenfassenden Bestre­bens der Sezession, des sogenannten Gesamtkunstwerkes, vom Freskenmalen ange­fangen bis zur Bücherillustration, vom Möbelplanen bis zum Teppichweben. Bedeutend waren ihre Bildhauerschule und ihre architektonische Tätigkeit. In ihren Idealen schlössen sie sich der präraffaelitisehen Bewegung an, welche zur Mitte des vergangenen Jahrhundertes in England auftrat und welche im Gegen­satz zur Verbreitung geringer Massenproduktionen danach strebte, die Traditionen und den Geist der Manufakturen wieder anzufachen. Die Künstler von Gödöllő nannten die Anschauungen John Ruskins, Führer der Präraffaeliten, ihr eigen und wünschten auch das ungarische Kungstgewerbe im sel­ben Geist zu entwickeln. Sie waren romantische Idealisten, die teilweise den Anti­kapitalismus des John Ruskin und des William Morris, teilweise die durch Tolstoj verkündeten Lehren der Lebensprinzipien des Evangeliums vertraten. Ihre Assoziation schuf Neues und Bleibendes durch das Entdecken der erneuern­den Kraft und des Formenschatzes der Volkskunst, durch ihr Bestreben das Alltagsle­ben in die Strahlung der Schönheit zu erheben, ferner durch ihre Zuversicht in der veredelnden Macht der Kunst, welche die Aussen-und Innenwelt des Menschen erfüllt und schliesslich durch ihren Glauben an ihrer sozialen und nationalen Berufung. Die Vorbereitungsarbeit der Ausstellung beschränkte sich nicht nur auf das Sam­meln der Werke und der sachlichen Andenken. Wir erforschten das Leben der Künst­lerkolonie und Hessen es reden, wir machten die Leute ausfindig, die das Leben der Kolonie und ihrer Mitglieder noch persönlich kannten. Wir bereiteten mit ihnen 42 Tonband Interviews. Von diesem etwa 400 Seiten ausmachendem Dokumentmaterial publizieren wir jetzt Détails. Die Aussagen der Berufsgenossen, Schüler, Familienmitglieder, gewesener Ar­beiterinnen der Weberwerkstätte zeigen von verschiedenen Gesichtspunkten sich gut ergänzend den sozialen, menschlichen Hintergrund der Kunst der Meister von Gödöllő, die gemeinschaftformende, programmvertretende Kraft ihrer Personalität und ihres Verhaltens. Diese Aufnahmen liefern solche quellenwerte Informationen über die Ars poetica, die Ethik, die Mentalität, die Lebensführung der Künstler, über ihren Kontakt mit den Zeitgenossen, über ihre pädagogische Tätigkeit, welche auch zu genaueren, nuan­cierteren Deutung der Festsetzungen der Kunsthistoriker beitragen dürften und neben den herkömmlichen Formen der Untersuchungen die Wichtigkeit und die Berechti­gung auch der soziologischen Weise der Annäherung authentifizieren. 96

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