Ikvai Nándor szerk.: Gödöllőiek, szentendreiek. Művészettörténeti tanulmányok (Studia Comitatensia 10. Szentendre, 1982)

Gödöllőiek - Besics Beatrix: Az eredetmonda feldolgozásai Székely Bertalannál és a „Gödöllői iskolában”

BASICS, BEATRIX: DARSTELLUNGEN DER MAGYARISCHEN HERKUNFTSSAGEN BEI BERTALAN SZÉKELY UND DER KÜNSTLERGRUPPE VON GÖDÖLLŐ Bertalan Székely und die zwei führenden Persönlichkeiten der Künstlerkolonie von Gödöllő Sándor Nagy und Aladár Körösfői Kriesch waren miteinander nicht nur als Meister-und Schüler und Freunde eng verbunden, sondern auch durch die ähn­lichen Charakterzüge ihrer theoretischen Tätigkeit. Das Interesse am Erforschen der Herkunft des Volkes, der nationalen Vergangenheit wurde seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts auch bei uns von immer grösserer Bedeutung. Bildkünstlerische Mani­festation desselben war die historische Malerei in welcher Kunstart Székely ebenso wie seine Schüler hervorragende Werke vollbrachten. So kamen sie zur Darstellung der magyarischen Herkunftssage in der sie den bedeutendsten Moment der Vergan­genheit der Nation, den Beweis ihrer Existenz sahen und zugleich meinten sie dadurch die ungarische nationale Kunst aufzufinden und erschaffen zu können. Die Darstellungen der Herkunftssage hatten auch literarische Vorbilder. Diese fanden Székely und seine Anhänger in der „Ungarischen Mythologie" von Arnold Ipolyi. Dies war jedoch nur eine allgemeine Quelle, was sie aber tatsächlich benützten und sogar illustrierten war das epische Werk „Tod von Buda" vom Dichter János Arany. Hier finden wir die literarische Basis beider Variationen der Herkunftssage­Darstellungen : die Etzelsagen, sowie die Mär vom Wunderhirsch, die Geschichte des Auffindens des ungarischen Vaterlandes. Die verhandelten Werke sind zwei unvollendete Ensemblen von Bertalan Szé­kely, seine letzten Werke. Die aus sieben Bildern bestehende Serie die Mär vom Wunderhirsch darstellend, wurde für das sogenannte Goldene Haus im Schloss Vaj­dahunyad geplant. Die Kartons zu den Gemälden sind fertig geworden nur die Aus­führung unterblieb wegen Székelys Tod. Eine Menge von Plänen, Skizzen wurden für die Fresken angefertigt, welche den kuppeiförmigen Mausoleumbau über dem Denkmal König St. Stephans zu schmücken bestimmt waren. Das Mausoleum hatte einen Teil der Fischerbastei bilden sollen. Diese Pläne und Skizzen der Herkunftssage, bzw. der Szenen aus dem Leben St. Stephans sind ebenso nicht ausgeführt worden, wie auch das nationalpantheonartige Ensemble van Gebäuden und Standbildern nicht verwirklich wurde. Das früheste Werk der Künstlergruppe von Gödöllő ist die Skizze vom Goldenen Hirsch von Aladár Körösfői Kriesch. Der Sgrafitto in Veszprém von Sándor Nagy stellt die charakteristische Szene der Mär vom Wunderhirsch dar, ähnlich dem vierten Bilde von Székely im Schloss Vajdahunyad. Der Secco von Aladár Körösfői Kriesch mit dem Titel: Büffeljagd (Etzel rettet Buda) gehört schon zu den Etzel-Sagen. Die grosszügigsten Darstellungen des hunisch­magyarischen Sagenkreises sind die Glasfenster des ungarischen Pavillons in Venedig von Sándor Nagy und die Mosaike von Körösfői Kriesch. (Bestürmung von Aquilleia und Gottes Schwert.) Obwohl streng genommen nicht zu den Herkunftssagen gehörend sind die Fres­ken des Kulturhauses von Marosvásárhely jene Werke, bei denen Idee und Lösung der Verwirklichung am glücklichsten zusammenstimmen. Hier gelang es am aller­meisten, die Idee der Erschaffung und die Vorstellung der nationalen Vergangenheit auszudrücken. Trotz der stilarischen Neuartigkeit und des hohen ästhetischen Wer­tes der Werke bedeutete das Ziel der Erneuerung der nationalen Kunst wegen seinem Anachronismus schliesslich doch nur den Fiasco eines Experimentes.

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