Ikvai Nándor szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 9. Szentendre, 1980)

Dinnyés István: II–III. századi szarmata sírok Tápiószelén

DINNYÉS, ISTVÁN: SARMATISCHE GRÄBER AUS DEM 2—3. JAHRHUNDERT VON TÁPIÓSZELE Die aus den zwei Fundorten von Tápiószele (Papszöger Tápió-Brücke und top. Ortsnummer 02/a., die Bezügefelder der Pädagogen) publizierten 17 Gräber stammen aus der Periode II der Sarmatenzeit (180—260/270 nach u. Z.). Die Bestattungssitten. Die Gräber waren einfache, zum Teil zum Kopf- oder Fussende ausgebreitete, langrechteckige Schachtgräber. Die Grabgruben hatten ab­gerundete Ecken oder Enden und mancmal trogartige Grubenboden. Die Tiefe der Grabgruben erreichte in der Mehrzahl nicht 100 cm, sechs Gräber waren 100—170 cm tief. Die Orientierung der zwei Papszöger Gräber war S-N. Die Gräber von den Päda­gogenfeldern waren SO-NW und SSO-NNW orientiert, nur das Grab 11. hatte S-N­Orientierung. Die Skelette lagen ohne Sarg oder irgendeine Leichenbedeckung in gestreckter Rückenlage mit gestreckten Armen. Im umgekehrt orientierten (N-S) Grab 1. von den Pädagogenfeldern lag das Skelett in der Hockerlage (?). In das Grab gelegte Gefässe kamen bei den Füssen, im Grab 5. von den Pädagogenfeldern neben der rechten Oberhand zum Vorschein. Die Grabstörungen (neun Gräber von den Pädagogenfeldern waren gestört) erfolgten nach dem Aufhören des Gräberfeldes. Das Rosten des Eisenmessers des Grabes 11. von den Pädagogenfeldern war zu Ende ge­gangen, als das Messer bei der Grabstörung zerbrach. Die Beilagen. Die emaillierten Fibeln (Taf. 10, 2; 21, 3.), der braunbemalte Krug (Taf. 9, 1.), die Westerndorfer Tasse (Taf. 14, 1.) und die mit der Mars (?)-Darstellung gepresste, bronzene Blechscheibe (Taf. 21, la —b.) sind vom Anfang des 2. Jh. bis zum ersten Drittel des 3. Jh. gefertigte, römische Importwaren. Die sarmatische Keramik der Gräber kennzeichnet die Mehrzahl der handge­formten Gefässe. Dieser Umstand stimmt mit der Situation der Gräberfelder der Periode I — II der Sarmatenzeit überein. So die sog. dakischen Gefässtypen (Taf. 14, 2; 16, 1.), wie andere Typen dieser grob gearbeiteten Keramik (Taf. 10, 4; 11, 1; 13, 14; 22, 1, 6.) gehören zum Nachlass der Sarmaten und — unserer Ansicht nach — kann man nicht mit den im Alföld weiterlebenden, dakischen Völkerschaften in Zusam­menhang bringen. Die graue scheibengedrehte Schüssel (Taf. 15, 2.) hat eine auf pro­vinzialrömische Vorbilder zurückführende Form, das Krügelchen (Taf. 11, 2.) gehört einer spätsarmatischen Type an. Ein Teil der Schmucksachen und Werkzeuge (Taf. 10, 1; 12, 4; 13, 7—9, 14; 18, 4—5, 7; 19, 3; 21, 5, 7; 22, 4.) war in verschiedenen Epochen der Sarmatenzeit in Mode. Der aus zwei ungleichen Kegelstümpfen zusammengesetzte Spinnwirtel (Taf. 10, 3.), die Bronzeschelle (Taf. 18, 2.), der Feuerstahl (Taf. 16, 2.), die kleinen farbigen und die grossen sechseckigen Pastaperlen (Taf. 19, 1, 4, 7; 20, 8—10.) kamen in den Gräbern der Periode I — II gleicherweise zum Vorschein. Zu den charakteristischen Gegenständen der Periode II der Sarmatenzeit gehören die sog. sarmatischen Schnal­len und Riemenenden (Taf. 12, 2; 15, 3—6.), die Fiebeln mit umgeschlagenem Fuss, mit langer Feder und unterer Sehne (Taf. 11, 3; 18, 13.), die kubooktaädrischen und vier- und sechseckigen zylindrischen Pastaperlen (Taf. 13, 4—5, 13; 19, 1—2, 5—6, 8; 20, 1—7.). Einige Schmucksachen (Taf. 13, 2, 10; 21, 9.) verbreiteten sich so in der Periode II als in der Spätsarmatenzeit. In den Gräbern 2, 4, 5, 14. von den Pädagogenfeldern haben wir auch für die in erster Linie spätsarmatische Epoche kennzeichnende Gegenstände (Taf. 11, 2; 13, 4 — die Karneolperlen mit abgeschliffenen Ecken, 11—12; 21, 4, 8.) gefunden. Diese Gräber datieren wir um die Mitte des 3. Jahrhunderts. 234

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