Ikvai Nándor szerk.: Fejezetek Pest megye történetéből I. (Studia Comitatensia 7. Szentendre, 1979)

Balanyi Béla: A három város és II. Rákóczi Ferenc szabadságharca

BELA В ALANYI: DIE „DREI STÄDTE" (CEGLÉD, NAGYKÖRÖS, KECSKEMÉT) UND DER FREIHEITSKAMPF DES FÜRSTEN VON SIEBENBÜRGEN FERENC RÁKÓCZI II. Die Studie macht das Mitwirken der Städte Cegléd, Nagykőrös und Kecskemét im grossartigen Unabhängigkeitskampf des ungarischen Volkes 1703—1711 gegen die kaiserliche Macht bekannt. Die drei grossen Siedlungen im Duna—Tisza-Zwischen­stromland wurden in den vergangenen Jahrhunderten kurz die „drei Städte" genahnt. Sie wurden nur auf einem kleinen Stück des Landes erbaut, sie wirtschafteten jedoch auf einer riesigen, damals beinahe unbevölkerten Bodenfläche zwischen den zwei Strömen, deren grössten Teil sie durch Tierhaltung nutzbar machten. Den Hauptteil ihres Vermögens bildeten diese Tiere. Auf den sich rings um sie erstreckenden sandigen Böden betrieben sie Wein- und Obstbau, sowie auch Pflug- und Säwirtschaft. Zur Zeit der Türkenherrschaft lebte ihre Bevölkerung unter keiner gutsherrschaft­lichen Macht und auch später blieb die Unterworfenheit der Leibeigenen in Kecs­kemét und in Nagykőrös nur nominell, ihre Bewohner lebten als freie Bauern. Unter ihnen lebte eine bedeutende Zahl Kleinadeliger, mit denen sie anderthalb Jahr­hunderte lang wegen dem Durchsetzen der adeligen Vorrechte in Streit standen. Die Bevölkerung der Städte zählte im Jahre 1703 kaum mehr als 10—12 000 Seelen; ihr Vermögen bestand aus 14 000 Rindern und Pferden und 16 000 Schafen. Viele unter ihnen befassten sich auch mit Viehhandel. So ist es erklärlich, dass in einigen Jahren des Freiheitskampfes die Verpflegung ganzer Armeen möglich wurde, und dass der Pferdebestand, die Bekleidung und die Ausrüstung der Soldaten ersetzt werden konnte. Die Bewohner der Stadt verfügten über eine gut entwickelte Kleidungs- und Eisenindustrie in Form von Kleingewerben. Die Heerscharen der Kurutzen nahmen weder Szeged noch Buda ein, von den drei Festungen war allein Szolnok in den Händen der Kurutzen. Deshalb lebten die Bewohner der drei Städte in ständiger Gefahr, denn es kam zu Angriffen von Seiten der südlichen Raizen und die Heerführung der Kurutzen konnten zu ihrem Schutz nicht genügend Streit­mächte sichern. So drohte der Stadt Kecskemét hauptsächlich von der Richtung Szegeds stets Gefahr. Die drei Städte stellten 1000 Reiter, davon gab Kecskemét 600, Kőrös 250, Cegléd 150 und über dies 400 Infanteristen. Obwohl sie sich in den ersten Zeiten zu Hause aufhalten durften, repräsentierten sie einer der Zahl nach be­deutende, militärisch jedoch unbedeutende Kraft, wegen Mangel an Kampfgewohn­heit und sachverständigen Befehlshabern. Im ersten Jahr leisteten die Städte noch in mehrere Richtungen Dienste: nach Buda und nach Szeged, für die Labanzen (Soldaten des Kaisers) und für die Kurutzen (Anhänger des Fürsten Rákóczi). Die Mühlen der drei Städte mahlten das Getreide für die Heere, ihre Frauen bücken das Brot, die Städte lieferten das Schlachtvieh und den Wein. Ihre Männer gruben die Schanzen in Solt, Ordas und Pataj; zum Bau der Donaubrücke von Solt fuhren sie mit ihren Wagen die Tannenstämme aus Szolnok. Ihre Reiter und Haiducken nahmen im Feldzug in der Bácska und im er­folglosen Erstürmen der Burg Szeged teil. Ihre Militärarbeiter bauten im folgenden Jahr die Burg Bottyán bei Imsód, aber sie beteiligten sich auch an den Befestigungs­arbeiten von Szolnok und Érsekújvár. Als die kaiserlichen Scharen gegen Sieben­bürgen durch das Land zogen, weigerten sich die Bewohner von Nagykőrös und Kecskemét, dem Befehl Rákóczis trotzend, ihre Städte zu verlassen. Als Strafe für ihren Ungehorsam mussten sie die ganze Armee von General János Bottyán neu bekleiden und mit den nötigen Lebensmitteln und Wein für seinen siebenbürgischen Feldzug versehen. Überdies mussten sie den grössten Teil ihrer militärischen Kräfte unter sein Kommando stellen. Der Erfolg des Feldzuges zwang die kaiserliche Heer­führung, den General Rabutin aus Siebenbürgen nach Transdanubien zu befehlen. Vor seiner Schar räumten die Kurutzen das Areal, folglich mussten auch die drei Städte samt allen Einwohnern und mit allem Hab und Gut weiterziehen. Dreimal mussten die Städte vor dem Feind geräumt werden, denn Rabutin zog mit seinen Truppen nicht geradeaus nach Buda, sondern versuchte den Kurutzen einen Schlag zu versetzen. Zum ersten Male zogen die Städte durch das Mátra-Gebiet, später, sich am Fusse des Zempléner Gebirges nach Süden wendend, über die Tisza bis Tiszalök; von hier aus wurden sie in das untere Gebiet der Mátra zurückbeordert. 168

Next

/
Oldalképek
Tartalom