Ikvai Nándor szerk.: Tanulmányok Pest megye múzeumaiból (Studia Comitatensia 3. Szentendre, 1975)

Néprajz - Novák László: A szőlő Albertirsa és Pilis hagyományos telekrendszerében és üzemszervezetében

László Nóvák: DER WEINBAU IM TRADITIONELLEN BODENSYSTEM UND IN DER BETRIEBSORGANISATION DER GEMEINDEN ALBERTIRSA UND PILIS Die Gemeinden Albertirsa und Pilis liegen im nordwestlichen Gebiete der grossen ungarischen Tiefebene. Auf dieser sandbedeckten Fläche entstanden schon im XVIII. Jahrhundert kleinere Rebenanlagen (Tokajka, Szőlőhegy). Grössere Ansiedlung erfolgte erst in den zehner Jahren des XIX. Jahrhunderts. Die Rebenpflanzungen waren in erster Linie dazu berufen das Binden des Treibsandes zu befördern und zu diesem Zwecke wurde der Sandflächenraum zwischen den Leibeigenen und Kätnern aus­geteilt. Mit Hinsicht darauf, dass die Rebenfelder allodialer Besitz der Gutsherren waren, wurden sie nicht zu der Bodenfläche gerechnet, welche den Grund der Leib­eigenwirtschaft bildete — da sie ausserhalb der Grundstückorganisation lagen. Sie wurden als Fleissboden bezeichnet, an dem — mittels eines Separatvertrages — jederman sich beteiligen konnte, vorausgesetzt, dass er den darin festgesetzten Be­dingungen Genüge tat. Die Verschiedenheit der Rebenfeldern gegenüber der anderen Bodenflächen (Acker, Wiese, Weide u.s.w.) ist von juristischer Natur, das Rebenfeld bildete jedoch einen organischen Teil der Bauernwirtschaft, wo der Weinbauer systematisch arbeitete. Die Gutsherrschaft von Albertirsa und Pilis ermöglichte dass die Weinbauern auf ihrem Rebengelände Weinhäuser (Pressehäuser) und Hütten bauen konnten. Bis zum ersten Jahrzehnt des XIX. Jahrhundertes geschah die Verarbeitung und die Lagerung des Weines im Zentrum der Wirtschaft, in dem im Dorf gelegenem Hofe, auf dem Fundus, von nun an werden aber alle diese Arbeiten ausserhalb des Bauernhofes, auf den Arbeitplätzen der Rebenanlagen verrichtet. Die Bauernwirtschaft wurde hinsicht­lich der Betriebsorganisation geteilt. Von dieser Zeit an gab es eine Leitzentrale der Wirtschaft im Dorfe und eine Betriebsabteilung mit Weinhaus/Kelterhaus ausserhalb des Dorfes im Weingarten. Die Differenzierung der Betriebsorganisation in der Bauern­wirtschaft bedeutete gleichzeitig auch die funktionelle Trennung der Siedlungen. Eine derartige, vom Standpunkt des Siedlungssystems vorgenommene Prüfung der Rebenpflanzungen ermöglicht uns alle Arbeitsprozesse und Arbeitsgeräte des Wein­baues kennenzulernen. Dadurch können wir die Rebenkultur der Gemeinden Albertirsa und Pilis darlegen, und Beiträge zur Kenntnis des Weinbaues auf dem Sandboden der Tiefebene liefern. Es wäre gleichzeitig — als Vorgeschichte — ein kulturhisto­rischer Beitrag zur Geschichte der aufblühenden Rebenkultur auf dem Sandboden der Tiefebene nach der durch die Phylloxera verursachte Verheerung.

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