Ikvai Nándor szerk.: Tanulmányok Pest megye múzeumaiból (Studia Comitatensia 3. Szentendre, 1975)

Történelem - Dóka Klára: A szentendrei kézműipar (1690–1848)

Klára Dóka: DAS HANDWERK IN SZENTENDRE (1690—1848) Dieser Aufsatz befasst sich mit der Geschichte der Manufaktur in Szentendre seit der Neuansiedlung der Stadt bis zum Ausbruch der bürgerlichen Revolution. Zuerst waren es die Serben, die sich in der Stadt mit Industrie beschäftigten. Es blühten damals 30 Gewerbearten, die bedeutendsten unter diesen waren das Gerberhandwerk und die Lederbearbeitung, beide uralte Beschäftigungen der serbischen Bevölkerung. Die Kleidungsindustrie war auch wichtig. Die Meister versahen neben den Stadtbe­wohnern auch das Militär mit Ware. Im Laufe des XIX. Jahrhunderts begann der Aufschwung des Müller- und Tischlergewerbes. Die ersten Zünfte in Szentendre ent­stehen bereits noch am Ende des XVII. Jahrhundertes ; bis 1761 sind 8, zwischen 1761—1813 drei, nach 1813 fünf neue Zünfte entstanden. Die ersten Zunftbriefe er­warben die Meister im allgemeinen von denen in Buda. Diese Zunftbriefe waren je nach den Körperschaften verschieden. Sie befassten sich ausführlich mit den Vor­schriften der Produktion, und trachteten durch Arbeitsorganisation der Zünfte das Monopol Verhältnis der Mitglieder zu sichern. Nach 1761 wurden die Zunftbriefe auf Grund gleicher Regeln ausgestellt. Damals waren die Organisationen nicht mehr fähig die Produktion zu lenken, es wurde aber für sie ermöglicht die Aufnahme neuer Meister zu erschweren. Da sich die Zünfte verschlossen hatten, wuchs die Zahl der Handwerker ausserhalb der Korporationen. Die Zunftstatuten von 1813 erleichterten zwar die Meisteraufnahmen, doch blieb der Versuch zur Liquidierung der ausser­zünflichen Arbeit erfolglos. Die Industrie und die Landwirtschaft in Szentendre waren eng miteinander ver­flochten. Die wohlhabendste Gruppe der Handwerker betrieb sein Gewerbe durch das ganze Jahr und investierte das aufgehäufte Geld in den Kauf von Weinfeldern. Die mittlere Schicht besass auch eigene landwirtschaftliche Güter. Diese Meister be­schäftigten sich in einem Teil des Jahres in ihrem Gewerbe, im anderen in ihrer Land­wirtschaft. Die ärmste Gruppe der Handwerker konnte sich nur während eines Vier­teljahres ihrem Gewerbe widmen, und da das Einkommen aus ihren eigenen Gütern ihre Existenz nicht gesichert hat, mussten sie sich verpflichten auf den Weinfeldern ihrer reicheren Gefährten als Taglöhner zu arbeiten.

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