Köpöczi Rózsa: A grafikus Szőnyi – rézkarcok (PMMI – Szőnyi István Alapítvány, Szentendre – Zebegény, 2000)

Resume (német)

KÖPÖCZI RÓZSA DER GRAPHIKER SZONYI KUPFERSTICHE Zusammenfassung 13. ÖNARCKÉP RÉZKARCGÉPPEL 1925 16 István Szőnvi ist einer der wenigen Künstler, denen beschert wurde, daß das Haus, wo seine Gemälde und Graphiken entstanden, als Museum weiterhin wenigstens einen Teil seines Lebenswerkes beheimatet. In dem in der Kurie von Zebegény gegründeten Museum - nach Szőnvis Tod /1 967/ ­kann die Entwicklung der Kunstgegenstands­kollektion heute nur noch schwer rekonstruiert werden. Ein Teil des Nachlasses gelangte zum Erben, der andere Teil in die Nationalgalerie und nur der geringere Teil blieb in der neuen Einrichtung. Das Rückgrad der Sammlung wird von den Graphiken gebildet. Im Verlauf der Aufarbeitung des gelagerten Materials wurde klar, daß uns der Meister mehrere tausend Zeichnungen, Skizzen, Gouachen, Aqua­relle und Kupferstiche hinterließ und der größere Teil dieser Blätter im Museum blieb. Das gab den Arbeitskollegen Anstoß zur Zusammenstellung des Oeuvre-Kataloges und zur Ausstellung des gra­phischen Lebenswerkes. Der Leser hält nun den dritten Band der Serie „Der Graphiker Szőnyi" in der Hand. Mit diesem Buch sind wir bemüht, das vollkommene Oeuvre der Kupferstiche zusammenzufassen. Das gelang ziemlich leicht, denn im Museum von Zebegény sind fast alle vervielfältigten graphischen Blätter zu finden. Wenn auch einige von ihnen fehlen, so können wir doch im Sinne der Hauptwerke von einer vollständigen Kollektion reden. Die Vervielfälti­gungsgraphik war in Szőnvis Lebenswerk nicht einfach nur die kleinere Kunstart der Tafelbilder, sondern sehr viel mehr als das. Der bedeutende Kunsthistoriker jener Zeit Lajos Németh behauptete nicht weniger, als daß die graphische Tradition in Ungarn bis zu den vierziger Jahren von den Malern und Bildhauern geschaffen wurde. Es gab zwar gute graphische Meister, doch die wirklich guten, künstlerischen Graphiken wurden nicht von ihnen hergestellt. In der Schaffung der oben erwähnten graphischen Traditionen spielte István Szőnyi eine bedeutende Rolle. Seine Kupferstiche sind nicht nur die wichtigen Stücke seines Lebenswerkes, sondern sie nehmen auch einen vorrangigen Platz in der ungarischen Kunstgeschichte zwischen den beiden Weltkriegen ein. Obwohl man István Szőnyi zu den Mitgliedern der sogenannten „kupferstechenden Generation" zählt, beschritt er doch einen anderen Weg, als die Mehrheit des von Viktor Olgyai geleiteten graphischen Lehrstuhls ausgegangenen Meister. Bevor wir aber detailliert die aus mehr als 200 Blättern bestehende Sammlung vorstellen, blicken wir ein paar Jahrhunderte zurück und sehen, woher diese Kunstart stammt und wie ihre bisherige Funktion und die Bräuche ihrer Empfänger von der europäischen Kunst geändert wurden. Der Ursprung der Vervielfältigungsgraphik in Europa kann bis zur Geburt der „Gutenberg Galaxis" zurückgeführt werden. Ihre Geschichte ist eng mit der Geschichte der Buchdruckerei verbunden. Ihre Bedeutung überschritt schnell die engen Grenzen der Kunst, trat als neues Medium auf und ver­mittelte der breiten Öffentlichkeit durch die Vervielfältigungsmöglichkeit die großen Kompositi­onen und die Ergebnisse der neuen Bildung. Auch die Herrscher der damaligen Epoche erkannten, daß sie diesen neuen Kunstzweig in den Dienst ihrer Repräsentation stellen können und auch die Refor­mation benutzte ihn im 16. Jahrhundert zur Ver­breitung ihrer Thesen. Auch die ersten Kunstarten der angewandten Graphik kamen zustande, die die traditionellen Musterbücher ersetzenden ver­vielfältigten Musterblätter, Vorbilder der orna­mentalen Glasmalerei und Spielkarten. Die Erscheinung des neuen Ausdruckmittels ging mit der Demokratisierung und der Nivea­uangleichung der Kunst einher, aber es bestand auch die Gefahr der Verdünnung. Das wurde allerdings vom Auftreten derjenigen großen Meister verhindert, die es für wichtig hielten, daß neben der Malerei auch die Vervielfältigungsgraphik ein organischer Teil ihrer Kunst werde. Schongauer wurde durch seine Kupferstiche weltberühmt, die Kompositionen seiner Stiche wirkten auf die spätgotische Kunst von ganz Mitteleuropa. Die Holz- und Kupferstichdrucke von Dürer schöpften eine gleichrangige Welt mit seiner Malerei. Sie betrachteten die durch die Vervielfälti­gungsgraphik angebotenen Aufgaben als Heraus­forderung, spürten den Geschmack der neuen Kunstgattung und den Reichtum der in ihr verborgenen Ausdrucksmöglichkeiten. Neben der Kopierung der bekannten Gemälde brachten sie souveräne Einzelkompositionen zustande, stellten die Kunstgattung der Kupferstichserien und die aus vielen Blättern bestehenden Zyklen her. Sie spürten die dramatische Wirkung der schwarz-weißen Linien und ihre fast bis zur Expressivität gesteigerten bewegungsreichen Stiche von großer Kraft gehören

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