Köpöczi Rózsa: A grafikus Szőnyi – akvarellek és goauche-ok (PMMI, Szentendre – Zebegény, 1994)

Előszó

VORWORT "Wie "schön" wäre es - und wie "gut"-, wenn die Schönheit die Welt erlösen würde. " /Dezső Kosztolányi: ABC, Seite 24, Nyugat Verlag und Irodalmi A.G. Budapest/ István Szőnyi und einige seiner Generationsgefährten, die zur Zeit inmitten des apokalyptischen Durcheinanders des ersten Weltkrieges und der Revolutionen ihre Laufbahn antraten, gaben eine indivi­duelle Antwort auf die Herausforderung der Zeit. Sie schlössen sich nicht den eine neue Welt schöpfenden Experimenten der alles verneinenden, alle früheren Werte umstossenden Avantgarde an, sondern sie blie­ben bei der Methode des passiven Protestes, des Insichgekehrtseins. Auch Szőnyi wurde zu Beginn seiner Laufbahn vom Geist der Avantgarde nur berührt. Seine expres­siven, monumentalen frühen Akte und Landschaftsbilder zeigen den Einfluss von Béla Uitz, aber er ver­schloss sich auch genauso vor dem amtlichen Stil zwischen den beiden Weltkriegen, vor dem Neoklassizismus der "römischen Schule". In der Mitte der dreissiger Jahre kehrte seine Bahn fasst gleichzeitig mit Aurél Bernáth zu der Tradition von Nagybánya zurück. Sie versuchten eine solche Malerei zu schöpfen, die keinerlei äusseren Einflüssen, Ideen unterworfen, nicht die Verneinung irgendetwas sei, sondern die Materie, die Natur, das objektive Sein der Dinge erforscht, Zuflucht in der Tiefe der Materie sucht und nicht die Sicht, die Freuden der Sinne verneint. Die Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Sammler, die versuchten im Sinn der eben genann­ten Prinzipien kreativ tätig zu sein, trafen sich häufig am Tisch des Gresham Kaffee-Hauses und so begann man sie als Gresham-Gruppe zu erwähnen. Zu ihnen gehörte auch István Szőnyi. Szőnyi siedelte sich in der Mitte der zwanziger Jahre in Zebegény an. Das Donauknie, der Zauber des kleinen Dorfes band ihn endgültig. Hier entstanden seine strahlensten Bilder. Er begann mit einer neuen Technik, der Eitempera, deren Bindematerial er ausexperimentierte. Er war derjenige, der seine Sin­ne jeden Tag im Lauf des frisch währenden Anblickes eintauchen musste. Seine visuellen "Aufzeich­nungen", die Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen sammelte er sorgfältig, sortierte sie in Mappen, denn sie bedeuteten für ihn die unmittelbare Verbindung mit der Realität, mit der Natur. Die zahlreichen kleinen farbigen Skizzen spielten eine sehr wichtige Rolle in der ihn damals am meisten beschäftigenden Lösung des Farb-Licht-Problems. Zur Zeit der Vollentfaltung seines Stiles von Zebegény ist eben das Licht die Kraft des allen verwandelnden; die in die Landschaft, Gegenstände fast eindringende Strahlung war der Hauptgegenstand seiner Prüfungen. "Er bricht mit gemässigter Zugabe von grau und braun die leuchtenden Farben, es erscheint, als wenn sie gefiltert aus der Tiefe der Materie kämen." - schrieb Ernő Kállai in einem 1941 erschienenen Artikel über Szőnyi. Er wählte nicht zufällig neben dem Aquarell, und anstelledessen, zur Herstellung seiner Skizzen die ein wenig in Vergessenheit geratene, damals schon seltener benutzte Gouache-Technik, denn sie stand dem benutzten Material seiner Tafelbilder, der Eitempera, so nah, dass unter den auf Papier gemalten klei­nen Bildern viele endgültig gelöst erscheinen. In unserem Buch zeigen wir fast alle Aquarelle und Gouache-Malereien des Szőnyi Museums. Wir hielten die Aufarbeitung des grafischen Teiles seines Lebenswerkes für wichtig, weil das Publikum diese Blätter viel seltener sehen kann, als die bekannten Tafelbilder. In der Tiefe des Lagers, vor dem Licht ge­schützt, warten sie darauf, dass sie hin und wieder aus Anlass einer seltenen Ausstellung hervorkommen und ihre versteckten Werte entdeckt werden. Mit der Übermittlung des Buches können sie zum Gemein­schatz werden und zuhause zu jeder Zeit als Augenweide hervorgenommen werden. Vielleicht bringen sie den Betrachter dem Geheimnis Szőnyis - das so schwer in Worte gefasst werden kann - dem Zauber des "Realismus" näher. 9

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