Hann Ferenc (szerk.): Pest megyei autodidakta képzőművészek kiállítása. Szentendrei Képtár, 1987. augusztus - szeptember (Szentendre, 1987)

sichere Meisterschaft. Man weiß nur nicht, warum­­der Künstler just diese schönen, ästhetischen, be­schreibenden Blätter aussteilt, da die Kritik ihn wegen seiner vertieften, fein psychologisierenden, visuell-tagebuchartigen Bilder schätzt. Sándor GYŐRFFY hat in den letzten Jahren haupt­sächlich Siebdrucke ausgestellt. Er debütierte als Maler und meldet sich jetzt wieder mit Tafelbildern, beweisend die Voraussage eines guten Kenners von seinem Oeuvre: „Er wird es wahrscheinlich . .. ohne Pinsel nicht ertragen können.” Seine neuen Bilder behalten die psychedelischen Untertöne der ersten künstlerischen Periode, sind aber kraftvoll und expressiv. Die bestimmenden Figuren der expansionistischen Periode der ungarischen Kunst waren István ef. ZÁMBÓ, László fe. LUGOSSY und András WA­­HORN. Bestimmende Figuren sind sie auch heute, die Lage aber hat sich wesentlich verändert. Das hat eine sehr einfache Ursache: obwohl sie in ihrer mediensuchenden Periode beinahe jede Möglichkeiten der Genreausweitung durchprobier­ten, blieben sie nie bei ephemeren Zeitmoden ste­hen. Ihre Kunst ist von intuitiver Natur, bei ihnen fallen die private Lebensform und die künstlerische Attitüde zusammen. Wenn man jedoch die Unterschiede betonen will, darf man sagen, daß während ef. ZÁMBÓ aus dem klassischen Sürrealismus, fe. LUGOSSY aber dem orthodoxen Dadaismus schöpft, ist der „banal erha­bene“ Stil von WAHORN mit den Subkulturen der Großstädte, den Graffiti, den naiven Zeichnungen zu vergleichen. Eine erfreuliche Überraschung bieten die Tafelbil­der von Ottó VINCZE. Sie zeigen - trotz dem jungen Lebensalter des Künstlers - reife, ernste maleri­sche Qualitäten, und beweisen, daß Inspiration auch aus den konstruktiven Traditionen und dem kaum-vergangenen hard edge geschöpft werden kann. Mit steifen Kategorien könnte man die neuesten Werke von János AKNAY, Péter BEREZNAY und Mihály GUBIS zu der neuen geometrischen Strö­mung zählen, die die neue Sensibilität, neue Male­­rischheit - ihre Ereignisse nicht verneiend - auf­löst. Wenn man aber das Lebenswerk der dreien Künst­ler kennt, kann man feststellen, daß es keineswegs so ist, daß sie eine Stilmode folgen würden: nur der Zeitgeist in der Kunst hat denselben Punkt erreicht, wo diese Künstler in ihrem souveränen Entwick­lungsprozeß jetzt stehen. AKNAY hat nach einem trockenen konstruktivis­tisch-geometrischen Debüt aufgedeckt, welche mo­tivschaffende Kraft liegt in den Buchstaben der alten Runenschrift der Szekler. Auf seinen neuen Werken bilden diese antikalligraphischen Zeichen einen artistischen, reichen Hintergrund. Aus dieser malerischen Faktur „springt aus“ das geometri­sche keil- und bogenförmige Motiv, das das Thema selbst, die abstrakt-symbolische Formel der Bot­schaft des Künstlers ist. BEREZNAY nach scherzhaften, ironischen Sieb­drücke meldet sich jetzt mit kraftvollen Gemälden, die betont auf die Gesten bauen. Auf seinen neuen Bilder sind vor einem sensibel gemalten Hinter­grund die sehr veränderten totemistischen Zeichen der präkolumbianischen Kultur zu erkennen. * Diese Ausstellung charakterisiert zuverlässig der jetzigen Zustand der zeitgenössischen ungari­schen bildenden Kunst in ihrer Mannigfaltigkeit und ihrem Reichtum an Ausdrucksmitteln. Die Werke der Künstler, die sich neulich in Frank­furt am Main, Delmenhorst, Warschau und Salz­burg vorgestellt haben, können auch für den Besu­cher dieser Galerie in Szentendre wahre Erlebnis­se bieten. FERENC HANN

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