Hann Ferenc: Vaszkó Erzsébet (Szentendre, 1983)

schaft an. 1940 nahm sie an der Biennale in Venedig teil. Ihre erste Einrelausstel­lung veranstaltete sie 1944 in Budapest im Künstlerhaus „Alkotás”. 1947 stellt sie ihre neuen Werke im Ernst-Museum aus, dann lässt sie bis zu ihrer Ausstellung in der Csók-Galerie in Budapest 1964 kaum von sich hören. Inzwischen ist sie als Grafiker in einem Architektenbüro tätig. Diese lange Pause verändert die Anschauung der Malerin von Grund auf. Die früher dem Wesen nach beschreibende, die äusseren Erlebnisse verarbei­tende Malerei wird durch eine lyrisch begründete, sich zur Nonfiguration nei­gende Kunst ersetzt, deren Gegenstand nicht mehr die durch die Persönlichkeit gefilterte objektive Welt ist, sondern die inneren Vorgänge der Seele. Diese die Hauptwerke erzeugende Periode dauert bis heute, und ergänzt ich mit den Serigraphie-Varianten der früheren Werke. In dieser Periode arbeitet Erzsébet Vaszkó hauptsächlich mit Pastell. Sie verwendet gern — wie schon früher — schwere, düstere Farben, nicht selten kommt sie der Monochromie nah. Auf anderen Bildern baut sie dagegen harmo­nische Kompositionen aus warmen braunen und gelben Farben dank der Zärte des Pastells. Sie betritt jedenfalls sehr selten den Weg des Spielerischen, der Leichtigkeit, der Heiterkeit. Ihre Malerei ist schwer, düster, von Natur tragisch. Dieser wehmütige Nachklang bedeutet aber keineswegs Verzicht auf irdische Freuden. Dies bedeutet die Verneigung von all dem, was unbedingt idyllisch anmuten will (wie zum Beispiel die visuellen Gemeinplätze). Auf ihren ehnungsvollen, manchmal mystischen Bildern ist das Wirklichkeits­element immer zu entdecken, seine Konkretheit, Schollengebundenheit tritt aber in eine andere Sphäre über, dieses Element bietet dem Betrachter immer neue Möglichkeiten der Interpretation. Die malerische Haltung von Erzsébet Vaszkó ist poetisch und objektiv; iro­nisch und streng; weise und fehlbar; ernst, zuglich ist ihr aber auch der Humor nicht fremd; sie wirkt auf Verstand und Gefühl. Sie malt mal harmonische, mal nervös vibrierende Bilder Sie strebt immer nach Vollkommenheit und das nicht vergeblich, wie das durch ihr etisches, Achtung verlangendes Lebenswerk bewiesen wird Dieses Büchlein wurde anlässlich ihrer retospektiven Ausstellung in der Ga­lerie zu Szentendre im Mai 1983 verfasst, in der Hoffnung, dass es auch die

Next

/
Oldalképek
Tartalom