Köpröczi Rózsa: A grafikus Szőnyi. Rajzok, vázlatok, tanulmányok (Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága – Szőnyi István Alapítvány, Szentendre – Zebegény, 1996)
RÜCKKEHR ZUR FEDERTECHNIK ZEICHNUNGEN VON ITALIEN „Die Graphik beginnt dort, wo die Schönheit der Form verwirklicht wird. Es ist also keine Skizze..., sondern eine abgeschlossen einheit, vor der nichts weggenommen und nichts dazugetan werden kann. Auch cann nicht, wenn das Ganze nur aus ein paar Strichen besteht. (MAGYAR GRAFIKUSMŰVÉSZET,, KÁROLY ROSNER. VERLAG: OFFICINA NYOMDA ÉS KIADÓVÁLLALAT, BUDAPEST, 1938.) Am Lebensabend von István Szőnyi unternahm er ein Jahr vor seinem Tod auf die Einladung seiner Tochter eine letzte schöne Reise im Winter nach Italien. Jetzt gelang es auch unter Italiens Himmel einige Gouache- und Temperabilder zu malen, im Gegensatz zu seinem ersten Aufenthalt in Rom, als er 1929 einige Monate als einer der Stipendiaten der Römischen Akademie von Ungarn in der ewigen Stadt verbrachte, doch die historische Umgebung inspirierte ihn nicht zu kreativer Arbeit. Während der dreißig Jahre späteren Reise entdeckte der alte Meister 1956 die Schönheit der mediterranen Landschaft, der Villen der Umgebung Roms, der ununterbrochen auftauchenden antiken Ruinen und die zaubervolle Stimmung des Hafens von Fiumiccino. Neben Gouache und Tempera nahm er erneut die Zeichenfeder hervor, kehrte wieder zur Technik seiner ersten Lebensepoche vielleicht mit der geheimen Absicht zurück, erneut die Stechnadel und die Kupferplatte zu benutzen, um so die biegsamen, feinen Linien in bleibende Formen zu gießen und so die vergänglichen Momente zu verewigen. So kehrte er wissentlich oder unabsichtlich zum Beginn zurück. Diese letzte Periode konnte nicht vervollständigt werden, obwohl er mit vieler Vorstellungen und Skizzen aus Italien heimkehrte. Szőnyi bereitete sich mit Arbeiten von Ungarn auf eine größere Ausstellung var. Der Tod beendete allerdings vorzeitlich die noch nicht verwirklichten Pläne. Nur einige wortkarge Federzeichnungen von dramatischer Kraft deuten an, in welche Iüchtung diese unvergleichlich reiche, vielseitige graphische Laufbahn fortgesetzt wordwäre.