Maróti Éva: Die römischen Steindenkmäler von Szentendre - Ulcisia Castra (Austellungskataloge 4. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága, Szentendre, 2003)

2. ERAWISKISCHE GRABSTELE Grabstein vom Sohn des Rismarus, Ritimarus mit Tympanonabschluß und zwei capricornus. Unter dem oberen Feld in Dreiecksform ist ein etwas vertieftes rechteckiges Bildfeld, dessen oberer, größerer Teil zur Zeit leer ist. Hier könnten ursprünglich astralische Symbole gewesen sein: ein liegender Mond und ein Stern, oder nach anderer Deutung könnte auch eine Girlande und eine Rosette möglich gewesen sein, die später abgeschlagen wurden. Die zwei sich gegenüberstehenden capricornus (mythologisches Tier) im unteren Teil des Bildfeldes blieben erhalten. (Nach anderer Deutung zwei Fische.) Unter ihnen folgt das ebenfalls etwas vertiefte Feld mit der Inschrift ­beide mit einfachem Rahmen. Die Ausarbeitung des Steines ist schlicht und läßt auf einen Meister des Ortes schließen. Die auf dem Stein erscheinenen erawiskischen Namen werden auch mit den Urbewohnern des Ortes verbunden. Der Stein besteht aus Andesit, sein oberer Teil und die Seite sind beschädigt. Maß: 200 x 60 x 28 cm. (SzFM 65.1.1.) Inschrift: Ritimarus / Rismari f(ilius) / an(n)oru(m) XXXX j titulus /positus Fundort: Szentendre — Ulcisia Castra, aus dem Grab XIII des spätrömischen Gräberfeldes, in dem die Elemente eines Steinkistengrabes sekundär benutzt wurden. Alter: Wende des 1./2. Jahrhunderts n. Chr.­erste Hälfte des 2. Jahrhunderts. Literatur: NAGY 1941, S. 233, Taf. 48.2; RIU 920; MRT 7, Fo. 28/2, S. 256, Kat. 4; NAÜY 1988, S. 97, Gruppe B/4, S. 99, Abb. 14, S. 106.

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