Maróti Éva: Die römischen Steindenkmäler von Szentendre - Ulcisia Castra (Austellungskataloge 4. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága, Szentendre, 2003)

Grabstein von Masuia, den ihr Gemahl Namio, Sohn von Atun aufstellte. Die Ehefrau sehen wir in keltischer Tracht: mit dem sog. Turbanschleier, einer Kombination von Hut und Tuch und aus leichtem Tuch hergestellt, in Falten gelegt, der auf der Schulter mit riesigen Ziernadeln in der Kleidung gehalten wurde, den sog. Fibeln des norisch-pannonischen Typs. Auch der Schmuck ist charakteristisch: der dicke, aus Metallfäden gedrehte Halsreif (torques) und der große Armreif mit gerillter Verzierung. Ihren Mann stellte man in römischer Kleidung und Haartracht dar. Unter ihnen stellt die Wagenszene die Reise ins Jenseits dar. Die Bearbeitung des Grabsteins und seine Darstellungen ähneln sehr zwei anderen Grabstelen von Szentendre und einem in Solymár gefundenen Stein (Kat. 7. und Kat. 34.). Sie sind wahrscheinlich die Produkte einer nahe gelegenen einheimischen Werkstatt. Das Material des rechteckigen Grabsteins ist aus Sandstein, sein Maß: 231 x 88 x 30 cm. (SzFM 58.26.1.) Inschrift: Masuia Casuif(ilia) an(norum) LXV/t(itulum) p(osuit) Namio Atunis f(ilius) co(n)iu/ gi et sibi vivo II Belicus amicus (Die zwei Worte der Inschrift - "Belicus amicus" - sind in dem schmalen Bildfeld über dem Rücken des Pferdes zu sehen, nicht im Feld der Inschrift.) Fundort: Szentendre, aus dem Grab XVI des spätrömischen Gräberfeldes, in dem die Elemente eines Steinkistengrabes sekundär benutzt wurden. Alter: Wende des 1./2. Jahrhunderts n. Chr Literatur: Frrz 1957, Kat. 27; RIU 911 ; MRT 7, Fo. 28/2, S. 258, Kat. 17, Taf. 60. 2; VISY 1997, S. 16-17, Kat. 15.

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