Hann Ferenc: Paulovics. Kántor Lajos és Kocsis István írásaival (A PMMI kiadványai. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága – Ferenczy Múzeum, Szentendre, 2008)
Hann Ferenc - Die Laufbahn des Künstlers
wurde, und Imre Makovecz ist auch bis zum heutigeTage ein unmittelbarer Kollege). Lange Zeit arbeitete er mit dem Graphiker Gábor Kazinczy in einem Atelier zusammen und mit dem Gusztáv Cseh, der fast in allen graphischen Arten hervorragende Werke schuf und deren Freundschaft sich für ihr ganzes Leben als beständig erwies. Absichtlich erwähne ich Viktor Román zum Schluß, mit dem er im Lyzeum eine lebenslängliche Freundschaft schloß. Zur Zeit der Emigration in Deutschland besuchte Paulovics den damals schon in Paris arbeitenden Bildhauer, der am Ende der sechziger Jahre im Atelier von Etienne Hajdu tätig war. Ausnahmsweise erhielt er als Anerkennung seines Lebenswerkes 1974 die Auszeichnung der französischen Ehrenlegion. Nach seinem erfolgreichen Abitur setzte er seine Studien an der Hochschule für Bildende Kunst in Kolozsvár fort, an der er 1961 sein Diplom erhielt. Die Lehrmethode der Hochschule von Kolozsvár weicht sehr von den anderen künstlerausbildenden Instituten von Rumänien ab. Während die bukarester Nicolae Grigorescu Hochschule von einer sehr starken französischen Orientierung charakterisiert wurde (und auch heute noch wird), war in Kolozs/ár eher das Fach, das Handwerk und das Lehren des allgemeinen Wissens wichtig, und der Leitgedanke war das Bewahren derTraditionen. Hier gehörte die Mehrzahl der Lehrer zu den ungarischen Kunstpädagogen und hierher strömten die Studenten nicht nur aus dem Gebiet der Szekler, sondern auch aus Marosvásárhely. Die Lehrer von Paulovics waren der Maler und Graphiker Zoltán Andrássy, Tibor Erdős, der Maler Sándor Mohi, die zwei Bildhauermeister Jenő Szervatiusz und András Kós, der Sohn von Károly Kós. Aber vielleicht ist Tibor Kádár der wichtigste, dessen charismatische Persönlichkeit von vielen seiner Studenten erwähnt wurde und der auch auf die sich entwickelnde Sichtweise von László Paulovics einen großen Einfluß ausübte. Kádár unterrichtete in der Zeit des sozrealen Akademismus die Analyse der avangardistischen Bilder. Man kann sich leicht vorstellen, mit welchen Folgen das zur Wende der 60-er/70-er Jahre zusammenhing. Über Kádár, der 1 962 mit einem Selbstmord seinem Leben ein Ende bereitete, schrieb Paulovics in seinen Aufzeichnungen: „Das fachliche Wissen konnte man von Tibor Kádár lernen. Wer von ihm lernte, der konnte seine Laufbahn gut vorbereitet beginnen. Er war streng und Gott sei dank auch unbarmherzig. Er mochte keine,schönen' Zeichnungen, sondern nur die aufregenden und gut aufgebauten Arbeiten. Ein Spruch von ihm war, daß man so zeichnen muß, daß es einem den Mundrand verbrenne, Illyés Gyula - 1987 - színes tus, spray - 60x40 cm