Hann Ferenc: Paulovics. Kántor Lajos és Kocsis István írásaival (A PMMI kiadványai. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága – Ferenczy Múzeum, Szentendre, 2008)

Kántor Lajos - Über László Paulovics (aus der Nähe)

noch noch zwei wichtige Quellen hinzu: die gegenständliche Welt der Volkskunst und die Vertiefung in die Lebenswerke der Schriftsteller. Paulovics sind nämlich Gedichtillustrationen und eine gut gelungene Serie über Schriftstellerportraits zu verdanken. Er beschäftigte sich mit den Bildnissen, der Dichtung und der Prosa von Petőfi, János Arany, Madách, Ady, Attila József, später mit Károly Kós, Sándor Gellért und Domokos Szilágyi, aber es kamen auch Villon, Apollinaire, Camus, Kaf­ka und Solschenizyn; heute bildet die aus den Siebenbürgern zusammengestellte qualifizierte Sammlung aus fast fünfzig graphischen Blättern die Zier der Galerie der Gesellschaft von Kolozsvár am Hauptplatz. Neben Szatmárnémeti war Kolozsvár schon seit langem unser bestimmender Treffpunkt. Was alles im Verlauf von vier Jahrzehnten über ihn in der Zeitschrift Korunk erschien, können wir nur aufgrund der noch fehlenden Zeitschrift-Biblio­graphie feststellen. Aber ich sage immer wieder: er wäre der Graphiker für die im März 1965 geplante Nummer über die Moderne Kunst gewesen, die erneuenden graphischen Entwürfe wurden auch fertiggestellt, doch der Tod des Parteihaupt­funktionärs und dieThronbesteigung des neuen (Wechsel von Gheorghiu-Dej und Ceau^escu) ließen unsere schönen Pläne zerrinnen. Und noch ein hervorragendes Unternehmen: die Veröffentlichung des Romans von Updike Kentaur (übersetzt von Domokos Szilágyi) schuf eine Möglichkeit, dieses mythologische Element in die Graphik, bzw. Malerei von Paulovics einzubauen. Und dann können wir uns den täglichen Treffen nähern. Ich möchte auf die Details des im Ausmaß schwer zu verfolgenden Paulovics-Lebenswerkes einge­hen, die an den Wänden unserer Wonnung in Kolozsvár zu betrachten sind. Die Arbeit Zu zweit - im Dorf bei meinem Großvater (1980) hat noch einen starken gra­phischen Charakter, aber die weiße-graue-braune- Kraft kann nicht bezweifelt werden. Die eingeteilte Oberfläche nebt das Motiv - im Wesentlichen die Zeit! - hervor, die häufig auf den Bildern von Paulovics vorkommt: der Graphiker, der Maler beschäftigt sich ständig mit den Generationen und dem Verhältnis der Al­tersgruppen untereinander. Ein auf das Bild gemalte unheilverkündendes Stille­ben (von 1978) mit einem Fensterranmen aus vermodernden Brettern, mit einer in der modernen Malerei nicht unoekannten dunkelgrauen Kugel, mit leerem, bläulichen Glas, lila Draperie, einer halbierten Zitrone, in der Ecke mit schwarzer Aderung dargestellt und über ihnen die Gewitterwolken ist eine besonders ge­lungene Komposition, die offenbar viel mehr vermittelt, als die Beschreibung der einzelnen Teile. In Memóriám G. 5. (1995) ist schon mit Iserlohn, der deutschen Kleinstadt in Süd-Westfalen, beziehungsweise dem von Szatmár weit entfernten Ort verbunden. Durch die vom Tod des Volksdichters Sándor Gellért aus Miko­la-Szatmárnémeti ausgelöste Vision einer bunten Welt aus Strich und Flecken bricht ein „abstraktes" Strahlenbündel, als wenn es die Apotheose von Natur und Schöpfung hervorbringen würde. Der Maler gab dem kleinen Ölbild von 1992, das im Atelier von Barendorf entstand und in die Kelemen Mikes Gasse von Ko­lozsvár gelangte, den Titel Der Clown, das ich als eines der besten Werke unserer Sammlung betrachte; mit diesem Gemälde könnte man an ästhetischen Kursen beweisen, daß die abstrakte Malerei nicht unbedingt abstrakt ist und daß es kei-

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