Katalin Gellér: Die künstler-kolonie in Gödöllő 1901-1920 (Gödöllő, 2001)

Jenő György Remsey István Medgyaszay Ödön Moiret István Zichy KURZE GESCHICHTE DER KÜNSTLERKOLONIE Die Entstehung läßt sich nicht genau datieren. Von den 1890er Jahren an versammelten sich die jungen Künstler in Diód [heute rum. Stremt] in Siebenbürgen. Am größten war ihre Zahl im Jahre 1897, fast zeitgleich mit der Gründung der Künstlerkolonie in Nagybánya [heute rum. Baia Mare] (1896), als sie sich um Aladár Körösfőí-Kriesch (Buda 1863 - Budapest 1920) ver­sammelten, der durch seine historischen Gemälde bereits eine Reputation hatte. Sie kamen aus Budapest und Paris, bewunderten die Landschaft, die Atmosphäre in Siebenbürgen und die Schönheit der Volkstracht. Schon zu diesem Zeitpunkt entstand die mystische und andachts­volle Stimmung, die der in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts in Gödöllő entstandenen Ko­lonie von Künstlern, die nach neuen Lebensprinzipien und den Quellen der Kunst suchten, von Anfang an zu eigen war. Sie standen zugleich unter dem Einfluß der nazarenischen Religiosität und des Gnostizismus, der Tolstoischen Ideen und der Lebensphilosophien des ausgehenden Jahrhunderts, weiterhin der von der Absicht der Verbesserung der Gesellschaft geprägten künst­lerischen Lehren von Ruskin und Morris. Außerdem spielte die Jugendstilästhetik der Jahrhun­dertwende, die sich die Wiederherstellung der Einheit von Kunst und Leben sowie die Ver­schönerung der alltäglichen Umgebung zum Ziel gesetzt hatte, eine entscheidende Rolle. Der Gründer der Kolonie, Aladár Körösfőí-Kriesch. erwarb 1901 ein Haus in der Großge­meinde, die durch ihr königliches Schloß bekannt, ansonsten aber ruhig und provinziell war. Mit der Entstehung der Weberwerkstatt begann 1905 die Niederlassung der Weberinnen und der am Kunstgewerbe interessierten Künstler. Im selben Jahr kam auch Leo Belmonte (Stock­holm 1875-Paris 1956) mit seiner Frau aus Paris an, der unter dem Einfluß der Ideen von Körösföi-Kriesch und Sándor Nagy seine Karriere als Porträtmaler aufgegeben und in der Pariser Manufacture des Gobelins das „Leben gebende" Weben erlernt hatte. Zwischen 1905 und 1907 kamen zwei Künstler nach Gödöllő, die als Mitarbeiter des Buches „Die Kunst des ungarischen Volkes" [A magyar nép művészete] von Dezső Malonyay bedeutende Sammel­arbeit leisteten: Árpád Juhász (Zombor [heute kroat. Sombor] 1863 - Budapest 1914) und István Zichy (Bábolna 1879 - Aba 1951), der mit seinen Graphiken bereits beachtliche Erfolge erlangt hatte. Zur selben Zeit trat Ödön Moiret (Budapest 1883-Wienl966) in Kontakt mit ihnen. Zichy war aus Nagybánya, der ab 1907 in Gödöllő wirkende Endre Freeskay (Mára­marossziget [heute rum. Sighetu Marma[iei] 1875 - Budapest 1919) aus der Kolonie in Szolnok übergesiedelt. Und im Jahre 1909 wohnten auch Ervin Raáb (Zólyom [heute slowak. Zvolen] 1874-Dunaújváros 1959) und seine Frau Mária Bethlen bereits in der „Fasanenvilla". Die Architekten István Medgyaszay (Benkó) (Budapest 1877-Budapest 1959) und Ede Tho­rockai Wigand (Pest 1870-Budapest 1945) ließen sich nicht nieder, obwohl sie durch die ge­meinsamen Ideen sowie eine Reihe gemeinsamer Arbeiten eng mit den Gödöllőern verbunden waren. 1907 übersiedelte die andere führende Persönlichkeit, Sándor Nagy (Németbánya 1869 -Gödöllő 1950), mit seiner Frau Laura Kriesch (Budapest 1879-Gödöllő 1966) aus Veszprém, Ferenc Sidló (Budapest 1882-Budapest 1954) arbeitete 1904 und dann ab 1908 mit Unter­brechungen in Gödöllő. Mariska Undi (Springholz) (Győr 1877-Budapest 1959) war die selbst­bewußteste Künstlerin der Kolonie. Sie stand deutlich unter dem Einfluß der führenden Meister, ließ sich aber nicht in ihrem Kreis nieder, Ihre Schwester, Carla Undi (Springholz) (Győr 1881­Rezsó Mihály Ede Thoroezkai Wigand Ferenc Sidló in seinem Atelier Árpád Juhász mit seiner Familie

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