Beke László (szerk.): Instruktiv + Inter + Konkret. Művészet Malom Szentendre, 21. November - 26. Januar 2015 (Sankt Augustin, 2014)

11. Heinz Kasper

11. Heinz Kasper 11.1 Symposium Die neue Kunst heißt Denken Platons Gedanken zur Kunst, sprechen mir aus der Seele.So wie er die Entwicklung der sogenann­ten „schönen Künste“ entschieden verurteilte, so sehr setzte er Kraft in seine Gedanken, dass die einzige Kunst für den Menschen nur die Kunst des Erlernens eines sinnvollen aufrechten und wahr­haften Lebens sein kann. Zum Jahrhundertwechsel 1999/2000 zur Stunde 00:00 begründeten wir Künstler mit einer Ausstel­lung zum Buchstaben „A“ im „Museum of Modern Art“ in Hünfeld den Beginn einer neuen Geistigkeit in der Kunst. Gerhard Jürgen Blum Kwiatkowsk brachte den philosophischen Begriff von Parmeni­des das „Intelligible“ (nur mit dem Geiste erfahrbar, erfassbar) in unsere Diskussionsrunde ein. Schon immer beschäftigte ich mich mit dem Sein und dem Denken. Aber erst durch die Einführung desTerminus „Intelligible“ in die Kunst bekam für mich das Sein und Denken in meinen Arbeiten eine andere Gewichtung. Sein und Denken ließen mich sehr früh auf die - meiner Meinung nach - geni­alste „Erfindung“ des Menschen, das Alphabet, als Ausdruckmittel in meinen Arbeiten zurückgreifen. Alle philosophischen Gedanken kreisten und kreisen um Werte, deren Präsenz für den Erhalt einer geistig prosperierenden Gesellschaft so immens wertvoll ist. Werte, die tief in der Begrifflichkeit von Worten sitzen wie: Liebe, Glück, Leben, Wahrheit, Reichtum, Demokratie, Kunst und viele andere mehr. Während der zu beobachtenden Werteveränderungen gibt es Bedeutungsverluste dieser philosophischen Gedanken. Ich sehe es als meine Aufgabe an, wieder das sichtbar zu machen, was uns als humane Organismen so wertvoll macht, bzw. wertvoll gemacht hat. Die Idee existiert als vollkommener Gedanke zu meiner Arbeit, bevor das Werk entsteht. Da der vollkommene Gedanke schwerlich sichtbar gemacht werden kann, dient das Werk lediglich nur der Heranführung an den Gedanken. So entstehen für den Betrachter auf den ersten Blick und oberflächlich betrachtet, schnell zu erfassende Objekte, Bilder und Skulpturen, die ich farblich und förmlich ansehnlich zur Heranführung verpacke. Dies verstehe ich als Brücke, als Angebot ein tiefergehendes Geheimnis zu lüften. Meine typographischen Arbeiten sind also die visuellen Erscheinungen meiner vielschichtigen Ge­dankenwelt. Es sind Instrumente meiner inneren Kommunikationsaufträge und damit eine Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen, Entwicklungsprozesse. Sie sind meine Botschaften, schriftliche Nachrichten über einen bestimmten „Kanal“ an den Empfänger. Der Empfänger hat die Möglichkeit - sofern er den Code der Botschaft erkennt (oder sieht) - die Information zu lesen, zu decodieren und zu verstehen. Visuelle Zeichen sind ein umfangreiches Spektrum und Basis der visuellen Kommunikation. Visuelle Dynamik ist Konsequenz unserer Existenz, bedingt durch die menschliche Natur und unseren Ge­sellschaftsformen. Den visuellen Einflüssen kann man sich nicht oder nur unter großer Anstrengung entziehen. Mein innerer Auftrag ist, philosophische Kerngedanken durch meine Arbeiten in gegen­wärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen aufrechtzu erhalten. Lebensqualität ist für mich, dass ich immer weiter meine Arbeit machen kann, wobei der nächste Schritt der spannendste ist. 133

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