Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve XXVI. (2002)

Néprajz - Kapros Márta: A Nógrád vármegyei múzeum néprajzi anyaga 1891–1944

MÁRTA KAPROS Die ethnographische Sammlung des Nógráder Komitatsmuseums 1891-1944 Das Museum in Balassagyarmat wurde 1891 gegründet. Ihre Sammlungen erlitten während des 2. Weltkrieges schwere Verluste. Die Verfasserin versucht in ihrem Artikel, die zu 75 Prozent vernichtete ethnographische Sammlung, zu rekonstruieren. Eine wesentliche Quelle ist das erhalten gebliebene, bis 1940 geführte Inventarbuch, das durch Materialien des Museumsarchivs ergänzt wurde. Selbstverständlich wurden auch die erhalten gebliebenen Reste der früheren Sammlung in den Rekonstruierungsversuch eingezogen. Das Thema wurde im Zusammenhang mit der Institutsgeschichte behandelt und versucht diesem einen Platz in der ungarischen ethnographischen Muséologie zu geben. In der Sammlungserweiterung, des als Verein gegründeten Museums hatte ­abgesehen von Schenkungen - die Ethnographie relativ spät die gebührende Aufmerksamkeit erhalten. Für das Erwachen dieser sorgte - die gemeinnützige Sammlungen zusammenfassende und für das Sammeln Mitteln zur Verfügung stellende - Landesmuseum für Volkskunde. Hinsichtlich des Ausbaues der Balassagyarmater ethnographischen Sammlung hatte István Györffy, ein Mitarbeiter dieses Budapester Museums, unverewigende Verdienste geleistet. Er übte 1928 in 27 Nógráder Siedlungen eine umfassende Sammlungstätigkeit aus. Seine Spuren folgend ging der mit der Leitung des Museums beauftragte Dezső Fényes, der die geographische Grenze des Sammelgebietes Schritt für Schritt erweiterte. Die Richtung der thematischen Ausweitung der Sammlung verlief zum Teil nach der damals allgemein üblichen Methode, passte sich auch an den örtlichen Gegebenheiten an. Möbeln, Heimtextilien, Keramiken, Haushaltsgeräte, in kleinerem Masse auch Sitten, die Gegenstände der Bewirtschaftung, und betont, die in diesen Gebieten weiterlebende Volkstrachten und charakteristische Hirtenkunst der Palozen. Die Ergebnisse der Sammlungsmehrung wurden auf der 1931 im Museum eröffneten Dauerausstellung einem breiten Publikum gezeigt, in der die Reliquien des Bauernlebens eine gravierende Stellung erhielten. Kurz darauf wurde die ethnographische Freilichtsammlung des Nógráder Komitatsmuseum eröffnet. Diese Sammlung gilt als erste ihrer Art, in der anhand von umgesetzten Bauten die Eigenart der Bauernarchitektur gezeigt wurde. Die Einrichtungen und Nebenbauten, des in der Nachbarschaft des Museumsgebäudes stehenden typisches Palozen-Hauses, hat die Aufgaben der Sammungserweiterung wesentlich bestimmt. Die viel versprechende Entwicklung wurde aber bald durch die Auflösung des Museumsvereins gebremst. In der Folgezeit blieb das Museum ohne offizielle Förderer, war auf Spenden angewiesen, mit dem Resultat, dass die Fortführung der Sammlungstätigkeit komplett unmöglich war. Letztendlich hatte der Krieg das zugrunde gehen der Sammlungsbestände, mit der ethnographischen Sammlung besiegelt. 233

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