Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve X. (1984)
Tanulmányok - Történelem - Praznovszky Mihály: Művészsors a XIX. század végi Nógrád megyében (Kubányi Lajos)
A jegyzék lezárhatatlanságát jelzi, hogy a kézirat leadása után újabb hét Kubányi Lajos képre találtunk. Kettő Selmecbányán van, az Újvárban berendezett kiállításon: Koháry Istvánt és Pálffy Miklóst ábrázolja. A további öt magántulajdon: kettő portré, kettő a már ismert életkép úri fogattal, egy pedig a Divényi várromot ábrázolja. RESUMEE Mihály Praznovszky: Ein Künstlerschicksal im Komitat Nógrád am Ende des XIX-ten Jahrhunderts (Lajos Kubányi) Der Aufsatz bearbeitet das Leben eines im XIX-ten Jahrhundert gelebten Nógráder Kunstmalers, aber er ist keine kunstgeschichtliche Schrift. Der Lebensweg und das Schicksal von Lajos Kubányi (1855—1912) illustriert auch das Schicksal der Gentry, das der eigenartigen Schicht der ungarischen Gesellschaft der Dualismuszeit. Nicht etwa so, als ob auch er selbst Gentry gewesen wäre, sondern lieber so, dass seine Malerei sich an diese Adelschicht eng verbindete, deren Lebensweise, Mentalität, Verhalten den Lebenslauf, die künstlerischen Vorstellungen von Lxjos Kubányi entscheidend beeinflusste, sie bedeutete sogar auch die Sackgasse seines künstlerischen Lebens. Lijos Kubányi studierte Pharmazie und verbrachte er Jahre auch an der Akademie in München, aber er konnte seine unbestrittene Begabung auf einer geradelinigen Laufbahn nicht entwickeln lassen. Er siedelte sich in seinem Geburtsdorf, in einem kleinen Dorf Alsóeszter g ály im Komitat Nógrád an, und während der Jahrzehnte seiner Künstlerzeit verliess er es nicht. Aus dem Zentrum der Landeskunstpolitik und der ungarischen künstlerischen Entwicklung, aus der Hauptstadt geschieden konnte er sich die ganze Zeit nur in der Peripherie des ungarischen künstlerischen Lebens bewegen. Obwohl er an den verschiedenen Kunstausstellungen des Nationalen Salons regelmässig teilgenommen hatte, und seine Bilder immer gekauft hatten, bedeutete die engere Patria für ihn die wirkliche Anerkennung. Er war ein beliebter Maler. Viele von seinen Porträts dekorierten die Wände der Nógráder Kurien, seine Genrebilder brachten die Auftraggeber unmittelbar nachdem, dass sie fertig wurden, aus dem Atelier fort. Das war auch nicht zufällig: auf diesen Kunstwerken wurden die provinzialen Figuren und Erscheinungen des Jahrhunderstendes verewigt: die Jagden, die Namenstage, die Ritte, die urwüchsigen Tratschereien. Man könnte auch sagen: was Mikszáth geschrieben hat, hat es Lajos Kubányi gemalt. Leider fehlte aber bei ihm die Gesellschaftskritikskraft, die Fähigkeit der Darstellung der hinter der Oberfläche verborgene Gehaltlosigkeit, der die Kavaliere ausziehende schöpferische Mut des grossen Satirikers. Aber es kann sein, dass sie auch nicht fehlten, es kann sein, dass er im vornherein so eine Beschaffenheit hatte. Nicht alle konnten und wagten das „klassische" Künstlerschicksal übernehmen: den Kampf mit dem Nichtver stehen, das selbstzerstörende Schicksal der Neues-Schaffung. Ltajos Kubányi war ein erfolgreicher Maler. Er war ein gutgelaunter warmherzlicher Mensch, den die Herrschaftsgesellschaft des Komitats Nógrád annahm, 136