László János (szerk.): Komárom-Esztergom Megyei Múzeumok közleményei 20. (Tata, 2014)
Schmidtmayer Richárd: A tatai zsidó iskola pedagógiai elvei és felszereltsége az 1850-es években
SCHMIDTMAYER CSABA SZINNYEI 1980-1981 Szinnyei J.: Magyar írók élete és munkái. I-XIV. Budapest 1980-1981. THIJSSEN 2011 Thijssen, J.: Carl Wilke und seine Bildertafeln. Die ersten Schulwandbilder für den Anschauungsunterricht in deutschen Volksschulen. In: (Hrsg. Brückner, W.) Arbeitskreis Bild Druck Papier. Tagungsband Modena 2010. Münster 2011. VENETIANER 1922 Venetianer L.: A magyar zsidóság története a honfoglalástól a világháború kitöréséig. Budapest 1922. WURZBACH 1884 Wurzbach, C. v.: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich. L. Wien 1884. DIE PÄDAGOGISCHEN PRINZIPIEN UND AUSRÜSTUNG DER ISRAELITISCHEN SCHULE VON TATA IN DEN 1850ER JAHREN CSABA SCHMIDTMAYER Nach dem Aufstand von Rákóczi am Anfang des 18. Jahrhunderts begann die Einsiedlung der Juden nach Tata, und ein Jahrhundert später war die hiesige jüdische Gemeinde schon die bedeutendste und zahlreichste im Komitat Komárom. Die erste Angabe über einen israelitischen Lehrer in der Stadt stammt aus dem Jahre 1816. In den 1830- 40er Jahren gab es hier nicht weniger als fünf israelitische Winkelschulen, bzw. Privatschulen. In den 50er Jahren wurden diese Schulen vereinigt, und die Gemeinde ließ ein neues Schulgebäude errichten, das im Jahre 1854 aufgebaut wurde. Zwischen 1854 und 1857 führte der Pädagoge Abraham Lederer diese Schule als Direktor und Hauptlehrer, und seine hiesige Wirkung charakterisierte das pädagogische Programm der Institution. Im Jahre 1856 gab die Schule ein von Lederer geschriebenes Jahrbuch unter der Titel „Jahresbericht über die Totiser Isr. Muster Hauptschule’’ aus, in dem unter anderen ihr Lehrplan und eine ausführliche Aufzählung ihrer Lehrmittel zu lesen sind. Der Unterricht geschah nach ganz modernen pädagogischen Prinzipien und aufgrund der Pestalozzischen Methode. Im Mittelpunkt stand der sogenannte Anschauungsunterricht, den Pestalozzi für die harmonische Bildung der Kinder erfand, und der die Notwendigkeit der Lehre sowie der theoretischen als auch der praktischen Kenntnisse betont. Auch im Religionsunterricht sagten sich die Lehrer von der in den Chederschulen gewöhnlichen, traditionellen Betrachtungsweise los, und benutzten solche Bücher wie die Letteris-Bibel oder das Netiv Emuna von Wessely. Die Schule hatte auch eine Bibliothek, deren Buchzahl vermutlich in den Hunderten war, darunter auch seit Kurzem veröffentlichten Bücher und Zeitschriften. Wegen des hervorragenden Unterrichtsniveaus und Ausrüstung wurde die jüdische Schule von Tata 1857 mit der Titel „Musterhauptschule” ausgezeichnet. Übersetzt von Csaba Schmidtmayer 230