Fülöp Éva – Kisné Cseh Julianna szerk.: Komárom – Esztergom Megyei Múzeumok Közleményei 6. (Tata, 1999)

Lázár Sarolta: Türkenzeitlicher Friedhof in Esztergom–Szentkirály

Türkenzeitlicher Friedhof in Esztergom-Szentkirály Sarolta Lázár Im Jahre 1988 führten wir im Rahmen der archäologischen Forschungen, die der Errichtung der Staustufe Bős-Nagymaros vorausgingen, unter anderem auch die Freilegung eines türkenzeitlichen Friedhofes durch. Der Friedhof ist am südwestlichen Ende des frühen arpadenzeitlichen Abony ­späteren Szentkirály - zu finden. In unserem Abschnitt kamen zur Siedlung gehörende Feuerstellen, Gruben und Gräberteile zum Vorschein, über denen wir 39 Begräbnisstätten bloßlegten. Südlich unserer Grabungsstätte legte 1959 Alajos Bálint ebenfalls neben der zum arpadenzeitlichen Szentkirály gehörenden Siedlung 21 Gräber frei (1. Bild). In dem von uns freigelegtem Friedhofteil fanden wir 25 unberührte Gräber. In 21 Gräbern wurden Männer bestattet, in 13 Gräbern ruhten Frauen, in 5 Gräbern lagen Kinder (2. Bild). Die Skelette sind gut erhalten, die Gräber wurden in den sandigen Untergrund in lockeren Reihen gegraben. Die Gräber hatten eine nordwestlich-südöstliche, bzw. west-östliche Ausrichtung. In mehreren Fällen beobachteten wir Grabflecken, bzw. fanden auch Sargnägel (5. Bild 8., 10.). Die Toten wurden auf dem Rücken liegend, in gedehnter Haltung begraben, in mehreren Fällen zu zweit oder dritt (3- Bild). Die Bestattung übereinander kam zweimal vor. In einigen Gräbern wurde unter dem Kopf des Toten ein Kissen gelegt. Die Arme der Verstorbenen fanden wir im allgemeinen eingebeugt oder gekreuzt. Der größte Teil der Beigaben in der Mehrzahl der Gräber gehört zu den Bekleidungsstücken. Die in den Frauengräbern gefundenen bronzenen und eisernen Heftel-Paare hielten das mit dem Rock zusammengenähte Oberteil zusammen (5. Bild 16.) Der im Grab Nr. 34 ruhenden - der sog. ungarische Leibchen tragenden - Frau wurden in ihrem Geldbeutel für die Reise ins Jenseits 9 Stück Silbergeld mitgegeben (Unter Ferdinand I., Maximilian und Rudolf zwischen 1527-1592 geprägte Dinare) (4. Bild, 5. Bild 17-23.). Das Haar der im Grab Nr. 27 liegenden Frau hielt ein Knochenkamm (5. Bild 14.). Die inneren Seiten der Beinwickel der engen Hosenbeine wurden durch Heftel geschlossen (5. Bild 7., 12.). Der über dem Unterhemd aus Leinwand gezogene Dolman wurde mit einer Knopfreihe geschlossen. Aus den Gräbern kamen weiße und schwarze Glasknöpfe (5. Bild 4., 15.), Metallknöpfe aus Bronze (5. Bild 6.), geschnitze Knochenknöpfe (5. Bild 5.), eingeschnittene weiße Glasknöpfe (5. Bild 9.), Bleiknöpfe (5. Bild 1., 2., 11.) zum Vorschein. Der im 21. Grab ruhende junge Mann wurde mit einem eng geschnittenen Dolman bestattet. Dem im 9. Grab liegenden Mann wurde ein Rosenkranz in die Hände gegeben (5. Bild 3-). 319

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