Kelemen Éva - Pató Mária - Szlankó István (szerk.): Tiszaföldvár - Fejezetek a város történetéből (Tiszaföldvár, 2002)

Tiszaföldvár - Zusammenfassung

Nagyrév und das Kloster von Tenyö in der Gegend von Törökszentmiklós-Szajol die größeren kirchlichen Zentren. Das älteste Gedenkmaterial des ungarischen Mittelalters sind die Siedlungsfunde der frühen Árpáden-Zeit, die von Elemér Zalotai in der Lehmgrube der Ziegelfabrik gefunden worden sind. Der bedeutende Teil der damals hier lebenden Bevölkerung fiel zum Opfer des Tatarenzuges. Die Bestattung von Homok-Óvirághegy weist auf die sich um 1246 endgültig angesiedelten Kumanen türkischer Herkunft hin. Das späteste archeologische Material entstammt aus den 16. und 17. Jahrhunderten, der Türkenzeit, die sich auf die Siedlung beziehenden Quellen vermehrten sich auch zur Zeit der Türkenherrschaft. Der Verfall der Türkenherrschaft war Anfang des 17. Jahrhunderts, da wurde die Gegend in großem Maß entvölkert. Der Beginn des Neuansiedeins kann für 1721 datiert werden, die rege Migration hörte nach dem im Jahre 1733 herausgegebenen Siedlungsvertrag von János Podmaniczky auf, auf dessen Wirkung siedelten sich in erster Reihe Reformierte im Dorf an. Der im Jahre 1786 von Joseph II verordnete Zensus schrieb 2017 Personen in Földvár zusammen. Die Familie Podmaniczky war etwa anderthalb Jahrhunderte Besitzer von Földvár, so übten die in ihrem Gut erfolgten Veränderungen eine Wirkung auch auf die Siedlung aus.Die Gutswirtschaft nahm unter der Leitung von János III Podmaniczky (1786-1883) einen Aufschwung. Zur Zeit der Revolution und des Freiheitskampfes 1848-49 bekam der Raum eine bedeutende Rolle. Der Angriff der Division von János Damjanich wurde gegen die kaiserliche Armee von hier aus vollgebracht und Szolnok wurde angegriffen. Mit den Landesverteidigungstruppen kam auch Lajos Kossuth ins Dorf und er wurde im s.g. Sallay-Haus untergebracht, wo jetzt eine Gedenktafel seine Erinnerung bewahrt. Zur Zeit der Zwingherrschaft und des Ausgleiches wurde der Podmaniczky-Besitz aufgeteilt, seine Beseitigung beeinflusste ungünstig die Entwicklung der Siedlung. Im Jahre 1876 wurde das Komitat Jász-Nagykun-Szolnok ausgestaltet, als Teil des Unterbezirkes von der Theiß wurde Tiszaföldvár dazu eingereiht. Es wurde 1884 auch offiziell fur Bezirkssitz erklärt. Zur Wende der 19. und 20. Jahrhunderte sieht die Siedlung von den umgebenden Gemeinden unterschiedlich städtisch aus, hier wohnen schon 8062 Menschen. Um die Erklärung für Bezirkssitz zu erwerben, trugen die günstige Verkehrslage und die Verbindungsmöglichkeiten bei. Im Gebiet der Stadt wurden 3 Bahnhöfe gebaut und als Ergebnis der Straßennetzrevision vom Jahre 1902 führte schon hier die Komitatsstraße zwischen Szolnok - Tiszazug - Kunszentmárton auf der Spurlinie der heutigen Hauptstraße Nr. 442 durch. Der Wasserverkehr, die Anlegung und der Transport wurden durch den Flußübergang zwischen Vezseny und Tiszaföldvár gesichert, dies ist schon seit dem Mittelalter bekannt und benützt. Nach den Verlusten des Ersten Weltkriegs konnten die wirtschaftlichen und die gesellschaftlichen Verhältnisse langsam in neuen Gang gesetzt werden, denen zu verdankend erhöhte sich die Bewohnerschaft der Gemeinde fürs Jahr 1925 auf 9750. Es wurden neue Arbeitsplätze geschaffen (CIKTA-Schuhfabrik von Bata). Zur Auswirkung des Zweiten Weltkrieges wich die Entwicklung wieder zurück, im Herbst des Jahres 1944 zogen die Rumänen, dann nach ihnen die Russen ein. Nach dem Ende des Krieges geschahen bedeutende Änderungen im politischen Leben. Nach 1947 staltete sich die politische Lage so aus, wie es in den Ereignissen des ganzen Landes zu erfahren war:auch in dieser Gemeinde wurde die MDP (Partei der Ungarischen Arbeiter) zur bestimmenden Kraft. Die Folgen ihrer Tätigkeit mündeten sich in die Geschehnisse der Revolution 1956. Als Teil der Vergeltung der in der Gemeinde stattgefundenen Ereignisse wurden 23 Leute vors Gericht gestellt und im Laufe der danach kommenden Prozesse wurden noch weitere 11 Bewohner des Ortes verurteilt. 285

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