Cseri Miklós – Tárnoki Judit szerk.: Népi építészet a Kárpát-medencében a honfoglalástól a 18. századig – A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok közleményei 58. (2001)
Pusztai Tamás: A középkori Mohi mezőváros építészeti emlékei
Straße, oder parallel mit der Straße. Die Struktur der Wände bestand aus eingerammten Pfosten, der Fußboden war mit gelbem Lehm dick beworfen. Dort, wo wir zusammenhängende Bauten vom 15.-16. Jahrhundert ermitteln konnten, fanden wir ausnahmslos nur die Grundlagen von auf Flechtwerk gebauten runden oder ovalen Lehmöfen, deren Backoberfläche mit mit Scherben gemischtem Lehm verkleidet war. Einige fragmentarische Funde (vom Keller und aus den Gruben) beweisen, dass die Öfen im 16. Jahrhundert mit Schüsselkacheln und unglasierten Kacheln belegt waren. Spuren von einem zusammenhängenden Fundament sahen wir nur in einem einzigen Haus in der Dorfmitte. Hinter einem einzigen Haus fanden wir einen Keller aus dem 16. Jahrhundert (094-Keller). In zwei Fällen konnten wir Gebäude ohne Ofen dokumentieren, die hinter den Wohnhäuser standen, und die eventuell Wirtschaftsbauten waren (088-89, Wirtschaftsbauten). Die Höfe der Hauptstraße entlang waren 300 Jahre lang kontinuierlich bewohnt. Dies hatte eine 1,5 m dicke Schichtenfolge zum Ergebnis. Die untersten Funde datieren vom 13. Jahrhundert. Die Abhandlung stellt die Schichtenfolge des Hauses Nr. 82 in der Dorfmitte vor (Abb 7-13). Der Mongolensturm 1241 zerstört hier bereits auf den Boden gebaute Gebäude (Abb. 12.). In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts werden Grubenwohnungen - mit unterschiedlichen Ansprüchen, sorgfältiger oder mit weniger Energieaufwand - errichtet. Die Gebäude auf dem Boden, die in der darauffolgenden Periode gebaut wurden, stammen aus dem 15.-16. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert standen hier ein mehrräumiges Wohnhaus (Abb. 8) und ein Keller (Abb. 9). Zur frühen Arpadenzeit, im 11.-12. Jahrhundert ist die verstreute Struktur der Dörfer charakteristisch in Ungarn. Aufgrund der Untersuchung des mittelalterlichen Hofes Nr. 82 setzen wir voraus, dass sich das Hofsystem und damit die Anordnung der Gebäude im Laufe des 13. Jahrhunderts stabilisierten. (Die Siedlungsteile von Mohi aus dem 11.-12. Jahrhundert kennen wir noch nicht. Bis jetzt haben wir nur einen Friedhof aus dem 11.-12. Jahrhundert gefunden.) Aufgrund des Stadtplans, der den Zustand der Dorfmitte im 16. Jahrhundert darstellt, kann die Breite der Höfe bestimmt werden. Die Höfe waren in Mohi im 15.-16. Jahrhundert wahrscheinlich 22 m breit. Am südlichen Rand der Siedlung haben wir wohl gebaute, kleinere Bauten freigelegt, die sich auf Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts datieren lassen (Abb. 5). Diese sind auf die Hauptstraße orientiert. Vor diesen, auf dem noch nicht erforschten Gelände befinden sich wahrscheinlich solche mehrräumige Häuser, wie diejenigen an der Hauptstraße und sind Beweise dafür, dass zu Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts mehrere Familien einen Hof bewohnten. Das dritte Forschungsgebiet sind die Erhöhungen am südlichen Rand der Siedlung (Abb. 6). Dieses Gelände weicht von den anderen zwei völlig ab. Es handelt sich um mehrere Teile, die von Gräben umgeben sind und in verschiedenen Perioden errichtet wurden. In der letzten Periode gehören auch Wohnhäuser zu den Gräben. Gábor ТОМКА beschrieb die chronologische Reihenfolge der Gräben und Bauten. Demzufolge wurde zuerst ein mit einem runden Graben umgebener Pferch (016) errichtet, in der nächsten Periode wurde ein viereckiges Gelände, nach dem Dorfkern orientiert, abgegrenzt (113), was zur Wirtschaftszone des Wohngebiets gehören konnte. Da gegrabene Ställe und Schupfen fehlen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Gemüsegarten. In der letzten Phase finden wir Spuren von Pfosten, die zu festen Gebäuden gehören durften. Das hier stehende Gebäude Nr. 06 muss ein Wohnhaus gewesen sein, da hier Keramik und Kachelfragmente zum Vorschein gekommen sind. Es ist 11,7 m lang und 4,3-4,5 m breit. Die Stelle der Wand markieren Löcher für Pfosten mit 10-15 cm Durchmesser, in Abständen von 50-80 cm von einander gegraben. Nichts anderes als die Kachelfragmente deuten auf das Vorhandensein von Heizung. Ein umzäuntes Gelände (012) gehörte auch zum Wohngebäude. Als Ergebnis der archäologischen Forschung haben wir die Struktur des mittelalterlichen Siedlungskerns bestimmt (Abb. 4). Es geht um eine Siedlung mit einer Strasse. Die Hauptstrasse wird in der Dorfmitte, um die Kirche herum, aber etwas südlich davon breiter und bildet einen Platz (Marktplatz). Die Luftaufnahmen vom Jahr 1974 haben wir mit den Ausgrabungsergebnissen verglichen und als Resultat haben wir auf Abbildung 4. diejenigen Oberflächenkonturen mit Schwarz markiert, wo ganz sicher Gebäude stehen mussten. Nordöstlich von der Kirche, auf der Hauptstrasse ist ein Fleck (ein Gebäude?) wahrzunehmen. Dies sollte eines der zwei Häuser von Adeligen sein, die eine Quelle im Jahr 1563 erwähnt. Unsere Terrainuntersuchungen erlauben uns die Behauptung, dass die Hauptstrasse, zur Zeit als sie maximal bebaut war, ca. 720 m lang war. Ihre Breite betrug im freigelegten Bereich 36 m, ansonsten 27-36 m. Die Breite der bebauten Fläche war 35-45 m. Die innere, bebaute Fläche der Siedlung, die Strassenfläche inbegriffen, konnte 7-8 Hektar groß sein. 362