Csányi Marietta et al. (szerk.): Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 25. (Szolnok, 2016)
Régészeti tanulmányok - Jankovits Katalin: Spätbronezeitliche sanduhrförmige Anhänger in Ungarn
KATALIN JANKOVITS: SPATBRONZEZEITLICHE SANDUHRFORMIGE ANHANGER IN UNGARN Zeitstellung: Mit der chronologischen Stellung und Verbreitung dieses Anhängers beschäftigten sich ausführlich zuerst G. Kossack41 dann C. Kacsó42 und S. Hansen.43 Die Variante A mit längerem, manchmal geripptem Stiel und runder einfacher Aufhängeöse ist in Ungarn chronologisch die ältere. Sie kamen in den Depotfunden der frühen und älteren Urnenfelderzeit, nach A. Mozsolics Kurd-Horizont, B Vb, zum Vorschein.44 Die Variante B mit einfacher Ringöse ist der jüngere, auf Grund der Zusammensetzung des Depotfundes von Badacsonytomaj (Taf. 3.30) wurde er anhand des Ornaments der Tasse und der Trensenseitenstange von P. Patay45 und T. Kemenczei46 in die jüngere Urnenfelderzeit, Ha B2, von A. Mozsolics47 in den Bükkszentlászló-Horizont, B Vlc datiert. Der Depotfund von Hajdúsámson-Kistelek (Taf. 3. 31) ist nicht vollständig, viele Gegenstände sind verlorengegangen, so dass die genaue Datierung unsicher ist. Nach A. Mozsolics48 gehört er zum Hajdúböszörmény- Horizont, B Via. Im Falle des Grabes von Tamási (Taf. 3. 32) sind die Grabbeigaben unbekannt, seine Datierung ist unsicher, wahrscheinlich stammt es aus der mittleren / jüngeren Urnenfelderzeit. Der einzigartige verzierte Blechanhänger von Püspökhatvan (Taf 3. 33) findet sich in einem Depotfund der frühen und älteren Urnenfelderzeit, nach A. Mozsolics49 Kurd-Horizont, B Vb, ein ähnlicher Anhänger kam im älteren urnenfelderzeitlichen Depotfund von Brodski Varos50 in Kroatien ans Tageslicht. Die Form und die Verzierung des Anhängers von Püspökhatvan (Taf. 3. 33) sind den Anhängern des Depotfundes von Dridu in Transsilvanien ähnlich, aber sie wurden gegossen und dienten wahrscheinlich zum Schmücken der Scheuklappen.51 52 Die Anhängersonderform aus dem Depot von Romänd (Taf. 3.31) wurde in späte Urnenfelderzeit, nach A. Mozsolics62 Románd-Horizont, B Via, datiert. Der Anhänger vom Velemszentvid (Taf. 3. 36) ist ein Streufund in der Siedlung, wahrscheinlich stammt er aus der Urnenfelderzeit. Dieses Exemplar ist bei der Gussform des Anhängers von Isolone del Mincio ähnlich.53 * Die Zeitstellung des Anhängers von „Ungarn“ (Taf. 3.35.) ist unsicher, lediglich wahrscheinlich gehört er zur Bronzezeit. 41 KOSSACK, Georg 1954.23.41.97-98. Taf. 20. 42 KACSÓ, Carol 1995.98-99.114. Liste 3. 43 HANSEN, Svend 1994.251-252. Abb. 156. 44 MOZSOLICS, Amália 1985.62. 45 PATAY, Pál 1990.67. (Nr. 108 A). 46 KEMENCZEI, Tibor 2005.129-130. Taf. 9., D 4. 47 MOZSOLICS, Amália 1985.34. 48 MOZSOLICS Amália 2000.48. 49 MOZSOLICS Amália 1985.179. 50 VINSKI-GASPARINI, Ksenija 1973. Taf. 6,37. 51 ENÄCHIU, Viorica 1995.287-288. Abb. 8.28., 29. 52 MOZSOLICS Amália 2000.70-73. 53 GUERRESCHI, Giampierro - LIMIDO, Carla - CATALANI, Paola 1985. 31. Taf. VII. St. 9087. Taf: 4. Verbreitungskarte. Variante A: 1. Rakamaz 2. Kék 3. Nyírbogdány 4. Szécsény-Benczúrfalva 5. Szelevény 6. Szabadszentkirály; nicht kartiert Ungarn; Variante B: 7. Badacsonytomaj 8. Tamási 9. Hajdúsámson; Sonderformen: 10. Püspökhatvan 11. Románd 12. Velem; nicht kartiert Ungarn Verbreitung; In unserem Arbeitsgebiet treten die sanduhrförmigen Anhänger der Variante A hauptsächlich in Ostungarn auf, im Komitat Sz- abolcs-Szatmár-Bereg - Kék (Taf. 1.1), Nyírbogdány (Taf 1.2), Rakamaz (Taf 1. 3) - und in Nordostungarn in Szécsény-Benczúrfalva (Taf. 1. 6) auf. Die sanduhrförmigen Anhänger mit doppelter Aufhängeöse finden sich nicht in Ungarn. Sie sind für Transsilvanien in der frühen und älteren Urnenfelderzeit charakteristisch.64 Die jüngeren Exemplare, Variante B, treten sowohl in Transdanubien - Badacsonytomaj (Taf. 3.30), Tamási (Taf 3.32) - als auch in Ostungarn, in Hajdúsámson-Kistelek (Taf. 3.31), auf. Im früheisenzeitlichen Gräberfeld von Dalj (Dálya) in Kroatien kam auch dieser Anhängertyp vor.55 Die verschiedenen Sonderformen kamen sowohl in Transdanubien - in Romänd (Taf 3. 34), Velem (Taf 3. 36) - als auch in Nordostungarn - in Gyöngyössolymos IV. (Taf 3.37), Püspökhatvan (Taf 3.33) - ans Tageslicht. Im Falle des Stiels von Gyöngyössolymos IV. (Taf. 3. 37) ist nicht sicher, ob er zu einem sanduhrförmigen Anhänger gehört hat. Die sanduhrförmigen Anhänger sind im Karpatenbecken und in den benachbarten Regionen während der Urnenfelderzeit verbreitet.56 Ein Schwerpunkt der Verbreitung dieses Anhängers findet sich in 54 KACSÓ, Carol 1995.98-99. Taf. 3.6., 7.: Arpä?el (Árpás). 55 VINSKI-GASPARINI, Ksenija 1973. Taf. 119. 3.; KEMENCZEI, Tibor 2005. 128/A. 25. Taf. 8. A. 16. 56 KOSSACK, Georg 1954. 18. 23. Anm. 2., Liste F, Taf. 20.; FURMÁNEK, Václav 1980. 42. Taf. 31. 806-810.; KACSÓ, Carol 1995. 98-99., 114-115. Liste 3.; HANSEN, Svend 1994.251-254. Abb. 156. 165