Gulyás Katalin et al. (szerk.): Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 22. (Szolnok, 2013)

Néprajz - Örsi Zsolt: Épületszerkezetek, -formák és -díszítések a Nagykunságon

TISICUM XXII. - NÉPRAJZ VARGHA László 1940. A tilalmasi tanyák építkezése: Adatok a Nagykunság népi épít­kezéséhez. Budapest. 1954. Klasszicista jelleg a nagykunsági népi építészetben. In: Művé­szettörténeti Értesítő 1954/1.81-91. 1955. Késő barokk parasztház Karcagon. In: Építőipari Műszaki Egyetem Tudományos Közleményei I/5.31-48. VISKI Károly é.n. Díszítőművészet. In: A magyarság néprajza. Budapest. 274- 395. Zsolt Örsi Baustrukturen, Formen und Verzierungen im Großkumanien Einer der charakteristischsten, als ausschließlich nennenden Baustile der großkumanischen Volksarchitektur ist der Klassizismus mit gerader Linienführung. Einerseits hat es den Grund, dass Strukturen mit Gewöl­be wegen des Stein- und Ziegelmangels in unserer Gegend haben nicht gebaut werden können. Deswegen charakterisierten unsere Gebäude nur noch senkrechte Tragwerke, bzw. waagerechte Überbrückungs­strukturen. Obwohl auch das Barock auf unsere Volkskultur und unsere Volkskunst und dadurch auch auf unsere Volksarchitektur eine Wirkung ausgeübt hat, sind dessen Erscheinungformen größtenteils nur westlich von der Donau zu finden. Die einzelnen Grundstücke wurden anfangs durch aus Dünger und Kot oder mit Litium angefertigte s. g. Geragya voneinander getrennt, der aus Brettern gebaute Zaun wurde erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts verbrei­tet. Die eigenartigen Karcager Tore wurden mit gesägten und gestemm­ten geometrischen Mustern verziert, der Ausdruck „getriffeltes Tor” („re­cés kapu”) entstammt wahrscheinlich davon. Die gesägte Zierung, die aus 3-8 Reihen langen waagerechten, in der Regel halbkugelförmigen, direkt nebeneinander liegenden Parallelmustern besteht, kommt nach unten und nach oben. Zwischen ihnen sind die Stemmungen zu finden, diese sind miteinander parallele, senkrecht laufende, zwei oder drei Rei­hen lange flacheckige Wellenmuster. Es gibt aber auch mit speziellen Sticheln angefertigte Stern- oder Blu­menmuster unter ihnen. Die Pflanzenornamentik kommt sehr selten vor. Das wichtigste Putzwerk der Gebäude ist der Vorhof mit Säulen. Die­se werden bei den bescheideneren Gebäuden aus Holz gemacht, ihre Verzierung ist das an der Säulenspitze sehbare gesägte Muster. Die im Kumanien modischen „gestohlenen Vorhöfe” wurden aus Lehm oder Zie­gel angefertigt, sie werden von walzenförmigen Säulen gehalten, bzw. gegliedert. Die auf die Straße gehenden Beschläge („veremény”) wurden oft und gern mit gesägten Mustern verziert, aber hier sind auch die charakteristi­schen Giebelverzierungen von Schmiedeeisen zu finden. Das ehemalige Verbreitungsgebiet von diesen lag von der Theiß bis zu den Flüssen Körös, von Tiszaszentimre bis zur Sumpfwiese (Sárrét) ent­fernt. In den Städten Großkumaniens waren sie besonders in der Mode, auch deswegen tragen sie den Namen Großkumanische Hausgiebelver­zierung. Diese Schmiedarbeiten hatten so mannigfaltige Verzierungen, dass es fast unmöglich wäre, sie in Type einzureihen. Die häufigsten Motive sind der Stern, der Halbmond, die Rose und die Tulpe. Die Ver­zierungen sind bloß in einer Sache einig: die Verwendung der Kreuzform wird von allen vermieden. So können sie sich von den in den katholi­schen Siedlungen oder Siedlungsteilen üblichen Giebelverzierungen unterscheiden. Die sonstigen Beschlagungen der Gebäude - Tor- und Türbänder, usw. - weisen auch eine so große Verschiedenartigkeit auf. 300

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