Tárnoki Judit szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 19. (2009)
Régészettudomány - Szathmári Ildikó - Megjegyzések a bronzkori háztartások edénykészletéről
Régészettudomány | Ildikó SZATH MÁRI Anmerkungen zur Gefässensembles bronzezeitlicher Haushalten Resümee Die entscheidende Mehrheit des riesigen Fundensembles der im östlichen Teil und auf der Tiefebene gut bekannten Teilsiedlungen des Karpatenbeckens bilden die Keramikfunde schlechthin. Da diese Töpfereiprodukte die Traditionen am besten zu pflegen versuchten, und gleichzeitig auf äußere Veränderungen rasch reagierten eignen sie zur chronologischen Einstufung innerhalb größerer Perioden am besten und wurden diese von Forschern durch typologische-formenkundliche Analysen und durch Untersuchung der Ähnlichkeiten oder Fehlen verschiedener Dekorierungsarten zur Schlussfolgerungen am ehesten herangezogen. In den Siedlungen, öfters aus den Häusern ans Tageslicht gekommene Gefäße werden in ihrer Funktion und Rolle, die sie in den bronzezeitlichen Haushalten spielten nicht untersucht. Doch kann die Untersuchung des Keramikensembles eines kleineren Haushaltes (Haus) oder einer größeren Gemeinschaft (Siedlung) aus mehrerer Sicht unsere Kenntnisse über das Alltagleben der einstigen Gemeinschaften erweitern. Die an der äußeren und inneren Oberfläche beobachtbaren Abnutzungsspuren der verschiedenen Haushaltsgefäßtypen (Topf, Schüssel, Napf usw.) können auf regelmäßiges oder äußergewöhnliches Nutzen hindeuten. Auf den einzelnen Keramikfunden erscheinende Russspuren oder ihr vollkommenes Fehlen sind alleinige Beweise für den Umgang mit Feuer (Kochen-Braten, Aufwärmung) oder für Anrichtung und Lagerung. Oft sind es gerade die äußeren Merkmale (Form und Dekorierung) der Gefäße die, - im Einklang mit den Ergebnissen der Experimenten - die einstige tatsächliche Nutzung in Frage stellen. Aus den gewonnenen Untersuchungsergebnissen eines Gefäßensembles eines kleineren Haushaltes (eines Hauses) - durchgeführt anhand der Vorlage der ethnologischen Untersuchungen hinsichtlich der Verbreitung, Rauminhalte und Größe der Gefäßtypen, kann auf die Zahl der im Hause Lebenden gefolgert werden. Schon bei einer oberflächlichen Übersicht wird es gut sichtbar, dass die Gefäßensembles, ihre Zusammensetzung in den verschiedenen Kulturen der früh- und mittelbronzezeitlichen Karpatenbecken unterschiedlich sind. Welche Gründe dahinter stecken, inwieweit die geographische Umgebung, wirtschaftliche Einrichtungen, unterschiedliche Kontaktsysteme oder in der Töpfereitraditionen zum Ausdruck kommende Faktoren diese Unterschiede beeinflusst haben könnten, können nur durch komplexe, vergleichende-funktionelle Untersuchungen umrissen werden. Die Mehrheit der Funde - anderen Tellsiedlungen ähnlich - aus den zweieinhalb Meter mächtigen Schichten von Füzesabony-Öregdomb lieferten die Keramikfunde. Da es aus den Grabungen aus dem Jahre 1976 kaum vollständige oder ergänzbare Gefäße gibt, aber aus den großflächigen Grabungen von Ferenc Tompa in großer Menge bekannt sind, wurden zur Untersuchung diese letztgenannten herangezogen. Die Untersuchung der Keramikfunde aus der Teilsiedlung von Füzesabony-Öregdomb spiegelt die Vielfalt der Gefäßensembles der Haushalte und der Koch- und Essenskultur der Füzesabonyer Bevölkerung wieder. Dies bedeutet nicht nur das hohe Niveau der Füzesabonyer Töpferei, sondern zeigt auch, dass die, das Alltagsleben, den Haushalt und das Essen dienende und erleichternde, in manchen Fällen aus praktischen Gründen hergestellte Gefäße (Vorratsgefäße mit Deckelnut, Kleingefäße zur Fütterung der Kinder), sowie tragbare Öfen, Roste zweckmäßig und tagtäglich benutz wurden. Das Vorkommen der fein geschlemmten dekorierten Gefäße ist im Verhältnis zu den schlichten gröberen Keramiken sehr hoch. Ein großer Teil dieser, vor allem Henkelnäpfe, Krüge, kleine „Einmannschüssel" waren anhand der Abnutzungsflächen für den täglichen Gebrauch bestimmt. Gleichzeitig ist es bemerkenswert, dass neben den Grundbestand der Haushaltsgefäße auch solche Keramik bekannt ist, die laut der Abnutzungsflächen nur bei seltenen festlichen Anlässen benutz wurden oder ausschließlich als Dekorgefäße dienten (ovale Schüssel, schwedenhelmförmige Schüssel mit großen Buckeln, - praktisch unbrauchbare - Krüge mit spitz nach oben gezogener, eingedrückter Mündung usw.). Die Beweise einer langzeitigen Planung hängen eng mit der Esskultur der Füzesabonyer-Bevölkerung zusammen, und zwar sind sie in den bronzezeitlichen Haushalten unerlässlichen Gefäße zur Konservierung und Fermentierung (Säuerung). In der Herausbildung und Zusammensetzung des Gefäßund Gerätenbestandes der Haushalte in der Siedlung von Füzesabony-Öregdomb spielten neben den Umweltfaktoren und dem gesellschaftlichen Hintergrund auch die Kontaktsysteme der Füzesabonyer-Bevölkerung, aber vor allem die kulturellen Traditionen eine erhebliche Rolle. 307