H. Bathó Edit – Horváth László – Kaposvári Gyöngyi – Tárnoki Judit – Vadász István szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 15. (2006)

ANIKÓ FÜVESSY: ÜBER EINEN WENIGER BEKANNTEN MÖBELBEMALUNGSSTIL

ANIKÓ FÜVESSY ÜBER EINEN WENIGER BEKANNTEN MOBELBEMALUNGSSTIL Bemalte Schreinerarbeiten von Tiszafüred In der Umgebung von Tiszafüred erschien in den 1830er Jahren ein origineller Stil der Möbelmalerei. Seine Hauptcharakteristik ist, dass ein geprägtes oder bemaltes Kreisfeld das Hauptmotiv umgibt. Dieser Möbel­bemalungsstil umarmt auf Grund der genau datierten Stücke vier Jahrzehnte. Der in Ring geschlossene Blumen­strauß besteht aus Granatäpfeln und dichter Belaubung. Die Granatäpfel erscheinen einmal in Begleitung von Nelken, andersmal mit Tulpen. Als ergänzende Motive sind der unter Schlüsselschild stehende Blumenstrauß, beziehungsweise die in Wellenlinie bemalte Belaubung. An Betten, Brauttruhen, Wandschränken und Krugbänken wurden sie angewendet. Anfangs war die Grundfarbe der Möbel Schwarz, dann Rot, seltener Blau mit Schwarz marmoriert. Diese Verzierungsart ist auf die bekannte Volkstradi­tion der Möbelmalerei nicht zurückzuführen. Ihre Paralle­len sind an den frühklassizistischen bürgerlichen Möbeln zu finden. Die Kunstqualitäten der Motive wiesen auf die Arbeit ausgebildeter Schreiner hin. Das in Kreisfeld geschlossene Blumenmotiv ist selber an den Kassetten der reformierten Kirche von Tiszafüred zu entdecken. Bei seiner Einbürgerung konnte wahrscheinlich ein in Kir­chenbemalung bewanderter Schreiner mitwirken. Die Studie versucht anhand der Matrikelangaben und Zunftdokumente den Schaffenden des Stils bekannt zu machen. Seine fremde Herkunft wird auch durch zwei Mitglieder deutschen Familiennamens der Schreinerzunft von Tiszafüred bewiesen, die Mitte der 1830er Jahre in der Stadt erschienen. Die Verfasserin verbindet durch Aus­schließung die Einführung des Stils mit der Person von József Kruspyr und seiner Werkstatt, diese konnte auch auf die anderen Werkstätte der Umgebung eine Wirkung ausüben. 234

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