H. Bathó Edit – Kertész Róbert – Tolnay Gábor – Vadász István szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 12. (2001)

Károly Pétery, Politiker der Unabhängigkeitspartei

ISTVÁN PAPP KÁROLY PÉTERY, POLITIKER DER UNABHÄNGIGKEITSPARTEI Károly Pétery wurde im Jahre 1819 geboren und stammte aus einer kleinadligen Familie von Mezőtúr. Er studierte Jura, dann trieb er im Familiengutbesitz Landwirtschaft. Im Freiheitskampf der Jahre 1848-49 nahm er als Natoinalgardistkapitän teil, später zog er sich von der öffentlichen Politik zurück. 1861 wurde er zum Abgeordneten von Mezőtúr im Landestag gewählt und so war er bis 1872 dort tätig. Obwohl er sich der Linksmittel- Opposition im Parlament anschloss, hatte er auch im Linksblock von László Böszörményi viele Freunde. Pétery nannte sich Politiker für Unabhängigkeit und für Kos­suth und griff scharf auf den Spalten der "Ungarischen Zeitung" den Ausgleich an. Da er das Linksmittelprogramm für wenig hielt, suchte er so mit zwei von seinen Freunden, Lajos Mocsáry und Ernő Simonyi die Politiker der Linksextremen auf, um über die Gründung einer neuen Partei zu verhandeln. Nachdem der Rechtsflügel der Linksmittelpartei unter der Führung von Kálmán Tisza und Kálmán Ghyczy in die Regierung eingetreten war, fingen Péterys an die Linkskräfte zu vereinigen. Pétery wurde Mitarbeiter bei des neu zustandegebrachten Blattes "Linksseite" und mit seinen hier veröffentlichten Artikeln betrieb er die Zusammenhaltung, damit beweisend, dass die Regierungspartei zum Sturz verurteilt gewesen sei. Die Vereinigung der Kräfte wurde durchgeführt, und im Mai 1874 gründete sich die Unabhängigkeitspartei. Pétery schrieb auch weiterhin in die Zeitung der Partei, die schon den Namen "Einverständnis" trug. Er führte eine kraftvolle, sehr kritische, oft mit groben Ausdrücken untermischte politische Publizistik. Zum Teil deswegen, aber auch wegen seiner immer schwereren Krankheit und seiner sich verdüsternden Gemütsstimmung verschlechterte sich seine Beziehung zu seinen Freunden. Er wurde innerhalb der Partei isoliert, sogar geschah es, dass der Redakteur von "Einvertändnis", Lajos Csávolszky einen seiner Artikel nicht veröffentlichte. Der Spielraum von Pétery wurde immer enger, obwohl es sich auch aus der Lage seiner Partei ergab, die Unabhängigkeitspartei konnte ja wegen des scheinparlamentarischen Systems und des engen Wahlrechtes nicht zur Regierung kommen. Auch Pétery verfiel in Mutlosigkeit wegen des fruchtlosen Oppositionsgeistes, es ist auch an seinen letzten Briefen spürbar. 1877 starb er als einsamer Mensch. 424

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