Madaras László – Szabó László – Tálas László szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 8. (1993)

Szabó István—Szabó László: Mozsgó és társközségeinek társadalma

das heutzutage ganz vermischte Bewohner hat, aber einst wohnten da ausschliesslich Deutschsprechende. Selbst Mozsgó besteht den historischen Angaben nach aus römisch­katholischen Ungarn und aus ehemahligen Kroaten und Schwaben, die zu Ungarn wurden. Die Landschaft wurde von den Aussiedlungen der Schwaben (Deutschen) nach 1945 sehr stark betroffen, bzw. von der Ansiedlung des fliehenden Ungarntums aus Jugoslawien zwischen 1943 und 1948, und von der Ansiedlung des Ungarntums aus der Tschechoslowakei. Die Landschaft zeigt heute ein verödendes Bild, und dessen Merkmale sind tragischer als die der Verringerung der Bevölkerung zwischen den zwei Weltkriegen. Wenn die Angaben aus dem Jahre 1900 als 100% betrachtet werden, dann beträgt im Vergleich dazu die Gesamtbevölkerung der vier Dörfer 19Q0 77,56%. Gleichzeitig ist die Verhältniszahl der lebendig Geborenen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung insgesammt 1,17%. Unsere Arbelt sucht darauf Antwort, welche Tendenzen In der Volksgesellschaft während der vergangenen hundert Jahre charakteristisch waren, wie das Dorf als eine Gemeinde funktionierte und wegen welcher Faktoren sich diese Gemeinde bis zu unseren Tagen auflöste. Die Studie beschäftigt sich mit fünf grösseren Problemenkreisen. 1. Die Mobilität der Gesellschaft. Es ist festzustellen, dass eine grosse gesellschaftliche Mobilität für das 19.und 20. Jahrhundert charakteistisch ist. In das einst rein ungarische Szulimán zog eine schwäbische Einwohnerschaft, und am Ende des 19. Jahrhunderts ist das Verhältnis der Ungarn und Schwaben 50%-50%. In diesem Dorf ist die deutsche Aussiedlung nach '1945 nicht sehr bedeutend, aber es ist von der Ansiedlung der Flüchtlinge aus dem Süden in grösstem Masse betroffen. Die reformierte Bevölkerung von Csertő wurde nach 1945 von den Katholiken, die am Weinberg wohnten, nicht nur ergänzt, im Gegenteil, die Katholiken existieren heute schon in überwiegender Zahl. In Almáskeresztúr (früher Tótkeresztúr) wohnten am Anfang des 19 Jahrhunderts nur Ungarn. Am Ende des 19. Jahrhunderts war es als eine hundertprozentige schwäbische Gemeinde registriert, und nach 1945 wurde es durch die Umsiedlung zwischen den Schwaben und den Ungarn aus der Tschechoslowakei zu einem gesichtslosen zerfallenden Dorf. In Mozsgó sind alle Einwohner heutzutage ungarische Muttersprachler. Aber wir wissen, dass hier die Assimilation der Deutschen und Kroaten geschah, bzw. dass die in einer Dorfgemeinde nie gelebten Dienstleute der Herrschaftsgüter aus der Umgebung nach 1945 einzogen, und aus ihnen besteht mehr als die Hälfte der heutigen Bevölkerung. Die Bevölkerung des Raumes ist auch heute in ständiger Bewegung, es gibt aber keine neuen Einwanderer, und die herrschenden Tendenzen sind mit Sinken und Verälterung zu charakterisieren. 2. Gesellschaftliche Gruppen. In diesem Kapitel untersuchen die Verfasser, wie die ver- schiedenen Nationalitäten, die Bevölkerungs- gruppén, die zeitweise zusammen lebten, einander nicht kannten, aber einander immer ablösten (z.B. Schwaben während der Aussiedlung, die Ungarn aus der Tschechoslowakei, die schon in die Häuser der Schwaben eingesiedelt wurden, oder die eingesiedelten Dienstleute vom Weinberg, die noch zu keinem Dorfbewohner wurden), zusammen lebten, wie sie sich in die traditionelle Gesellschaft des Dorfes zu gliedern versuchten und über welche Werte sie verfügen. 3. Gesellschaftliche Schichten. Eines der umfangreichsten Kapitel zählt die durch Vermögen oder Beruf bestimmten Schichten, die manchmal auch territorial (Dorf, Ort des Weingartens, Herrschaftsgut) verschieden sind,auf. Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft in Ungarn (1848) bekam die Schicht, die innerhalb des Dorfes einen Fronhof hat, den Namen Bürger (pógár). Sie hatten etwas Grundbesitz und Remanentien, und aus ihnen entstand die massgebende und führende Schicht der hierarchischen Gesellschaft. Die Kleinhäusler (kisházasok), die zur Zeit der Aufhebung der Leibeigenschaft ebenfalls im Dorf lebten, hatten gewisse Rechte, Wald, Wiese und Weide zu gebrauchen und waren mit den Bürgern zusammen die traditionelle angestammte Bevölkerung der Dorfgemeinde. Wenn man über den Bevölkerungsumtausch im 19. Jahrhundert spricht, kamen auch diese beiden Schichten in Bewegung, in Almáskeresztúr z.B. tauschten sie sich vollkommen aus, aber der Prozess ist langsam, und hat keine so grosse Auswirkung auf die Gesellschaft, dass sich die Einwanderer nicht in diese Struktur einglidern könnten. Zwischen den Ungarn und Deutschen gibt es keine gesellschaftlichen, sondern ethnischen und kulturellen Unterschiede. Als Dorfbewohner gelten auch die Handwerker, aber das ist schon 370

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