Madaras László – Szabó László – Tálas László szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 8. (1993)

Bagi Gábor: Katonáskodás, katonai szolgálat a magyarországi jászoknál a XIII-XIX. században

GÁBOR BAGI SOLDATENDIENST BEI DEN JAZYGEN VON 13. BIS 19. JAHRHUNDERT Die Jazyigen wurden in Ungarn seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts in den historischen Quellen erwähnt. Sie hatten einen charakteristischen, privilegisierten Status, sie wurden nur dem ungarischen König untergeordnet. Sie erschienen als ein militärisches Volkselement, das regelmässig gemeinsam mit den Kumanen für die Kriege Leiterbogenschützen aufstellten. Einige Gruppen von ihnen wurden um die königliche Residenz herum angesiedelt, diese waren wahrscheinlich die Mitglieder der königlichen Privatheere (der königlichen Banderien). Im 15. Jahrhundert verloren die Jazygen und Kumanen allmählich an der militärischen Bedeutung, sie erkauften ihre militärischen Leistungen immer mehr durch Geld und Naturalienleistungen. Im 16. Jahrhundert besassen die Türken die jazygischen und kumanischen Felder, und so verschwanden fast völlig die militärischen Funktionen dieser Völker, die allmählich zu Ungarn wurden. Obwohl die jazygischen und kumanischen Gebiete (Jazygisch-Kumanischer Bezirk) nach der Verjagung der Türken unter die gutsherrliche Verwaltung von Deutschritterorden gezwungen wurden, wurde ihre militärische Rolle neugeboren. Ausser der regelmässigen Soldatenstellung für das kaiserliche und königliche Heer wurden die Bewohner von Jazygen und Kumanien in der inneren und äusseren Gefahr auch mehrmals zum Bewaffneten Aufstand gerufen. Dabei nahmen sie in grösserem Masse auch am Freiheitskampf von Rákóczi (1703—1711) gegen die Habsburger teil, da die Habsburger die jazygischen (und kumanischen) Privilegien aufheben wollten; und sie stellten ein selbständiges Kavallerieregiment auf, das auch von den Kumanen unabhängig war. 1745 stellte die Kaiserin Maria Theresie die Selbstverwaltung des Jazygisch —Kumanischen Bezirks und die Gültigkeit der jazygischen und kumanischen Privilegien, die sich eben vereinheitlichten, gegen gewisse finanzielle Gegenleistungen zurück. Dafür verlangte sie im Krieg die Ausrüstung von 600 jazygisch— kumanischen Reitern (Husaren), die als selbständiges Regiment in den grossen Kriegen der Zeit kämpften. Die französische Revolution verursachte mehrere Veränderungen im Soldatendienst der Jazygen und Kumanen. Neben der irregulären Truppe mussten immer mehr Rekruten, die in den ungarischen Husarenregimenten dienten, ins kaiserliche und königliche Heer gestellt werden. Aus diesen Rekruten wurde das 12. Husarenregiment „Palatinus" 1801 aufgestellt, das als reguläre Truppe bis zum 1918 existierte und als eines der eliten Truppen der Armee galt. Bis 1848 war der Besitzer des Regiments der Palatinus — der Stellvertreter des ungarischen Königs, zu dieser Zeit immer ein Habsburger Erzherzog-, der zugleich die höchste Macht im Jazygisch-Kumanischen Bezirk hatte und auch den Titel „Der Graf und Richter der Jazygen und Kumanen" trag. Nach der Aufstellung des Regiments verlor die irreguläre Reitentruppe an ihrer Bedeutung. Die Jazygen und Kumanen stellten im Freiheitskampf 1848/49 letztes Mal gemeinsam Soldaten in grösserem Masse. Es wurde das 18. Husarenregiment „Lehel" aufgestellt und — anders als früher — auch mehrere Infanteristenregimente. Die Truppen des in Böhmen stationierenden Husarenregiments 267

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