Selmeczi László szerk.: Szolnok Megyei Múzeumi Évkönyv (1982-83)

I. Bóna: Die grossen Avarenfunde des 19. Jahrhunderts

Fettich 1936) verwirrte sich im Druckfehler, schrieb statt zwei Münzennachahmungen von drei (auch aus Grab IV. (12), - dieser Irrtum verbreitete sich dann in der Fachlite­ratur (László 1955, Bona 1970). Da sich aber die kritische Ausgabe auf das Inventar buch stützte, ist die Publikation fehlerlos, teilt die Münzennachahmungen der Gräber I. (7) und II. (10) richtig mit. Fettich vergaß aber in der kritischen Ausgabe mitzuteilen bzw. verwies nur unklar darauf, daß Hekler nicht nur in das Inventar die zwei Oboli eingetragen, sondern auch in seinen Vorberichte über die Fundumstände der in den Gräbern vorgefun­denen Goldscheiben berichtet hatte. Aus der Unklarheit wurde ein Glaubenssatz, in den letzteren Jahren wird es stracks in Abrede gestellt, daß die Goldscheiben aus den Gräbern I. (7) und II. (10) von Dunapentele 1908 zum Vorschein gekommen wären, einige vermuten sogar, daß Fettich sie im Jahre 1936 hineingemengt hat. Man be­ginnt die Münzennachahmungen mit dem Gräberfeld der Greifen-Rankengruppe kombinierend aus der Luft ge­griffene Theorien als „Tatsachen" aufzutischen (Bakay, Cilinska). Auch ein anderer Druckfehler ist der Kritik gelegen gekommen, im Münzkatalog von L. Huszár wurde in zwei Fällen 780 statt 680 gesetzt (Huszár 1955 hat sich an zwei Stellen auf das Datum 680 von D. Csallány berufen, also es fälschlicherweise übernommen), auf Grund dieser Druckfehler wird entweder die datierende Rolle der Münzennachahmungen bezweifelt oder ihre Zeit auf das 8. Jh. gesetzt. Diese sind bei weitem nicht weniger aus der Luft gegriffen, als die vorher erwähnten „Tatsachen". Die Fundkomplexe der Gräber I. (7) und IL (10) von Dunapentele (Taf. 15-16) mit goldenen Münzen­nachahmungen bilden ein festes Horizont mit dem Grab von Iváncsa, den Gräbern 170 und 818 von Zelovce, den Gräbern 27,41 und 121 von Kisköre, dem Grab XII von Kiskőrös-Vágóhíd, dem Grab 25 von Budapest-Rákos, den Gräbern 4 und 6 von Budapest-Tihanyi-tér und neuerdings auch mit den Frauengräbern von Endrőd­Doboskert und Dunaújváros-Simonyi dűlő Grab 133,— an dem letzteren runden Goldblech ist die eingeprägte Inschrift der spätrömischen Münze großartig zu lesen. Diese mit Säbel, Bogen, Köcher, oft mit dem Pferd ge­meinsam bestatteten Männer und ihre Frauen in eigenar­tiger Tracht gehören in das Horizont von Ozora-Igar­Dunapentele, die Einheit und Kombination ihrer Funde bestätigt mehrfach ihren engen Zusammenhang. Ihre Zeit sind die letzten Jahrzehnte des 7. Jh. bis 700. Die Münzennachahmungen selbst dienen überall als Toten­oboli. Von den aufgezählten bzw. erörterten 8 Funden wurde nur von dem letzteren eine kritische Ausgabe gefertigt und selbst diese ist nicht am glücklichsten ent­standen. Die kritische Bearbeitung der übrigen großen frühawarischen Funde (zu denen noch zahlreiche Funde von kardinaler Wichtigkeit aus dem vorigen Jahrhundert bzw. dem Beginn des gegenwärtigen Jahrhunderts ge­rechnet werden können, z. B. Mezőberény 1861, Békés­csaba 1881, Nagymányok 1889, Bölcske 1896, Kölesd 1897, Szárazd 1906, Zsámbok 1924 usw. usw., ist) im Gegenteil zu den großen germanischen Funden des 4. bis 5. Jh. und unseren wichtigsten landnahmezeitlichen Fun­den (deren kritische Bearbeitung Fettich musterhaft durchgeführt hat) bis heute nicht erfolgt. Die prachtvol­len Funde von Kunágota, jedoch vor allem von Ozora­Tótipuszta harren noch der Bearbeitung. Zu dieser Ar­beit der Zukunft wünschte vorliegende Studie Daten zu bieten. 144

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