Folia Historico-Naturalia Musei Matraensis - A Mátra Múzeum Természetrajzi Közleményei 3. (1975)
Dunger, W.: Ugróvillás rovarok (Collembola) a Börzsöny-hegységből
anzustellen. Die Analyse der Situation sollte vielmehr zu dem Schluß führen, daß es nützlich und wünschenswert ist, jede sich bietende Gelegenheit zur zoogeographischen Auswertung taxonomisch gesicherter Faunenübersichten von bodenbewohnenden Tiergruppen zu nutzen. Gleichzeitig muß man sich aber des vorläufigen, tastenden Charakters bewußt bleiben, den solche Analysen heute notwendig noch haben müssen. Die Collembolenfauna des Börzsöny-Gebirges ist ohne Zweifel bemerkenswert artenreich. Dies läßt sich an einigen Vergleichszahlen am besten abschätzen. Aus einem Material von etwa 400 Aufsammlungen, verteilt auf 4 Jahre, die ich im Gesamtbereich der Sudeten zusammentrug, isolierte ich aus 43, 500 Individuen 98 Arten, hiervon eine neu für die Wissenschaft. Aus dem Börzsöny erhielt ich dagegen lediglich während eines Sommerurlaubes aus etwa 150 Proben 114 Arten, darunter 30 Arten neu für Ungarn und wahrscheinlich 7 Arten davon neu für die Wissenschaft. Natürlich war es in der angegebenen Zeit unmöglich, alle Kabitate des Börzsöny-Gebirges zu besammeln. Insbesondere verdienen sicherlich die xerothermen südexponierten Hänge an der Donau noch hohe Aufmerksamkeit, da hier weitere mediterrane Elemente zu erwarten sind. Auch ist zu berücksichtigen, daß winteraktive Arten nicht erfaßt wurden, und daß alle anthropogen stärker beeinflußten Habitate mit ihrem spezifischen Artenangebot bei der Probennahme gemieden wurden. Die wahre Artenzahl der Collembolenfauna des Börzsöny-Gebirges ist trotz dessen geringer räumlicher Ausdehnung daher auf wenigstens 150170 Arten zu schätzen. Vergleichsweise ist anzuführen, daß die gesamte Erforschung des Sudetenzuges bislang lediglich 152 Collembolenarten erbrachte (DUNGER 1970), diejenige der Hohen Tatra 135 Arten (STACH 1964) und diejenige des weiten Gebietes der Niederen Tatra 199 Arten (NOSEK 1967). Weitere Untersuchungen im Börzsöny-Gebirge wären also noch durchaus wünschenswert und erfolgversprechend. LOKSA (1966) fand bei seinen Untersuchungen an der Bodenfauna der ungarischen Flaumeichen-Buschwälder 84 Collembolenarten (wenn man die von mir benützte taxonomische Basis, insbesondere die Ablehnung der Aufsplitterung von Onychiurus armatus , der Zählung zugrundelegt). Hiervon fand ich 34 Arten vorläufig nicht im Börzsöny, Wenigstens 7 dieser Arten sind jedoch unbedingt dort zu erwarten. Der zoogeographischen Analyse können aus dem hier mitgeteilten Collembolenmaterial des Börzsöny nur 48 Arten zugrundegelegt werden. Die übrigen 64 Arten sind entweder über ganz Europa, die Holarktis oder kosmopolitisch verbreitet, oder sie sind derart junge Taxa, daß eine zoogeographische Aussage noch wertlos wäre. Die folgende zoogeographische Gliederung kombiniert die von SZEPTYCKI 1967, DUNGER 1970 und RAJSKI 1970 gegebenen Vorschläge mit der besonderen Fragestellung, welche VerwandtechaftsbeZiehungen zu der gut bekannten Fauna der Sudeten und Karpaten sowie des Alpenzuges bestehen. Gruppe 1: arkto-alpine Arten Hierzu kann nur eine Art, Anurida granulata AGRELL gezählt werden.Hier28