Agria 39. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2003)
Domboróczki László: Radiokarbon adatok Heves megye újkőkori régészeti lelőhelyeiről
renzen arbeiten und all das zu genaueren Bewertungen führen kann. Heute kann nur noch die Erarbeitung der Haus- oder Grubenchronologie als reales Ziel gelten, und zwar vorerst innerhalb der Fundstellen, dann auch zwischen denen. Darüber hinaus haben wir die Überlegung angeregt, das Referenzsystem zu den Fundensembles der Körös-ALBK-Übergangsperiode umzugestalten, um durch genauere Bestimmungen auch den Grad des Übergangszustandes definieren zu können. Da sich die Fundstelle Füzesabony-Gubakút in der frühesten Periode der ALBK entwickelt hat, wird in unserer Studie auch die Problematik der Neolithisierung im nördlichen Tiefland berührt. Es wird dafür plädiert, dass man das Erscheinen neolithischer Siedlungen mit ALBK-Fundmaterial in dem nördlichen Tiefland von der Körös-Kultur ableiten kann, ohne der Urbevölkerung eine signifikante Bedeutung in diesem Prozess zuzuschreiben. Den vorliegenden Informationen zufolge lässt sich die früher allgemein verbreitete Ansicht, die ALBK-Siedlungen würden im Vergleich zur Körös-Kultur eine degradiertere Existenzform widerspiegeln, als überholt betrachten. Die Siedlungsstruktur und die Ähnlichkeit der Häuser zeigt hingegen vergleichbare Prinzipien der Raumorganisation. Selbst bei der Orientierung der Gräber lässt sich die Übereinstimmung nachweisen. Diese Übereinstimmung ist mit großer Sicherheit kein Zufall, sondern verweist auf die Gleichheit von tief verwurzelten kulturellen, rituellen und religiösen Faktoren. Für die Gleichheit des geistigen Lebens, der transzendentalen Vorstellungen gibt es aber auch konkretere Beweise: die Ähnlichkeiten bei der Idolplastik der Körös-Kultur und der Szatmár-Gruppe, und darauf weisen auch die Altäre hin. Die Ähnlichkeit des Keramikfunds sollte im Zusammenhang mit dem Übergang wohl gar nicht erwähnt werden, denn die SzatmárGruppe wurde eben auf Grund der Ähnlichkeit der Form- und Ziermerkmale der Keramik als Manifestum des Übergangs zwischen der Körös-Kultur und der Kultur der „Alföld" Linienbandkeramik definiert. Die Linienbandverzierung war bereits in der Körös-Kultur vorhanden: sie kam hie und da auf den Geschirrflächen vor; und was ein noch wichtigeres, in Richtung der Szatmár-Gruppe weisendes Zeichen ist, die Linienbandmuster erschienen auch an den vierbeinigen Altären und den Tierplastiken. Die Fundensembles der SzatmárGruppe können also auch als Endergebnis der Stilentwicklung innerhalb der Körös-Kultur betrachtet werden. In der Studie wird die Meinung vertreten, dass das Volk der SzatmárGruppe über einen vergleichbaren kulturellen Hintergrund, über ähnliche religiöse Vorstellungen und eine ähnliche Glaubenswelt verfügt haben muss wie die Körös-Bevölkerung, folglich nichts dagegen spricht, dass es daraus hergeleitet wird. Das archäologische Fundmaterial kann natürlich nicht absolut gleich sein. Man darf nicht vergessen, wie sehr sich das Abstraktionsniveau sogar in kurzer Zeit ändern kann. Während sich aber die Ausdrucksform etwas veränderte, blieb das Wesentliche, was ausgedrückt werden sollte, anscheinend ein und dasselbe. Natürlich gibt es auch Fundgruppen, die ausdrücklich als Beweise dafür in Betracht gezogen werden können, dass die ALBK sich nicht aus lokalen Wurzeln entwickelt hat. Zu diesen gehören zum Beispiel die Tierknochenfunde oder das anthropologische Material. In den ALBK-Siedlungen, die in den letzten Jahren auf dem Gebiet des Komitats Heves erschlossen wurden, stammten die Tierknochen bereits zu 95% von domestizierten Tieren. Das ist äußerst interessant und stellt die Rolle der örtlichen Urbevölkerung bei der Neolithisierung in Frage. Von einer Jagdgemeinschaft des Mezolithikums würde man nämlich erwarten, dass sie sich auf Grund der in langen Jahrtausenden gefestigten Gebräuche der Nahrungssuche und Ernährung mehr auf die örtlichen Ressourcen verlässt. Der Mensch in der Szatmár-Gruppe lebte aber schon beinahe ausschließlich vom Zuchttierbestand. Und 56