Agria 38. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2002)
Bitskey István: Az egri vár diadala a XVI–XVII. századi irodalomban
als Bollwerk des Christentums {propugnaculum Christianitatis). Tinódis Werk wurde auf Verlangen König Ferdinands von Johannes Sambucus ins Lateinische übertragen, so konnte sich auch die europäische Öffentlichkeit über die Geschehnisse informieren. Die neuere Ausgabe von Bonfinis geschichtlichem Werk (1568) berichtete davon bereits in einem Appendix. Über den Triumph zu Eger entstanden auch mehrere metrische Gedichte auf Lateinisch: Mátyás Csabai und Christianus Schesaeus müssen Tinódis Werke gekannt und sie für ihre Arbeit verwendet haben. Beide verarbeiteten Tinódis einfacheren Text in Form einer antikisierenden Fassung, in dekorativem Stil. Nach den vorhin erwähnten epischen Werken pries Bálint Balassi die Helden von Eger der Wertordnung der Renaissance entsprechend in ungarisch geschriebenen Gedichten an. Balassi nannte die Burg eine Schule des Soldatenlebens, er selbst diente dort als Leutnant von fünfzig Reitern. Das Gedicht „Végek dicsérete" (In laudem confiniorum, Lob der Grenzhüter) ist eine Apotheose, eine lyrische Synthese des ungarischen Grenzburglebens im 16. Jahrhundert. Das bekannte Abschiedsgedicht Balassis (Valedicit patriae, Abschied von der Heimat) ist eine Formulierung und poetische Ausführung des Schutzschild-Topos in ungarischer Sprache. Die triumphale Burgverteidigung zu Eger war ein häufig erwähntes Thema in den kirchlichen Streitschriften und Universitätsdisputen der folgenden Jahrhunderte. Auch Bischof Péter Pázmány erwähnt István Dobó lobend, und protestantische Studenten verbreiteten die heroischen Taten der Burg Verteidiger im Ausland. Die Geschichte über die Streitbarkeit und die tapferen Taten zweier Frauen von Eger, die den Tod des Ehemannes beziehungsweise den der Mutter gerächt und dabei mehrere türkische Krieger getötet haben sollen, wurde geradezu berühmt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in bedeutendem Maße gerade die literarische Verewigung der Burg Eger zur Entwicklung ihres Kultes geführt hat. Dichter und literarisch gebildete Studenten sorgten dafür, dass sich die Burgverteidigung zu einem Symbol des Kampfes gegen den Islam erhoben hat, zu einer Parabel für den möglichen Sieg. 199